Im digitalen Marketing und insbesondere im Bereich der Suchmaschinenoptimierung (SEO) begegnet man immer wieder der Annahme, dass der Domain Rating (DR) Wert eines der wichtigsten Erfolgskennzahlen ist. Gerade für Start-ups und Online-Unternehmen kann das Streben nach einer hohen DR-Verlinkung verlockend sein, da diese Kennzahl auf den ersten Blick Eindruck macht und vermeintlich eine starke Online-Präsenz signalisiert. Doch die Realität zeigt, dass Domain Rating als Kennzahl oftmals nur eine Illusion ist und wenig mit echtem SEO-Erfolg zu tun hat. Warum das so ist und welche Alternativen wirklich zählen, erfahren Sie im Folgenden. Der DR als Vanity Metric – Ein trügerischer Indikator Der Domain Rating ist eine Messgröße von SEO-Tools wie Ahrefs, die versucht, die Stärke und Autorität einer Domain anhand der Anzahl und Qualität der Backlinks zu bewerten.
Allerdings greift dieser Wert deutlich zu kurz, wenn es um die Bewertung der tatsächlichen Leistung einer Website in den Google-Suchergebnissen geht. Google selbst gibt keine offiziellen Einblicke, welche Kennzahlen tatsächlich das Ranking beeinflussen, doch zahlreiche Untersuchungen und die Praxis zeigen, dass Faktoren wie Relevanz, Nutzerintention und Content-Qualität entscheidend sind. Das bedeutet, auch wenn ein Projekt eine hohe DR aufweist, muss dies nicht automatisch bedeuten, dass es auch viele Nutzer über die Suchmaschine gewinnt oder eine große Sichtbarkeit besitzt. In der Realität sieht man oft, dass Wettbewerber mit niedrigeren DR-Werten höheren organischen Traffic erzielen und eine bessere Conversion-Rate besitzen. Dieses Phänomen entsteht, weil Google nicht die Domain als Ganzes bewertet, sondern primär einzelne Seiten im Kontext ihrer Suchanfragen und Nutzerbedürfnisse einstuft.
Das Verfolgen eines hohen Domain Ratings ohne weitere Strategie kann deshalb dazu führen, dass wertvolle Zeit und Ressourcen vergeudet werden, indem man beispielsweise auf den Aufbau von Backlinks zur Startseite fokussiert, ohne die Relevanz für potentielle Kunden im Auge zu behalten. Warum eine bessere Keyword-Strategie entscheidend ist Anstatt sich auf den DR zu fixieren, empfiehlt es sich, den Fokus von Anfang an auf Keywords zu legen, die Kaufbereitschaft und konkrete Absichten bei Nutzern signalisieren. Bottom-of-Funnel Keywords sind speziell auf die Abschlussphase der Customer Journey ausgerichtet. Suchbegriffe wie "beste Zeiterfassungssoftware für Remote Teams" oder "Vergleich von [Produkt] mit [Wettbewerber]" zeigen, dass die Nutzer bereits konkret auf der Suche nach einer Lösung sind und eher konvertieren. Besonders hilfreich sind dabei Tools, die Long-Tail-Keywords mit geringerer Konkurrenz und hohem Intent ausfindig machen.
Indem man Content gezielt für diese Suchanfragen erstellt, positioniert man sich dort, wo echte Kaufentscheidungen getroffen werden. Wichtig ist, dass dieser Content nicht nur für Suchmaschinen optimiert wird, sondern auch Nutzern einen echten Mehrwert bietet und die Fragen beziehungsweise Probleme der Zielgruppe umfassend behandelt. Die Erarbeitung solcher Inhalte schafft Vertrauen, erhöht die Verweildauer und verbessert die Chancen auf eine Conversion. Wertvolle Backlinks setzen am richtigen Ort an Viele Unternehmen geben sich mit dem Sammeln von Backlinks zur Startseite zufrieden, da diese den DR maßgeblich beeinflussen. Aus SEO-Sicht ist das jedoch wenig zielführend, da Google den Wert von Links stark kontextabhängig bewertet.
Ein Backlink, der auf eine Blogseite oder eine Unterseite zeigt, die genau das Thema behandelt, das Nutzer suchen, kann deutlich mehr Relevanz und Autorität erzeugen als ein Link von einer hoch bewerteten Seite auf die Homepage, die eher allgemein gehalten ist. Wer sein SEO-Potenzial voll ausschöpfen möchte, sollte deshalb Linkbuilding gezielt auf wichtige Produkt-, Pricing- oder Use-Case-Seiten ausrichten – also genau die Seiten, die Besucher letztlich zur Conversion führen. Gleichzeitig stärkt ein durchdachtes internes Verlinkungskonzept diese Seiten, indem von relevanten Blogartikeln oder häufig besuchten Landingpages aus auf sie verwiesen wird. So werden die Autoritätssignale innerhalb der Website verstärkt und die Sichtbarkeit der wichtigsten Inhalte erhöht. Auf die richtigen SEO-Kennzahlen fokussieren – Traffic und Conversions zählen Um den Erfolg der SEO-Bemühungen messbar und steuerbar zu machen, sind Kennzahlen gefragt, die direkt Einfluss auf den Geschäftserfolg haben.
