Die Aktienmärkte unterliegen naturgemäß Schwankungen, die oft von wirtschaftlichen Ereignissen, politischen Maßnahmen oder globalen Krisen ausgelöst werden. Für viele Anleger stellt sich in Phasen, in denen die Märkte mehrere Monate in Folge Verluste verzeichnen, die wichtige Frage: Soll man jetzt kaufen oder lieber warten? Insbesondere nach drei aufeinanderfolgenden Monaten mit Marktrückgängen entsteht oft Unsicherheit und Skepsis. Doch die Geschichte und die Langzeitdaten der Börse vermitteln eine klare Botschaft darüber, wie sich Investitionen in solchen Zeiten langfristig auswirken können. Zunächst ist es wichtig, das Zusammenspiel zwischen Marktkorrekturen, Bärenmärkten und anschließenden Erholungsphasen zu verstehen. Historische Analysen von Finanzexperten, darunter auch renommierte Unternehmen wie Morningstar, zeigen, dass es in den letzten 150 Jahren immer wieder zu erheblichen Markteinbrüchen kam – insgesamt 19 bedeutende Crashs wurden dokumentiert.
Diese Crashs unterschieden sich stark in Dauer und Schwere. So fiel der Markt während der Großen Depression beispielweise um etwa 79 Prozent und die Erholungsphase zog sich über mehrere Jahre hin. Dagegen war der Einbruch im Jahr 2020 vergleichsweise kurz, mit einem Rückgang von etwa 20 Prozent, wobei die Erholung schon nach sieben Monaten einsetzte und der Markt seitdem um über 150 Prozent zulegte. Die Reaktion auf einen längeren Zeitraum von Kursverlusten sollte dabei nicht von kurzfristiger Angst oder Marktvolatilität bestimmt werden. Vielmehr empfiehlt sich ein strategischer und nüchterner Blick auf die Vorteile des Kaufs in Phasen niedriger Kurse.
Legenden wie Warren Buffett beschreiben Bärenmärkte sogar als den besten Freund eines Anlegers. Diese Perioden bieten nämlich die Gelegenheit, mehr Anteile von Qualitätsunternehmen zu günstigeren Kursen zu erwerben und so von der anschließenden Erholung zu profitieren. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist das Prinzip des kontinuierlichen und regelmäßigen Investierens, oft als Cost-Average-Effekt bekannt. Statt zu versuchen, den vermeintlich perfekten Einstiegszeitpunkt zu finden, kann die regelmäßige Anlage von Kapital über längere Zeiträume hinweg helfen, das Risiko zu streuen und von Schwankungen zu profitieren. Dieses Vorgehen gewinnt besonders an Bedeutung, wenn die Märkte gerade im Abschwung sind.
Denn es ermöglicht, weitere Anteile zu günstigeren Preisen zu erwerben und sich so eine solide Basis für zukünftige Gewinne aufzubauen. Die aktuelle wirtschaftliche Lage zeigt, wie politische Entscheidungen wie die Einführung hoher Handelszölle den Markt beeinflussen können. So hat die Ankündigung schwerer Zölle auf Importe durch ehemalige US-Präsident Donald Trump beispielsweise zu Unsicherheiten und Kursverlusten geführt. Auch weitere Erhöhungen der Importsteuern schlugen sich negativ auf die Unternehmensgewinne und folglich auf die Kursentwicklungen nieder. Trotzdem hat sich die Marktstimmung langsam stabilisiert, auch wenn der S&P 500 zu Beginn des Jahres 2025 noch immer unter seinem Höchststand lag.
Solche Phasen der Unsicherheit sollten Anleger nicht dazu verleiten, sich ganz vom Markt zurückzuziehen. Historisch betrachtet folgen auf Marktabschwünge stets Aufschwünge. Die Weltwirtschaft beweist eine enorme Resilienz, und technologische Innovationen, Produktivitätssteigerungen sowie wirtschaftliche Erholungen treiben den Markt oft auf neue Höchststände. Selbst nach längeren Phasen, in denen der Markt immer wieder scheiterte, seine alten Höchststände zu überschreiten – wie nach der Großen Depression –, kam es schließlich zu einer kraftvollen Expansion, die Jahrzehnte anhielt. Dieses Wissen sollte Anlegern Mut machen, sich nicht von kurzfristigen Verlusten entmutigen zu lassen.
Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass nicht alle Marktabschwünge gleich verlaufen und dass Geduld ein entscheidender Faktor ist. Ein Crash kann zwar vergleichsweise schnell überwunden werden, wie der 2020er Crash zeigte, aber in manchen Fällen können sich Erholungen auch über viele Jahre hinweg ziehen. Daher ist es ratsam, eine langfristige Perspektive einzunehmen, anstatt mit kurzfristigen Spekulationen zu handeln. Diversifikation und die starke Analyse von Einzelaktien und Marktzyklen bleiben unerlässlich. Anleger sollten sich nicht nur auf die nachlaufenden Daten stützen, sondern aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen, Unternehmensgrundlagen und geopolitische Ereignisse berücksichtigen.
Trotzdem bleibt das langfristige Halten von Aktien eine bewährte Strategie, um Vermögen aufzubauen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Kauf von Aktien nach drei aufeinanderfolgenden Monaten mit Kursverlusten eine gute Chance bietet, im richtigen Moment einzusteigen. Historische Daten belegen, dass Geduld, eine konsequente Anlagestrategie und ein Fokus auf Qualitätsunternehmen über die Zeit zu erheblichen Vermögenszuwächsen führen können. Auch wenn die Märkte kurzfristig volatil und unsicher erscheinen, ist wachsendes Kapital in Phasen niedriger Kurse ein bewährter Ansatz, der von Investitionslegenden, Datenanalysen und Markterfahrungen untermauert wird. Für Anleger bedeutet das: Nicht von Angst leiten lassen, sondern langfristig denken, konsequent investieren und die Chancen eines schwächelnden Marktes nutzen.
Die Geschichte gibt hierzu eine eindeutige Antwort, die mehr als verhältnismäßig spricht – selbst nach mehreren Monaten rückläufiger Kurse ist die Börse eine der besten Möglichkeiten, langfristig Vermögen zu schaffen.