Die Einführung der Real ID stellt seit Jahren ein bedeutendes Thema im Bereich der Reisesicherheit in den USA dar. Lange wurde sie verschoben, doch ab dem 7. Mai 2025 tritt sie nun offiziell in Kraft. Viele Reisende fragen sich, ob sie ab diesem Zeitpunkt ohne eine Real ID überhaupt noch fliegen können. Die gute Nachricht ist: Auch nach Ablauf der Frist wird das Fliegen in den USA ohne Real ID weiterhin möglich sein – allerdings nicht ohne gewisse Einschränkungen und zusätzliche Sicherheitsschritte.
Die Real ID ist ein spezieller Ausweis, der von den Bundesstaaten ausgestellt wird und strengere Sicherheitsstandards erfüllt als herkömmliche Führerscheine oder Personalausweise. Ziel ist es, Identitätsbetrug zu erschweren und damit die Sicherheitsvorkehrungen an Flughäfen zu verbessern. Die Maßnahme geht auf eine Empfehlung der 9/11-Kommission zurück, die nach den Terroranschlägen 2001 eine effektive Kontrolle von Identitäten eingefordert hatte. Die Umsetzung zog sich jedoch über viele Jahre hin, nicht zuletzt wegen Herausforderungen wie der Covid-19-Pandemie. Mit dem Stichtag am 7.
Mai 2025 haben Flugreisende theoretisch nur noch mit einem Real ID-konformen Ausweis Zugang zu Flugsteigen bei Inlandsflügen. Dennoch hat die US-Heimatschutzministerin Kristi Noem klar gestellt, dass Passagiere ohne Real ID weiterhin an Bord gehen können. Stattdessen können solche Reisende an alternativen Kontrollpunkten zusätzliche Sicherheitskontrollen durchlaufen müssen. Dieses Vorgehen soll den Übergang zur Real ID erleichtern und sicherstellen, dass niemand aufgrund fehlender Dokumente am Reisen gehindert wird. Die Mehrheit der Reisenden, rund 81 Prozent, besitzt bereits eine Real ID oder einen vergleichbaren Ausweis, so die Angaben aus dem Heimatschutzministerium.
Für die restlichen Personen, die entweder noch keine Real ID beantragt oder erhalten haben, bietet die Transportation Security Administration (TSA) alternative Identifikationsmöglichkeiten an. Dazu zählen Reisepässe oder auch anerkanntes Stammesidentifikationsmaterial – eine wichtige Option für Angehörige indigener Gemeinschaften. Ein weiterer wichtiger Punkt sind die sogenannten „Enhanced IDs“ einiger Bundesstaaten wie Michigan, New York oder Washington. Diese speziellen Ausweise erfüllen ebenfalls hohe Sicherheitsanforderungen und erlauben zusätzlich die grenzüberschreitende Reise zu Land oder See nach Kanada und Mexiko. Sie können jedoch nicht für Flüge außerhalb der USA genutzt werden.
Die Real ID-Regelung ist nicht unumstritten. Kritiker bemängeln vor allem die damit verbundene Sammlung und zentrale Speicherung persönlicher Daten. Datenschützer und Organisationen wie die American Civil Liberties Union (ACLU) warnen vor einem staatlichen Überwachungsapparat, der durch die Vernetzung von Datenbanken eine umfassende Kontrolle über Bürger ermöglichen könnte. Sie befürchten auch einen Anstieg von Identitätsdiebstählen und eine Verschärfung der Einwanderungskontrolle durch erweiterte Prüfungen in den Führerscheinstellen. Trotz dieser Bedenken ist die Argumentation des Heimatschutzministeriums klar: Die Real ID soll Terrorismus verhindern und die Sicherheit im Land erhöhen.
Der neue Standard macht es Kriminellen schwerer, gefälschte Ausweise zu verwenden, und erleichtert den Behörden die Überprüfung von Reisenden. Das Ziel ist ein reibungsloser, aber sichererer Reiseprozess an den Flughäfen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie genau die Umsetzung bis dahin verläuft. Einige Bundesstaaten äußerten Bedenken, da es nicht genügend Kapazitäten gibt, um alle Bürger rechtzeitig mit Real IDs auszustatten. Auch die Frage, wie effektiv die zusätzlichen Kontrollen an den alternativen Kontrolllinien tatsächlich sind, wird in den kommenden Monaten beobachtet werden.
Für Reisende bedeutet das vor allem eines: Ruhe bewahren und gut vorbereitet sein. Wer sicher fliegen möchte, sollte frühzeitig einen Real ID-konformen Ausweis beantragen, um möglichen Verzögerungen an den Sicherheitskontrollen aus dem Weg zu gehen. Wer das nicht schafft, kann sich mit einem Reisepass oder anderen anerkannten Dokumenten behelfen und muss sich auf mögliche zusätzliche Prüfungen einstellen. Zusammenfassend ist die Real ID ein bedeutendes Instrument zur Erhöhung der Sicherheit im Luftverkehr in den USA. Trotz der strengen Vorgaben und der fast verpflichtenden Nutzung bleibt das Fliegen auch ohne Real ID möglich, wenn auch mit etwas mehr Aufwand für die Betroffenen.
Mit Blick auf Reisende gilt daher: Informieren Sie sich rechtzeitig über die neuen Regelungen, nutzen Sie alternative Ausweise oder beantragen Sie den Real ID-Ausweis frühzeitig, um Ihre Reise so angenehm und sicher wie möglich zu gestalten.