Die zunehmende Bedrohung durch den Klimawandel und die stetig steigenden CO₂-Konzentrationen in der Atmosphäre stellen eine der größten Herausforderungen unserer Zeit dar. Mit einem aktuellen Wert von über 420 ppm, einem Höchststand seit Millionen von Jahren, wird deutlich, dass selbst ein sofortiger Stopp aller Emissionen nicht ausreicht, um die globale Erwärmung zu stoppen. Der Menschheit bleibt somit keine Wahl, als aktiv CO₂ aus der Luft zu entfernen – und hier betritt Corbent die Bühne mit einer visionären Lösung für direkte Luftabscheidung (Direct Air Capture, DAC). Corbent setzt auf Containergröße, energieeffiziente Technologie und eine neue Art von Materialkombination, um die bisher existierenden Barrieren der DAC zu überwinden. Die herkömmlichen Methoden sind nicht nur energieintensiv, sondern auch teuer und wenig skalierbar.
Sie benötigen große Thermalanlagen, verbrauchen enorme Mengen an Hitzeenergie und arbeiten oft ineffizient angesichts der extrem geringen CO₂-Konzentration in der Luft (etwa 0,041 Prozent). Im Gegensatz dazu nutzt Corbent metallorganische Gerüststrukturen – sogenannte Metal-Organic Frameworks (MOFs) – kombiniert mit elektromodulierter Adsorption. Diese sogenannten elektrochemischen „Swing“-Verfahren ersetzen die klassische Thermalkur durch das Anlegen einer Spannung, um CO₂ aus der Luft zu binden und bei Bedarf wieder freizusetzen. Diese Innovation führt zu einem drastischen Abfall des Energieverbrauchs um bis zu 90 Prozent im Vergleich zu bestehenden Verfahren. Konkret verbrauchen Corbent-Module nur etwa 0,65 Gigajoule pro Tonne CO₂, während heutige Systeme zwischen 5 und 10 Gigajoule benötigen.
Die Prinzipien hinter diesem Fortschritt liegen in der Funktionsweise der MOFs selbst. Diese porösen, kristallinen Materialien besitzen eine extrem hohe Bindungsaffinität zu CO₂-Molekülen, selbst bei sehr niedrigen Konzentrationen und unter feuchten Umgebungsbedingungen – eine Herausforderung, bei der viele Adsorbentien versagen. Corbents proprietäre MOF-Mischung wurde speziell für Robustheit und schnelle Zykluszeiten entwickelt und behält auch bei hoher Luftfeuchtigkeit noch 85 Prozent ihrer Kapazität. Die modulare Bauweise der Corbent-Systeme gleicht der von seriengefertigten Autos oder Computern. Jede Einheit ist in einem standardisierten 40-Fuß-Container untergebracht, komplett mit MOF-beschichteten Elektrodenschichten, Ventilatoren, Steuerungselektronik und CO₂-Kompressoren.
Diese „Kohlenstoff-Server“ lassen sich beliebig skalieren: Um eine Million Tonnen an CO₂ zu entfernen, werden einfach 2000 Module nebeneinander positioniert. Dieses Konzept ermöglicht eine schnelle, kostengünstige Massenfertigung und einen reibungslosen weltweiten Versand. Das Konzept der Fabrikfertigung ist nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern auch ein Schlüssel zur schnellen globalen Skalierung. Corbent plant eine „DAC-Gigafabrik“, die bis zu mehreren tausend Module pro Jahr herstellen kann. So kann innerhalb eines Jahrzehnts ein großflächiger Ausbau realisiert werden, der die derzeitigen, winzigen DAC-Kapazitäten weltweit um Größenordnungen übertrifft.
Ebenso wichtig wie die Abscheidung ist die sichere und dauerhafte Speicherung des aufgefangenen CO₂. Corbent verfolgt hier einen innovativen, bewährten Ansatz: die mineralische Verfestigung in Basaltgestein. Basalt verfügt über natürliche Mineralien wie Magnesium- und Calciumsilikate, die mit CO₂ reagieren und es innerhalb von wenigen Jahren in stabile Carbonate umwandeln. Dieses Verfahren wurde bereits im isländischen CarbFix-Projekt erfolgreich umgesetzt, wo über 95 Prozent des eingespritzten CO₂s innerhalb von zwei Jahren versteinert wurden. Die Wahl von Basalt als Speichermedium bietet zahlreiche Vorteile gegenüber herkömmlichen CO₂-Speicherorten, wie Salzwasseraquiferen.
