In einer zunehmend digitalisierten Welt, in der Aufmerksamkeit die wichtigste Währung ist, rückt die Zukunft von Web3 immer mehr in den Fokus. Yat Siu, Co-Gründer und Chairman von Animoca Brands, stellt klar, dass 2025 das Jahr sein wird, in dem Web3 tatsächlich seinen Durchbruch erlebt. Seine Überzeugung beruht auf einem gut fundierten Verständnis der sich wandelnden digitalen Landschaft, in der Netzwerkeffekte und digitale Eigentumsrechte eine zentrale Rolle spielen. Dabei nimmt auch die aktuelle Diskussion rund um Studio Ghibli und die „Ghibli-fikation“ von Bildern durch KI-Tools eine wichtige Position ein, um zu verdeutlichen, wie neue Technologien sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die Kreativbranche bieten. Die jüngsten Debatten über die Nutzung von ChatGPT, um Fotos im Stil des japanischen Animationsstudio-Stils von Studio Ghibli zu transformieren, haben zwei Lager hervorgebracht.
Einerseits gibt es Enthusiasten, die diese neuen kreativen Möglichkeiten feiern, andererseits finden sich viele Content Creator, die Vorbehalte gegenüber den Auswirkungen auf traditionelle Schaffensprozesse haben. Yat Siu sieht in diesen Kontroversen jedoch eine wichtige Dynamik. Er argumentiert, dass die Möglichkeit, solche KI-Transformationen zu nutzen, letztlich das Interesse an Studio Ghiblis künftigen Produktionen vielleicht sogar steigern könnte. Diese Perspektive zeigt, wie neue digitale Werkzeuge und Technologien nicht nur als Bedrohung, sondern auch als Erweiterung und Verstärkung kultureller Wertschöpfung verstanden werden können. Animoca Brands nimmt als eines der führenden Unternehmen im Web3-Bereich eine Vorreiterrolle ein, wenn es darum geht, digitale Eigentumsrechte zu etablieren und zu fördern.
Die Firma setzt stark auf die Tokenisierung von Kultur und Inhalten, also die Umwandlung von digitalen Assets in handelbare und verwaltbare Token auf der Blockchain. Dies eröffnet nicht nur finanzielle Neueinnahmequellen für Kreative, sondern schafft auch neue soziale Wertschöpfungsketten. Projekte wie TinyTap, eine digitale Plattform, die Lehrern ermöglicht, ihre Lerninhalte zu monetarisieren, sind Beispiele dafür, wie Web3-Technologien neue Formen der Wertverteilung fördern können. Die Philosophie hinter diesem Ansatz beruht auf einer fundamentalen Sichtweise von Geld und Wert: Geld wird als soziale Währung verstanden, deren Wert durch die Verteilung und gemeinsame Nutzung entsteht. Yat Siu erklärt, dass Geld nur dann an Bedeutung gewinnt, wenn es im Umlauf ist, in den Händen vieler Menschen liegt und eine geteilte Basis an Vertrauen genießt.
Diese Denkweise bildet die Basis für die Vision digitaler Eigentumsrechte, die Animoca Brands verfolgt. Das Ziel ist eine umfassende Tokenisierung, bei der Nutzer nicht nur Besitzansprüche an digitalen Gütern erwerben, sondern auch selbst über ihre Daten und digitale Reputation verfügen können – unabhängig davon, wo sie sich im Internet bewegen. Projekte wie Mocaverse oder die Kooperation mit Sonys Anime ID auf deren Blockchain zeigen, wie diese Vision langsam Realität wird. Durch die Verbindung von kulturellen Inhalten mit innovativen Blockchain-Technologien eröffnet sich eine neue Ära, in der Nutzer und Schöpfer gleichermaßen von digitalen Ökosystemen profitieren können. Trotz des immensen Fortschritts und der Chancen ist auch Yat Siu realistisch, was die Geschwindigkeit der Entwicklung betrifft.
Viele Web3-Projekte haben Schwierigkeiten gehabt, zugkräftige Anwendungen oder klar definierte Nutzen für ihre Nutzer zu etablieren. Dennoch sieht er in 2025 eine Wende, insbesondere durch den Eintritt großer Akteure aus der Unterhaltungsindustrie, die IPs zunehmend auf Blockchains übertragen. Diese Entwicklung bringt neue Möglichkeiten für Firmen wie Animoca Brands mit sich, die bereits ein beachtliches Portfolio an digitalen Eigentumsrechten aufgebaut haben. Animoca Brands selbst weist beeindruckende Zahlen vor, die ihren Einfluss unterstreichen. Mit einem Jahresumsatz von rund 350 Millionen US-Dollar und nahezu 100 Millionen US-Dollar EBITDA zeigt das Unternehmen seine stabile Marktposition.
