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Versicherungsbranche lehnt vorgeschlagenes Moratorium für staatliche KI-Regulierung entschieden ab

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Insurance Industry Rejects Proposed Moratorium on State AI Regulation

Die anhaltenden Debatten um eine mögliche Aussetzung staatlicher KI-Vorschriften treffen auf erheblichen Widerstand aus der Versicherungsbranche, die für eine maßgeschneiderte und flexible Regulierung plädiert, um Innovation und Verbraucherschutz zu gewährleisten.

Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert zahlreiche Branchen weltweit, und die Versicherungswirtschaft bildet hierbei keine Ausnahme. Durch den gezielten Einsatz von KI-Technologien können Versicherungsunternehmen Prozesse effizienter gestalten, neue Produkte entwickeln und das Kundenerlebnis erheblich verbessern. Vor dem Hintergrund der hochdynamischen Entwicklung dieser Technologien wird jedoch eine adäquate Regulierung notwendig, die Innovationen unterstützt und zugleich den Schutz der Verbraucher sicherstellt. In den USA hat der jüngst vorgeschlagene zehnjährige Moratoriumsentwurf für staatliche KI-Regulierung eine Intensivierung der Diskussionen hervorgerufen – insbesondere innerhalb der Versicherungsbranche, die dem Entwurf klar widerspricht. Der im sogenannten „One Big Beautiful Bill“ enthaltene Moratoriumsvorschlag sieht vor, staatliche Eingriffe und Regulierungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz für ein Jahrzehnt auszusetzen.

Sollte dieser Vorschlag umgesetzt werden, würden Bestimmungen, die bereits in mehreren Bundesstaaten existieren, vorübergehend außer Kraft gesetzt werden. Für die Versicherungswirtschaft ist dies ein bedeutendes Problem, denn diese Branche unterliegt traditionell einem komplexen Netz von staatlichen Regulierungen, die sowohl den Verbraucherschutz stärken als auch Innovationen in geregelten Bahnen ermöglichen. Der National Association of Professional Insurance Agents (PIA) wurde frühzeitig auf diese Problematik aufmerksam und reagierte mit einem offenen Brief an den US-Senat, in dem sie größtes Unbehagen und fundierte Kritik an der Moratoriumsregelung äußerte. CEO Mike Skiados unterstreicht die Wichtigkeit einer fortbestehenden staatlichen Regulierung der KI-Anwendungen innerhalb der Versicherungsbranche, da die Versicherer bereits ein etabliertes Rahmenwerk erfüllen, das sie zu verantwortungsvoller und gesetzeskonformer KI-Nutzung verpflichtet. Das Modell, auf das sich die PIA und andere Branchenvertreter beziehen, ist das vom National Association of Insurance Commissioners (NAIC) entwickelte Regelwerk.

Dieses Modell fordert von Versicherungsunternehmen die Implementierung umfassender KI-Governance-Programme, die sowohl bundesstaatliche als auch staatliche gesetzliche Vorgaben berücksichtigen. Bis dato haben rund 30 Bundesstaaten dieses NAIC-Modell übernommen und integrieren es in ihre lokalen Regulierungsmechanismen. Dies zeigt nicht nur den Erfolg dieses Ansatzes, sondern auch die Bereitschaft der Versicherungsämter, Innovationen zu fördern, während sie Transparenz und Verbraucherschutz gewährleisten. In einem weiteren Schritt hat die NAIC nach Beschluss des Gesetzesvorschlags im Repräsentantenhaus einen eigenen Brief an die Bundesgesetzgeber gerichtet. Darin weisen die Versicherungsbeauftragten darauf hin, dass das bestehende System der staatlichen Regulierung flexibel genug sei, um den rasanten technologischen Wandel im KI-Bereich aufzugreifen.

Die Möglichkeit der einzelnen Bundesstaaten, maßgeschneiderte und situationsangepasste Regulierungsansätze zu erarbeiten, ist aus ihrer Sicht essenziell, um sowohl die Chancen als auch die Risiken von KI geeignet zu adressieren. Besonderer Kritikpunkt ist für die NAIC auch die im Gesetzesentwurf verwendete Definition von Künstlicher Intelligenz. Sie wird als zu breit gefasst eingeschätzt, sodass der Begriff nicht nur moderne maschinelle Lernsysteme umfasst, sondern auch traditionelle analytische Werkzeuge und Softwareanwendungen, die in der Versicherungsbranche Alltag sind – darunter Simulationen, statistische Berechnungen und andere analytische Methoden, die für Risikobewertung, Tarifierung und Schadenregulierung unerlässlich sind. Eine zu pauschale Definition könnte somit unbeabsichtigte negative Folgen für die gesamte Industrie haben. Neben NAIC und PIA positioniert sich auch der American InsurTech Council (AITC) entschieden gegen das vorgeschlagene Moratorium.