Basaltmineralisierung ist irreversibel, was langfristige Sicherheit und Glaubwürdigkeit bei der Erlangung von CO₂-Zertifikaten garantiert. Studien zufolge könnte der weltweite Basaltvorrat hunderte bis tausende Gigatonnen CO₂ speichern, was mehr als ausreichend ist, um die globalen Klimaziele zu unterstützen. Die Kombination aus moderner, energiesparender Abscheidungstechnologie und nachhaltiger Speicherung differenziert Corbent deutlich von anderen Mitbewerbern. Während etablierte Firmen wie Climeworks oder Carbon Engineering auf thermische Prozesse setzen und daher hohe Betriebskosten und Energieverbrauch haben, bietet Corbents elektrochemische Methode bereits bei kleineren Modulen hohe Effizienz und bessere Wirtschaftlichkeit. Ökonomisch setzt Corbent nicht nur auf den Verkauf der Hardware-Module, sondern auch auf ein Abonnementmodell für den regelmäßigen Austausch der MOF-Sorbentmaterialien.
Dieses Geschäftsmodell garantiert eine kontinuierliche Ertragsquelle und gewährleistet, dass die Leistung der Module stets auf dem höchsten Stand bleibt. Zusätzlich generieren die entfernten und dauerhaft gespeicherten CO₂-Mengen wertvolle Kohlenstoffzertifikate, die auf dem Markt nachgefragt werden und eine weitere Einnahmequelle darstellen. Die Herausforderungen für Corbent sind dabei nicht nur technologischer Natur. Der Aufbau globaler Lieferketten, die Sicherstellung der Materialverfügbarkeit und die Skalierung der Fertigungsprozesse erfordern erhebliche Investitionen und organisatorisches Geschick. Auch der Betrieb in realen Umweltbedingungen mit staubiger Luft, wechselnder Luftfeuchtigkeit und potenziellen Schadstoffen stellt Anforderungen an die Haltbarkeit und Wartungsfähigkeit der Systeme.
Doch Corbent begegnet diesen Herausforderungen mit einer offenen Innovationsstrategie, die Forschung und Pilotinstallationen parallel vorantreibt. Bereits für das Jahr 2025 ist eine Pilotanlage mit einer Kapazität von rund 1.000 Tonnen CO₂ geplant, die realen Bedingungen sowie die Integration mit Basaltinjektionsstellen testen soll. Die darauffolgenden Jahre sind für den kommerziellen Ausbau und die Serienfertigung vorgesehen, mit dem Ziel, bis 2040 eine jährliche Entfernung von mehreren zehn bis hundert Millionen Tonnen zu erreichen. Die langfristige Vision ist ambitioniert: Corbent möchte bis 2050 einen signifikanten Beitrag zu den von der Internationalen Energieagentur prognostizierten nahezu einer Gigatonne CO₂-Entnahme pro Jahr leisten.
Dabei setzt das Unternehmen auf eine industrielle Massenproduktion und ein standardisiertes, modulares Produktportfolio, das sich weltweit flexibel einsetzen lässt. Diese Skalierungsstrategie erinnert an die Erfolgsgeschichte von Solarenergie und Lithium-Ionen-Batterien, die beide ähnliche Sprünge durch Fertigungsoptimierung und Kostenreduktion erlebt haben. Die gesellschaftliche Akzeptanz von DAC-Technologien und mineralischer CO₂-Speicherung ist ein weiterer Faktor, den Corbent proaktiv adressiert. Transparente Überwachung, Einhaltung internationaler Standards, Kommunikation mit lokalen Gemeinden und der Verzicht auf giftige Stoffe schaffen Vertrauen und erleichtern Genehmigungsverfahren. Zudem sind die kompakten Module mit einer vergleichbaren Geräusch- und Flächenbelastung wie Klimageräte vergleichbar und benötigen deutlich weniger Landfläche als Aufforstungsprojekte.
Insgesamt zeigt Corbent, wie die Kombination aus moderner Materialwissenschaft, Elektrochemie und industriellem Design einen Paradigmenwechsel in der Kohlenstoffabscheidung einleiten kann. Mit dem Ziel, klimaökonomisch lohnende, sichere und skalierbare Lösungen zu liefern, trägt Corbent dazu bei, die unumgängliche Kohlenstoffentnahme aus der Atmosphäre greifbar und realisierbar zu machen. Der Klimawandel stellt eine existenzielle Bedrohung dar, die nicht durch Emissionsreduktionen allein bewältigt werden kann. Die Entwicklung und der Ausbau effektiver Technologien zur direkten CO₂-Entnahme aus der Luft werden somit zu einem zentralen Baustein der globalen Klimastrategien. Corbent ist mit seiner Next-Generation-DAC-Technologie ein Leuchtturmprojekt, das zeigt, wie Innovationen in Forschung und Herstellung Hand in Hand gehen, um eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.
Indem das Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der CO₂-Erfassung bis zur dauerhaften Versteinern des Kohlenstoffs in Basaltformationen arbeitet, schafft es nicht nur technische, sondern auch wirtschaftliche und ökologische Lösungen. Dieser ganzheitliche Ansatz macht Corbent zu einem wichtigen Akteur in der dringend benötigten Transformation hin zu einer klimaneutralen Welt.