Der geschätzte Wert des Firmenvermögens beläuft sich auf etwa 4 Milliarden US-Dollar. Dies spiegelt das Potenzial wider, das in der Erweiterung von traditionellen geistigen Eigentumsrechten in die digitale Welt liegt – vor allem in einer Zeit, in der durch technologische Innovationen wie KI die Grenzen von Kreativität und Eigentum neu definiert werden. Die Diskussion um die „Ghibli-fizierung“ illustriert ebenfalls, wie neue Technologien längst nicht nur Herausforderungen darstellen, sondern auch zur Erweiterung von Gemeinschaft und Netzwerken beitragen. Yat Siu betont, dass es nicht allein um die Produkte der einzelnen Schöpfer geht, sondern vor allem um die Stärke der Netzwerkeffekte – jene sozialen Verbindungen und Gemeinschaften, die durch die digitale Verteilung von Wert geschaffen werden. Je größer und aktiver diese Netzwerke sind, desto nachhaltiger die Wertschöpfung.
Diese Haltung steht im Gegensatz zu traditionellen Vorstellungen von Eigentum, wo der Fokus oft nur auf individuelle Anteile gelegt wird. Abseits der prominenten Diskussionen um Studio Ghibli und KI zeigt sich ein breiter Trend, der von der Finanzwelt bis zur Kulturindustrie reicht: Tokenisierung und Dezentralisierung sind keine vorübergehenden Trends, sondern grundlegende Veränderungen des digitalen Ökosystems. Die Nutzung von NFTs zur Repräsentation von Eigentumsrechten an virtuellen Objekt, Medien oder sogar an persönlichen Daten ist nur ein Teil dessen, was Web3 für eine breite gesellschaftliche Transformation leisten kann. Yat Siu sieht in der Tokenisierung vor allem auch ein Mittel zur Demokratisierung von Kreativität und Geldverteilung. Anstatt dass wenige große Institutionen oder Plattformen exklusive Kontrolle ausüben, eröffnet Web3 die Möglichkeit, Wert breit zu streuen und eine neue Form von sozialer Interaktion und wirtschaftlicher Zusammenarbeit zu schaffen.
Dies wirkt sich nicht nur finanziell aus, sondern stärkt das Gefühl von Gemeinschaft und Zugehörigkeit. Auch wenn die Skeptiker in der Branche weiterhin bestehende Systeme verteidigen und die neue digitale Welt mit Vorsicht oder sogar Ablehnung betrachten, bleibt Yat Siu optimistisch. Er ist überzeugt, dass eine Form von Teilhabe und Offenheit gegenüber Netzwerkeffekten letztlich nicht nur finanziellen Erfolg, sondern auch persönliche Zufriedenheit und gemeinschaftlichen Wohlstand fördern wird. Sein oft zitierter Satz: „Du kannst Reichtum anhäufen, aber wenn du ihn nicht teilst, wirst du mit der Zeit wahrscheinlich unglücklicher“ fasst diese Haltung prägnant zusammen. Das Jahr 2025 könnte also tatsächlich ein Wendepunkt werden, an dem das Internet, Kulturschaffen und Finanzwelt eine neue Stufe erreichen.
Die Integration von Web3-Netzwerken ermöglicht eine breitere Verteilung von Wert und Eigentum als jemals zuvor. Dabei sind technologische Innovationen, gemeinsame kulturelle Erlebnisse und neue Geschäftsmodelle nicht losgelöst voneinander zu betrachten, sondern sind integrale Bestandteile eines sich entwickelnden Ökosystems. Der Einfluss großer IP-Inhaber, wie Sony, mit ihrem Vorstoß in die Blockchain und Partnerschaften wie mit Animoca Brands, verdeutlichen, wie traditionelle Medienkonzerne die Chancen von Web3 zu erkennen beginnen. Gleichzeitig öffnen sich für Künstler, Entwickler und Nutzer zuvor ungeahnte Möglichkeiten, Eigentum neu zu definieren und aktive Teilnehmer in der Wertschöpfung zu sein. Nicht zuletzt zeigt der Fall Studio Ghibli, dass auch kulturelle Ikonen und konservative Gemeinschaften mit dem digitalen Wandel umgehen müssen.
Es stellt sich die Frage, wie Innovation und Schutz von kreativen Werken sinnvoll zusammengebracht werden können – eine Herausforderung, die nicht nur technologische, sondern auch ethische und juristische Seiten hat. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 2025 das Jahr sein kann, in dem die Kombination aus neuen Technologien, kulturellen Verschiebungen und den richtigen Investitionen von Unternehmen wie Animoca Brands Web3 zu einem integralen Bestandteil des digitalen Lebens macht. Dieses Jahr könnte den Beginn einer Ära markieren, in der digitale Eigentumsrechte nicht nur theoretisch diskutiert, sondern praktisch gelebt und genutzt werden – zum Vorteil von Kreativen, Nutzern und der Gesellschaft als Ganzes.