Im heutigen dynamischen Telekommunikationsmarkt stehen AT&T und Verizon als zwei Giganten im Zentrum des Interesses vieler Anleger, die auf der Suche nach stabilen Dividenden und langfristigem Wachstum sind. Beide Unternehmen gelten als verlässliche Dividendenzahler, doch ihre jüngsten Entwicklungen und strategischen Ausrichtungen zeigen deutliche Unterschiede, die Einfluss auf die Attraktivität der Aktien haben. Eine eingehende Betrachtung dieser beiden Unternehmen ist daher essenziell, um zu entscheiden, welches Unternehmen aktuell die bessere Dividendenanlage darstellt. AT&T hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Wandel durchgemacht. Während sich das Unternehmen früher durch ein breit gefächertes Medienportfolio charakterisierte, setzte es zuletzt konsequent auf die Fokussierung seines Kerngeschäfts im Bereich der drahtlosen Kommunikation und des Glasfasernetzausbaus.
Der Verkauf von DirektTV, Time Warner und weiteren kleineren Medienbeteiligungen hat sowohl die Bilanz gestärkt als auch finanzielle Mittel freigesetzt, die in den Ausbau von 5G-Technologien und Glasfaserverbindungen investiert werden konnten. Dieser strategische Fokus führte zu einem starken Wachstum im Bereich der postpaid Drahtlosabonnenten. Im Jahr 2023 konnte AT&T beeindruckende 1,7 Millionen neue postpaid Abonnenten gewinnen, ein Trend, der sich 2024 mit einer weiteren Zunahme von 1,7 Millionen Kunden continuierte. Auch zu Beginn des Jahres 2025 verzeichnete das Unternehmen in diesem Segment ein Wachstum von rund 324.000 Kunden.
Parallel dazu sorgte der Ausbau des Glasfasernetzes mit mehr als einer Million zusätzlichen Anschlüssen im Jahr 2024 für eine weitere Einnahmequelle, die das Unternehmen vor möglichen Rückschlägen im klassischen Geschäftsfeld schützt. Anders stellt sich die Situation bei Verizon da. Obwohl Verizon eine größere Gesamtzahl an drahtlosen Abonnenten vorweisen kann, hat das Wachstum in den letzten Jahren an Dynamik eingebüßt. Im Vergleich zu AT&T gewann Verizon im Jahr 2023 lediglich 286.000 postpaid Neukunden hinzu, konnte diese Anzahl 2024 auf 731.
000 steigern. Allerdings verlor das Unternehmen zu Beginn des Jahres 2025 überraschend 289.000 Kunden wieder, was vor allem auf den intensiven Wettbewerb mit aggressiven Angeboten von AT&T und T-Mobile zurückzuführen ist. Verschärft wurden die Kundeneinbußen durch Preiserhöhungen zu Beginn des Jahres 2025 sowie durch betriebliche Umstrukturierungen, die unter anderem zu bundesweiten Arbeitsplatzabbau führten. Der Unterschied in der Kundenentwicklung spiegelt sich auch in den Aktienkursen wider: Während AT&T in den vergangenen drei Jahren etwa 50 Prozent zugelegt hat, sank der Aktienwert von Verizon in diesem Zeitraum um rund fünf Prozent.
Bei Berücksichtigung der Wiederanlage der Dividenden erreichte AT&T eine Gesamtrendite von mehr als 75 Prozent, wohingegen Verizon lediglich eine Gesamtperformance von 15 Prozent erzielte. Diese Zahlen illustrieren zudem die Effektivität von AT&Ts Strategie, sich auf Wachstumsmärkte wie 5G und Glasfaser zu konzentrieren, während Verizon Schwierigkeiten hat, im intensiven Wettbewerb auf der Überholspur zu bleiben. Dividenden spielen für viele Investoren eine zentrale Rolle, da sie eine unmittelbare Rendite auf das eingesetzte Kapital darstellen. Beide Unternehmen sind für ihre verlässlichen Dividendenzahlungen bekannt, allerdings ist die Nachhaltigkeit dieser Ausschüttungen eng mit dem jeweiligen Wachstum und der Ertragskraft verbunden. AT&T konnte dank seines Fokusses auf Wachstumsbereiche und der damit verbundenen Umsatzsteigerungen seine Dividende stabil halten und weiterentwickeln, was das Vertrauen der Investoren stärkt.
