Interviews mit Branchenführern Krypto-Startups und Risikokapital

Kritischer Wendepunkt: FSB warnt vor wachsender Systemrisiken durch die zunehmende Integration von Kryptowährungen in das traditionelle Finanzsystem

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 FSB warns crypto nearing ‘tipping point’ as ties to TradFi deepen

Die Financial Stability Board (FSB) warnt vor den steigenden Risiken durch die Verflechtungen zwischen Kryptowährungen und dem traditionellen Finanzsystem. Insbesondere die wachsende Bedeutung von Stablecoins und Krypto-ETFs kann laut FSB bald eine kritische Schwelle erreichen und die Stabilität des globalen Finanzsystems beeinträchtigen.

Die Finanzwelt erlebt eine tiefgreifende Transformation, bei der Kryptowährungen zunehmend in das traditionelle Finanzsystem integriert werden. Die Financial Stability Board (FSB) hat kürzlich eindringlich vor den potenziellen Gefahren gewarnt, die aus dieser Entwicklung erwachsen könnten. Während digitale Assets wie Bitcoin, Ethereum und Stablecoins weiterhin an Popularität gewinnen, drückt der FSB seine Besorgnis darüber aus, dass die engen Verflechtungen mit dem etablierten Finanzsektor bald einen kritischen Wendepunkt erreichen könnten, der systemische Risiken für das gesamte Finanzsystem birgt. Klaas Knot, der scheidende Vorsitzende des FSB, äußerte in Madrid die Befürchtung, dass die Kryptoindustrie zwar aktuell noch keine unmittelbare systemische Bedrohung darstellt, dies sich jedoch schnell ändern könnte. Vor allem die Verbreitung von Krypto-Exchange-Traded Funds (ETFs) und die starke Einbindung von Stablecoins werden als zentrale Treiber dieser Entwicklung identifiziert.

Die Eintrittsbarrieren für Kleinanleger seien durch neue Finanzprodukte erheblich gesunken. Der Kauf von Krypto-ETFs ermöglicht es Investoren, in digitale Vermögenswerte zu investieren, ohne sich mit komplexen Aspekten wie der Verwaltung privater Schlüssel, kryptografischer Wallets oder der Navigation auf digitalen Handelsplattformen auseinandersetzen zu müssen. Dies hat zu einem sprunghaften Anstieg der Zugänglichkeit und Adoption von Kryptowährungen geführt, was wiederum die Verflechtung mit traditionellen Finanzinstitutionen verstärkt. Besonders besorgniserregend ist laut Knot die Rolle der Stablecoins, digitale Vermögenswerte, die an klassische Fiat-Währungen wie den US-Dollar gekoppelt sind. Die Marktgröße von Stablecoins hat mittlerweile eine Marktkapitalisierung von über 251 Milliarden US-Dollar erreicht, was ihre tiefgreifende Einbettung in globale Finanzsysteme unterstreicht.

Interessanterweise halten Emittenten dieser Stablecoins erhebliche Mengen an US-Staatsanleihen, was die Verbindung zwischen Krypto und traditioneller Finanzwelt weiter festigt. Die Auswirkungen dieser Entwicklung sowie die Risiken werden auch durch aktuelle Forschungsarbeiten beleuchtet, darunter eine Studie der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). Die Untersuchung zeigt, dass Kapitalflüsse in Stablecoins kurzfristige US-Staatsanleiherenditen messbar beeinflussen. Ein starker Zufluss in Stablecoins senkt die Rendite von dreimonatigen US-Treasuries um 2 bis 2,5 Basispunkte innerhalb von zehn Tagen, während Abflüsse die Renditen um 6 bis 8 Basispunkte erhöhen. Diese Effekte konzentrieren sich vor allem auf kurzlaufende Anleihen und belegen die marktrelevante Wirkung von Stablecoins auf traditionelle Finanzmärkte.

