In der heutigen Zeit, in der mobile Geräte immer kompakter und vielseitiger werden, ist die Vorstellung eines vollwertigen Computers, der in einer Tastatur versteckt ist, faszinierend und bahnbrechend zugleich. Bento, ein innovatives Projekt, bringt genau diese Vision zum Leben – es verbindet die Kraft des Steam Deck OLED Mainboards mit einem schlanken, tastaturintegrierten Gehäuse. Diese Kombination schafft eine neue Kategorie von tragbaren Computern, die optimal auf die Nutzung mit externen, insbesondere spatialen Displays zugeschnitten ist. Bento ist keine gewöhnliche Innovation, sondern repräsentiert eine Antwort auf die wachsenden Bedürfnisse moderner Nutzer, die Flexibilität, Leistungsfähigkeit und Tragbarkeit in einem Gerät vereint suchen. Die Inspiration für Bento stammt aus der nostalgischen Ästhetik des berühmten Commodore 64 und der kreativen Community der Cyberdeck-Enthusiasten auf Plattformen wie Reddit.
Der Name Bento leitet sich von der charakteristischen Form und Aufteilung einer japanischen Bento-Box ab – eine praktische und kompakte Art, verschiedene Komponenten übersichtlich zu verstauen und gleichzeitig schnellen Zugriff zu gewährleisten. So ist das Gerät konsequent modular aufgebaut und passt perfekt unter eine Tastatur, die gleichzeitig als Deckel fungiert. Dieser clevere Aufbau bietet nicht nur Schutz, sondern schafft auch wertvollen Stauraum für kleine Peripheriegeräte, die häufig im mobilen Arbeitsalltag benötigt werden. Ein wesentliches Merkmal von Bento ist, dass in dem kompakten Gehäuse kein eigenes Display verbaut ist. Diese bewusste Entscheidung eliminiert das Gewicht und den Stromverbrauch eines integrierten Bildschirms und setzt stattdessen auf externe Displays, vor allem räumliche oder sogenannte spatial Displays wie das XREAL One.
Die zunehmende Verbreitung solcher Augmented-Reality- und Mixed-Reality-Brillen eröffnet völlig neue Nutzungsszenarien, bei denen ein eingebauter Bildschirm oft redundant ist. Bento setzt genau an diesem Punkt an, denn es bietet einen leistungsstarken, kompakten Computer, der nahtlos mit solchen modernen Anzeigeformen harmoniert und gleichzeitig maximale Mobilität gewährleistet. Im Inneren von Bento arbeitet die leistungsstarke Hauptplatine des Steam Deck OLED, einem von Valve entwickelten und wegen seiner Performance und Kompaktheit hochgeschätzten Handheld-PC. Diese Auswahl beruht auf der Kombination aus hoher Leistungsfähigkeit, kleiner Bauweise sowie effizienter Kühlung und Akku. Die Hardware ermöglicht es, anspruchsvolle Anwendungen zu betreiben, von Spielen über professionelle Software bis hin zu produktiven Arbeitsumgebungen.
Der Verzicht auf ein eigenes Display und das intelligente Design trägt zudem dazu bei, das Gerät besonders leicht und handlich zu halten. Das Projekt Bento entstand aus einer gewissen Frustration über die aktuellen XR- (Extended Reality) und spatial Computing Geräte, die oft als eigenständige Computer beworben werden, jedoch im Prinzip eher als „iPads fürs Gesicht“ fungieren. Diese Geräte sind in ihren Anwendungsmöglichkeiten stark eingeschränkt, bieten in der Regel nur eingeschränkten Zugang zu professioneller Software und performanter Hardware. Ihre Hauptfunktion besteht häufig im Konsum von Inhalten oder einfachen Webanwendungen, während echte Arbeit – also produktive Nutzung und komplexe Anwendungen – meist nur durch Spiegelung eines klassischen Computers möglich ist. Bento stellt sich als Gegenmodell vor, indem es einen speziell für spatial Computing entwickelten Rechner bereitstellt, der operativ echte Leistung liefert, ohne dabei mit unnötigen Komponenten und Gewicht beladen zu sein.