Der AITC warnt vor einer Regulierungslücke, die durch eine zehnjährige Aussetzung bundesstaatlicher KI-Gesetze entstünde. Gerade in einer Zeit rapiden technologischen Wandels sei eine Kontrolle durch erfahrene Regulierungsbehörden unerlässlich, um unerwünschte Entwicklungen frühzeitig zu verhindern und die Verbraucher zu schützen. Ein regulatorisches Vakuum könne nicht nur den Wettbewerb verzerren, sondern langfristig das Vertrauen in den Versicherungsmarkt untergraben. Das breite Bündnis gegen den Moratoriumsvorschlag reicht noch weiter. Im Mai haben sich die Generalstaatsanwälte von 40 Bundesstaaten zusammengeschlossen und eine gemeinsame Stellungnahme verfasst, in der sie den Kongress auffordern, den Moratoriumsvorschlag zu streichen.

Die enge Verzahnung von Technologie, Datenschutz und Verbraucherschutz macht eine einheitliche und doch flexible Regulierung notwendig, so der Tenor ihrer Argumentation. Auch die National Council of Insurance Legislators (NCOIL) hat sich gegen den Vorschlag positioniert. Sie betont, dass ein Verbot staatlicher Intervention nicht nur das gesamte Marktgefüge empfindlich stören würde, sondern auch den staatlichen Gesetzgebern die Möglichkeit nehmen würde, sich gezielt mit den vielfältigen und noch unbekannten Herausforderungen der KI auseinanderzusetzen. Die Forderung ihrer Wähler nach effektiven Schutzmechanismen könne somit nicht erfüllt werden, wenn sich die Staaten zehn Jahre lang nicht regulierend einbringen dürften. Auf diese Weise wird deutlich, dass die Versicherungsbranche und ihre politischen Vertreter auf eine Regulierung setzen, die technologischen Fortschritt nicht hemmt, sondern begleitet.

Eine Möglichkeit zur Erprobung und Anpassung von Regulierungsmaßnahmen auf Ebene der Bundesstaaten sorgt nach ihrer Überzeugung für die notwendige Balance zwischen Innovationsförderung und Verbraucherschutz. Die Skepsis gegenüber einer föderalen Moratoriumsregelung beruht auch auf der Befürchtung, dass eine langjährige Aussetzung zu einem regulatorischen Stillstand führe, der bei der raschen Weiterentwicklung von KI-Technologien und deren Einsatz im Versicherungsgeschäft verheerende Folgen haben könnte. Versicherer setzen zunehmend auf KI, um Risiken besser zu bewerten, Betrugsprävention zu verbessern und Kunden individuellere Leistungen anzubieten. Dabei werden KI-Systeme nicht nur für interne Geschäftsprozesse eingesetzt, sondern auch um die Kundenerfahrung durch personalisierte Tarife, schnellere Schadenbearbeitung und innovative Produkte zu transformieren. Ohne eine zeitnahe und angemessene Regulierung könnten jedoch unbeabsichtigte Risiken entstehen, die die Marktintegrität gefährden.

Deshalb ist eine fein abgestimmte Aufsicht wichtig, die flexibel genug ist, um auf neue Entwicklungen reagieren zu können, ohne Innovationen zu verhindern. Die aktuelle Debatte zeigt exemplarisch, wie wichtig es ist, einen konstruktiven Dialog zwischen Gesetzgebern, Aufsichtsbehörden, der Industrie und technologischen Innovatoren zu führen. Die Regulierung von KI im Versicherungsmarkt stellt eine komplexe Herausforderung dar, die eine enge Zusammenarbeit und ein Verständnis der technologischen Besonderheiten verlangt. Dabei gilt es, Rahmenbedingungen zu schaffen, die einerseits Verbraucher schützen und andererseits neuen Technologien Raum zur Entfaltung geben. Ein generelles Moratorium, das für alle Staaten gilt, ignoriert die unterschiedlichen Marktbedingungen und Bedürfnisse in den Bundesstaaten und läuft Gefahr, das Innovationspotenzial der Branche auszubremsen.

Die Versicherungswirtschaft setzt sich deshalb mit Nachdruck für eine anpassungsfähige Regulierung ein, die es den Bundesstaaten ermöglicht, maßgeschneiderte Maßnahmen zu entwickeln und anzuwenden – so wie es viele bereits erfolgreich mit dem NAIC-Modell tun. Abschließend lässt sich festhalten, dass die Versicherungsbranche beim Thema KI-Regulierung einen pragmatischen und zukunftsorientierten Weg bevorzugt. Die Ablehnung des vorgeschlagenen Moratoriums zeigt den Willen, die Chancen der KI-Technologien mit Verantwortung und Augenmaß zu nutzen. Dabei steht der Schutz der Verbraucher an oberster Stelle, während gleichzeitig Innovationen gefördert werden sollen, um den Wandel in der Branche aktiv zu gestalten. In einer Welt, die immer stärker von digitaler Transformation geprägt ist, bleibt die Versicherung als wichtiger Bestandteil des Wirtschaftssystems nur dann leistungsfähig und vertrauenswürdig, wenn sie sich kontinuierlich weiterentwickelt und durch eine zeitgemäße Regulierung unterstützt wird.

Die aktuelle Debatte um das KI-Moratorium ist damit ein Schlüsselthema für die Zukunft der Versicherungswirtschaft in den USA – und darüber hinaus.

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