Unter den Stablecoins haben USDT und Circle’s USDC den größten Einfluss auf diese Veränderungen. Diese Faktoren zusammen nehmen der FSB als Indikatoren dafür, dass die Schnittstelle zwischen Krypto und dem traditionellen Finanzsektor gefährlich eng wird. Der baldige Abschied von Klaas Knot aus seinen Führungspositionen im FSB und der niederländischen Zentralbank hinterlässt nur bedingt Klarheit darüber, wie die zukünftige Regulierung und Überwachung dieser Risiken ausgestaltet werden wird. Sein Nachfolger am FSB wird Andrew Bailey, der Gouverneur der Bank of England, sein, was auf eine starke transatlantische Zusammenarbeit hindeutet. In diesem Kontext gewinnt auch die politische Regulierung an Bedeutung.

Der US-Senat hat kürzlich mit großer Mehrheit den GENIUS Act (Guiding and Establishing National Innovation for US Stablecoins) vorangetrieben. Dieses Gesetzesvorhaben zielt darauf ab, klare Regularien und einen nationalen Rahmen für die Ausgabe von dollar-gestützten Stablecoins zu schaffen. Die Verabschiedung dieses Gesetzes könnte den US-amerikanischen Stablecoin-Markt stärken und seine internationale Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Gleichzeitig zeigen sich auf globaler Ebene noch erhebliche Herausforderungen. Während die Akzeptanz von Kryptowährungen wächst und Innovationen wie die Einführung von Stablecoins durch Unternehmen wie die Société Générale – die einen US-Dollar-Stablecoin auf Ethereum und Solana lancierte – die Vernetzung zwischen traditionellen Finanzdienstleistern und der Krypto-Welt vorantreiben, besteht der Bedarf, die finanziellen Risiken managen zu können.

Die Einbindung von Stablecoins ins Finanzsystem bedeutet, dass Chancen und Risiken weit über den Krypto-Sektor hinaus wirksam sind. Die Abhängigkeit von US-Staatsanleihen durch große Stablecoin-Emittenten kann für das Finanzsystem zu einer Quelle von Instabilität werden, sollte es zu plötzlichen Marktturbulenzen kommen. Aus Sicht der Aufsicht und Regulierung ist es deshalb kritisch, den Markt genau zu beobachten und rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Die sinkenden Hürden für Investitionen in Kryptowährungen bedeuten auch, dass mehr private und institutionelle Anleger Entscheidungen treffen, deren Auswirkungen das gesamte Finanzökosystem beeinflussen können. Die Trennung zwischen der digitalen und der traditionellen Finanzwelt wird zunehmend durchlässig, was mehr Transparenz und nachhaltige Regulierungen erfordert.

In der Praxis könnte dies bedeuten, strengere Anforderungen an Liquiditätsreserven, stärkere Überwachung der Marktakteure, klar definierte Haftungsregelungen und einen europa- oder globalweit einheitlichen regulatorischen Rahmen. Nur so kann eine gesunde Weiterentwicklung sichergestellt und das Risiko einer Finanzkrise infolge von Schieflagen im Krypto-Sektor minimiert werden. Die aktuelle Situation erfordert auch die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und Investoren, um Fehlentwicklungen wie spekulative Übertreibungen oder Betrugsfallen zu vermeiden. Medien, Finanzexperten und Behörden müssen gemeinsam an einer besseren Aufklärung und präventiven Schutzmechanismen arbeiten. Die Integration von Kryptowährungen und digitalem Geld in das weltweite Finanzsystem bleibt ein dynamischer Prozess voller Chancen, aber auch Risiken.

Die Warnungen des FSB sind ein klares Signal dafür, dass es jetzt an der Zeit ist, verantwortungsvoll und vorausschauend zu handeln – um die Vorteile der Innovation zu nutzen, ohne die Stabilität und Sicherheit des globalen Finanzmarkts aufs Spiel zu setzen. Die kommenden Monate und Jahre werden entscheidend bestimmen, welchen Platz Kryptowährungen in der globalen Finanzarchitektur einnehmen und wie diese Entwicklung zum Nutzen aller sicher gestaltet werden kann.

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