Während der Domain Rating nur eine Zahl zur Linkstärke darstellt, zeigen organische Sitzungen auf den entscheidenden Seiten sowie deren Conversion-Raten detailliert, ob tatsächliche Besucher gewonnen und in Kunden umgewandelt werden. Zudem lohnt es sich, die Ranking-Positionen zu überwachen, aber eben nicht für generische Keywords, sondern gezielt für die Bottom-of-Funnel Suchanfragen mit hoher Kaufabsicht. Kontinuierliche Überwachung und Analyse dieser Daten ermöglichen es, Schwächen im Content oder in der Nutzerführung zu identifizieren und gezielte Optimierungen vorzunehmen. So bleibt SEO keine rein technische Disziplin, sondern ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie mit unmittelbarem wirtschaftlichem Einfluss. Interne Verlinkung als unterschätztes SEO-Werkzeug Neben Backlinks von externen Seiten spielen auch interne Links eine wichtige Rolle im SEO-Prozess.
Sie helfen Google dabei, die Struktur einer Website besser zu verstehen und die Autorität gezielt auf die richtigen Seiten zu lenken. Indem man regelmäßig von neuen Artikeln oder beliebten Blogbeiträgen auf wichtige Conversion-Seiten verlinkt, kann man die Sichtbarkeit dieser Seiten verbessern und deren Ranking beschleunigen. Ein einfach umsetzbarer Tipp für Gründer und SEO-Einsteiger ist, in bestehenden Top-Landingpages klare Call-to-Actions zu integrieren, die Nutzer direkt zu den Produkt- oder Angebotsseiten führen. Dadurch wird nicht nur die Nutzerführung verbessert, sondern auch die Wahrscheinlichkeit, dass Besucher zu Kunden werden, erhöht. Konkretes Beispiel am Beispiel einer SaaS-Lösung Stellen Sie sich vor, Sie betreiben ein Unternehmen, das eine Zeiterfassungssoftware für remote arbeitende Teams anbietet.
Statt auf einen hohen Domain Rating Wert von beispielsweise 50 oder mehr zu setzen, sollten Sie lieber Inhalte erstellen, die genau auf die Bedürfnisse potenzieller Kunden eingehen. Ein Blogpost mit dem Titel „Beste Zeiterfassung für Remote-Teams“ kann gezielt jene Nutzer ansprechen, die aktiv nach einer Lösung suchen. Die Seite sollte tiefgründige Vergleiche mit Wettbewerbern enthalten und klar hervorgehobene Handlungsaufforderungen (CTAs), die direkt zur Produktseite verlinken. Parallel dazu sollten Backlinks nicht nur auf den Blogbeitrag, sondern auch auf die Produktseite generiert werden, etwa durch Gastartikel, Interviews oder Branchenverzeichnisse. Die Erfolgsmessung erfolgt anschließend über die Anzahl der organischen Besucher auf diesen Seiten und deren Conversion-Rate.
Ein solches Vorgehen bringt messbaren Mehrwert und echte Geschäftschancen mit sich, die ein bloßer hoher DR-Wert nicht realisiert. Fazit Der Domain Rating Wert ist eine Kennzahl, die vielen Gründern und Marketingverantwortlichen zwar eine schnelle Einschätzung der Linkstärke ermöglicht – jedoch als jedwede SEO-Erfolgsbasis ungeeignet ist. Die Praxis beweist, dass Google den Fokus auf Relevanz, Nutzerintention und konkrete Seiteninhalte legt, statt auf eine pauschale Domainbewertung. Wer langfristig und nachhaltig wachsen möchte, sollte das Augenmerk auf die richtigen Keywords mit Kaufabsicht, die gezielte Verlinkung von conversionsstarken Seiten und die Optimierung der Nutzerführung legen. Eine konsequente Analyse von organischen Traffic-Daten und Conversion-Raten ist dabei unerlässlich.
So wird SEO zu einem Motor für reale Geschäftserfolge und nicht zur nutzlosen Zahlenfokussierung. Gründer sollten daher weniger ihre Energie in den Aufbau eines scheinbar hohen DR stecken, sondern vielmehr ihre Content-Strategie und technische SEO auf diese erfolgsrelevanten Faktoren ausrichten.