Am Mittwoch, den 8. Juli 2020, wurde Melbourne, die pulsierende Hauptstadt des australischen Bundesstaates Victoria, erneut ins Rampenlicht gerückt – und das aus einem Grund, den die Stadt nur zu gut kennt. Nach einem Anstieg der Coronavirus-Infektionen kündigte die Regierung einen sechs-wöchigen Lockdown an, der ab Donnerstag in Kraft trat. Diese Entscheidung führte dazu, dass die Bewohner der Stadt in Panik gerieten und sich in den Supermärkten auf ein regelrechtes Hamstern stürzten. In den ersten Stunden nach Bekanntgabe des Lockdowns waren die Reaktionen der Melbourner eindrücklich.
Die Menschen strömten in Scharen in die Supermärkte, als wäre dies ihre letzte Gelegenheit, sich mit den notwendigen Vorräten zu versorgen. Regale, die gerade noch gefüllt waren, leerten sich innerhalb kürzester Zeit. Besonders begehrt waren Artikel wie Toilettenpapier, Nudeln und Konserven. Die Kassen schienen sich in der Hektik fast zu überschlagen, während Kunden hastig ihre Waren auf das Förderband legten. Eine Szene, die Erinnerungen an den ersten Lockdown im März und April 2020 weckte.
Die Aufregung war überall zu spüren. Die Supermarktkette Woolworths, eine der größten in Australien, reagierte sofort auf die Situation. Das Unternehmen kündigte an, Einkaufsbeschränkungen einzuführen. „Maximal zwei Packungen Milch pro Person“ wurde zum neuen Mantra. Während die Menschen in der Schlange warteten, war eine Mischung aus Ungeduld und Besorgnis in ihren Gesichtern abzulesen.
Die angespannte Situation verstärkte sich mit jeder Minute, die verstrich, und das Gedränge vor den Kassen wurde immer größer. Die Gründe für den impulsiven Kaufrausch lagen auf der Hand: Über 100 Neuansteckungen innerhalb von 24 Stunden hatten die Angst in der Bevölkerung geschürt. Unter den neuen Infektionen waren auch mehrere Szenen von Übertragungen in der Gemeinschaft. Jeder, der die Nachrichten verfolgte, wusste, dass das Virus nur auf einen warten konnte, um zuzuschlagen. Die Sorge um Gesundheit und Sicherheit war daher greifbar – und die Menschen wollten vorbereitet sein.
Um die Situation weiter zu verkomplizieren, wurde am Mittwochabend die Grenze des Bundesstaats Victoria geschlossen. Reisende waren gezwungen, hastig nach Hause zurückzukehren, und die Grenzübergänge waren von Polizei und Militär patrouilliert. Lange Schlangen von Fahrzeugen bildeten sich, während die Menschen in den anderen Bundesstaaten versuchten, dem drohenden Lockdown zu entkommen. Die Silberlinie? Menschen, die von außerhalb des Staates in die Hauptstadt kamen, standen vor der Herausforderung, rechtzeitig zu handeln, um nicht im grauenhaften Chaos festzustecken. Die Schließung der Grenzen wirkte sich dramatisch auf die Auslastung der Straßen und die Stimmung vieler Bürger aus.
Für viele war es nicht nur ein einfaches Heimkehren; es war das Gefühl, dass die Freiheit, sich zu bewegen, tatkräftig beschnitten wurde. Darüber hinaus wurde die Situation durch den gleichzeitigen Schulunterricht, der nun wieder zu Hause stattfand, verschärft. Eltern standen vor der Frage, wie sie ihre Kinder mit den zusätzlichen Herausforderungen des Unterrichts und dem psychologischen Stress des Lockdowns in Einklang bringen sollten. Inmitten all dieser Probleme war die Stadt jedoch entschlossen, sich dem Virus nicht kampflos zu ergeben. Das Gesundheitswesen von Victoria mobilisierte sich, um das Infektionsgeschehen einzudämmen.
Die Rückverfolgbarkeit von Infektionsketten wurde intensiviert, Teststellen wurden eingerichtet und die Menschen wurden ermutigt, ihre Symptome ernst zu nehmen. Die Frontlinien dieser gesundheitlichen Krise führten dazu, dass auch zahlreiche Freiwillige sich meldeten, um bei Testzentren und Informationskampagnen zu helfen. Diese Solidarisierung unter den Bürgern war bemerkenswert. Sogar unter den herausforderndsten Bedingungen entwickelten die Menschen neue Wege, um einander zu helfen – von Online-Communities, die Rezepte und Tipps für die Besorgung von Lebensmitteln teilten, bis hin zu Nachbarn, die sich gegenseitig beim Einkaufen unterstützten. Die sozialen Netzwerke wurden zu einem Ort für gegenseitige Hilfe und Ermutigung, in einer Zeit, in der physische Distanzierung an der Tagesordnung war.
Die Regierung hingegen hatte die Verantwortung, das Vertrauen der Bevölkerung zu stärken. Regelmäßige Updates und transparente Kommunikation über die COVID-19-Strategie wurden als wichtig erachtet, um das Vertrauen der Öffentlichkeit zu gewinnen. Dabei wurde die Notwendigkeit der Maßnahmen betont, um das Gesundheitssystem zu entlasten und einen weiteren Anstieg der Infektionen zu verhindern. Gesundheitsbehörden organisierten sich, um den Menschen die Dringlichkeit ihrer Situation zu verdeutlichen, während sie gleichzeitig die psychologischen Auswirkungen des Lockdowns anerkannten. Zwischen der Angst vor Ansteckung und der Hoffnung auf Besserung lebten die Melbourner ihren Alltag bestmöglich weiter.
Die Geschäfte passten sich an die neue Normalität an, während Cafés und Restaurants ihren Service auf Takeaway und Lieferung umstellten. Die Kreativität blühte auf, um das Dasein in Zeiten von COVID-19 zu erleichtern. Lieder, die auf Balkonen gesungen wurden und Nachbarschaftsaktionen, um lokale Unternehmen zu unterstützen, wurden zur neuen Routine. Während sich die Wochen des Lockdowns für viele als herausfordernd erwiesen, zeigten die Daten, dass er notwendig war, um das Virus zu kontrollieren. Das Gesundheitssystem atmete auf, da die Anzahl der neuen Fälle allmählich zurückging.
Dieser Blick auf die positive Entwicklung half, die Melbourner dazu zu motivieren, durchzuhalten und Geduld zu zeigen. Sechs Wochen später, als der Lockdown schließlich endete, war die Erleichterung spürbar. Die Supermärkte füllten sich wieder, und während die Menschen Geschäfte betraten, waren die Regale nicht mehr leer. Ein Gefühl der Hoffnung durchzog die Stadt, verbunden mit der wertvollen Lehre, die sie in jener Zeit gezogen hatten. Inmitten all der Herausforderungen hatten die Melbourner ihre Stärke bewiesen und waren bereit, das Leben in einer neuen Normalität zu leben.
Inspiriert von der Resilienz der Gemeinschaft, begaben sie sich auf den Weg in eine Zukunft, die sie gemeinsam gestalten wollten – bereit, die Lehren aus der Vergangenheit tatkräftig umzusetzen.