Verizon hingegen steht unter dem Druck, den Kundenrückgang auszugleichen und gleichzeitig profitabel zu bleiben. Die Preiserhöhungen sollen kurzfristig die Einnahmen steigern, könnten aber langfristig die Attraktivität für Kunden schmälern. Zudem wirken sich Restrukturierungsmaßnahmen zwar positiv auf die Kostenbasis aus, bergen jedoch Risiken für das Geschäftsklima und die Kundenzufriedenheit. Ein weiterer kritischer Faktor für die Dividendenstärke ist die finanzielle Solidität. AT&T hat durch den Veräußerungsprozess seiner Medienbereiche eine deutlich solidere Bilanzstruktur geschaffen, die Investitionen in Zukunftstechnologien ermöglicht und die Dividendenzahlungen absichert.
Verizon dagegen verfügt zwar über eine starke Marke und ein großes Kundenvolumen, kämpft aber mit einem stagnierenden oder rückläufigen Kundenstamm und einem stärkeren Preisdruck, was potenziell die Dividendenzahlungen gefährden könnte, falls sich der Trend verstärkt. Der Blick auf technologische Innovationen zeigt zudem, dass AT&T mit dem Ausbau des Glasfasernetzes eine vorausschauende Strategie verfolgt. Glasfaserverbindungen sind für zukünftiges Wachstum im Kommunikationsbereich entscheidend, da sie höhere Datenübertragungsraten und eine stabilere Netzinfrastruktur ermöglichen. Gleichzeitig investiert das Unternehmen massiv in den Ausbau seiner 5G-Netze, die den Bedarf moderner Mobilfunktechnologien bedienen und somit für ein nachhaltiges Kundenwachstum sorgen. Verizon investiert zwar ebenfalls in 5G-Technologien, jedoch wirkt das Unternehmen bisher weniger fokussiert in Bezug auf den Ausbau seines Glasfasernetzausbaus.
Dieser Unterschied könnte sich langfristig als Nachteil herausstellen, da integrierte Festnetz- und Mobilfunkangebote zunehmend an Bedeutung gewinnen. Für Anleger, die Wert auf Dividendenstabilität und Wachstum legen, macht die differenzierte Entwicklung von AT&T das Unternehmen aktuell zur interessanteren Option. Die Kombination aus einer soliden Bilanz, Wachstum im Kerngeschäft sowie investitionsfördernden Ausrichtungen schafft eine attraktive Basis für nachhaltige Dividendenzahlungen. Verizon hingegen könnte zwar kurzfristig durch günstigere Bewertungen Anpassungspotenzial besitzen, steht jedoch vor der Herausforderung, Wettbewerbsnachteile aufzuholen und das Kundenwachstum wieder anzukurbeln, bevor die Dividendenattraktivität steigt. Insgesamt ist zu beachten, dass der Telekommunikationssektor weiterhin von intensiver Konkurrenz und schnellen technologischen Veränderungen geprägt ist.
Für Investoren bedeutet dies, dass neben der jetzigen Dividendenrendite auch die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells sowie die Innovationskraft der Unternehmen entscheidend für den Anlageerfolg sind. AT&T präsentiert sich derzeit als das Unternehmen mit einer klaren Wachstumsstrategie und einem Fokus auf zukunftsträchtige Technologien, was neben der stabilen Dividende auch ein potenzielles Kurssteigerungspotenzial mit sich bringt. Verizon bleibt trotz der aktuellen Herausforderungen ein wichtiger Player mit großer Marktpräsenz und könnte sich mit einer strategischen Neuausrichtung und verbesserten Kundengewinnungsfähigkeit wieder besser positionieren. Doch für Anleger, die auf Nummer sicher gehen und Wert auf kontinuierliche Dividenden und Wachstum legen, scheint AT&T aktuell die bessere Wahl zu sein. Ein endgültiges Urteil hängt jedoch immer auch von der individuellen Risikobereitschaft und Anlagehorizont ab.
Während konservative Anleger mit Fokus auf stabile Dividenden und nachhaltiges Wachstum eher AT&T bevorzugen könnten, bieten günstigere Bewertungsansätze bei Verizon Chancen für risikofreudigere Investoren, die auf eine Trendwende hoffen. Letztlich steht der Wettbewerb zwischen AT&T und Verizon exemplarisch für die Herausforderungen und Chancen im Telekommunikationssektor der Zukunft. Anleger sollten beide Unternehmen weiterhin genau beobachten und ihre Investmententscheidungen an den sich wandelnden Marktbedingungen und den betrieblichen Entwicklungen orientieren, um die für sie optimale Dividendenstrategie zu wählen.