Das offen zugängliche Design von Bento ist ein großer Vorteil für alle Technikbegeisterten und Maker-Communities. Im GitHub-Repository des Projekts stehen alle wichtigen CAD-Dateien, 3D-Modelle und weitere Konstruktionsdaten bereit, um eigene Versionen oder Erweiterungen zu bauen. Diese Offenheit fördert die Weiterentwicklung und Anpassung des Geräts an unterschiedliche Bedürfnisse etwa mit alternativen Einplatinencomputern (SBCs), anderen Tastaturen oder zusätzlichen Peripheriegeräten. Aktuell ist Bento etwa für die populäre Magic Keyboard Tastatur ausgelegt, wobei die Entwickler offen sind, auch Varianten mit anderen Tastaturmodellen zu unterstützen. Besonders spannend ist die geplante Umsetzung mit dem Raspberry Pi 5, die für viele Bastler und Entwickler eine attraktive, preisgünstige Alternative darstellen könnte.
Besonderes Augenmerk liegt bei Bento auf dem Außen- und Innenraum-Design. Die Container-Idee dient nicht nur als praktisches Aufbewahrungsfach, sondern auch als zentraler modulare Ansatzpunkt für Zubehör wie Gamepads, Mäuse oder spezielle Eingabegeräte, die perfekt in das Gehäuse passen. Die Entwickler arbeiten zudem an einer „Pro“-Version mit einem modularem Montagesystem, das an das Framework Laptop Konzept erinnert und die Erweiterbarkeit mit verschiedenen Hardwaremodulen ermöglicht. Ein Teil dieses Designs ist auch die Suche nach passenden Batterie-Lösungen und intelligenten Schnittstellen, um maximale Freiheit bei der Auswahl der Hardware-Komponenten zu gewährleisten. Die zunehmende Bedeutung von spatial Computing und der Wunsch nach mehr Portabilität im professionellen und privaten Einsatz bieten für Bento große Chancen.
Spatial Displays bieten eine völlig neue Art der Interaktion mit digitalen Inhalten, ohne den Nutzer an einen klassischen Bildschirm zu binden. Dank Bentos minimalistischem Konzept als schlanker, leistungsfähiger Rechner ohne integrierte Anzeige und ohne unnötigen Ballast, wird das volle Potenzial dieser Displays nutzbar. Gleichzeitig entsteht so eine höhere Akzeptanz für längere Nutzungsszenarien, sei es im Home-Office, unterwegs oder in spezialisierten Arbeitsumgebungen wie Design, Entwicklung oder Bildung. Der Trend weg von traditionellen Laptops und hin zu flexiblen, modularen Computern spiegelt sich in ähnlichen Projekten wider, doch Bento schafft eine einzigartige Kombination durch die Integration des Steam Deck Mainboards. Valve hat mit dem Steam Deck eine leistungsfähige Plattform geschaffen, die nicht nur zum Spielen, sondern auch für professionelle Anwendungen leicht adaptiert werden kann.
Bento erweckt dieses Potential zum Leben und bietet eine Basis für eine ganz neue Geräteklasse, die sich durch hohe Anpassbarkeit, Portabilität und Zukunftsfähigkeit auszeichnet. Auch im Kontext der Nachhaltigkeit und Reparierbarkeit bieten Projekte wie Bento spannende Perspektiven. Durch den modularen Aufbau und die offene Bauweise können Komponenten leichter ausgetauscht, erweitert oder repariert werden als bei vielen kommerziellen Komplettgeräten. Die Möglichkeit zur eigenen Anpassung fördert zudem einen bewussteren Umgang mit Hardware und reduziert die Abhängigkeit von vorgefertigten, oft sehr spezialisierten Geräten. Insgesamt bietet Bento einen faszinierenden Blick auf die Zukunft mobiler Computer.