Kering, der weltweit führende Luxusgüterkonzern, hat mit der Ernennung von Luca de Meo als neuen CEO eine richtungsweisende Entscheidung getroffen. De Meo, der bisher als Top-Manager bei Renault tätig war, wird am 15. September 2025 die Nachfolge von François-Henri Pinault antreten, der seit 2005 die Geschicke des Unternehmens als CEO leitete. Pinault, der weiterhin als Vorstandsvorsitzender fungieren wird, bezeichnete de Meo als Visionär, der frische Impulse in eine Branche bringen kann, die sich aktuell in einem tiefgreifenden Wandel befindet. Die Luxusbranche steht vor zahlreichen Herausforderungen, darunter ein verlangsamtes Wachstum bei wichtigen Marken wie Gucci, sowie Unsicherheiten bei anderen Flaggschiffen des Konzerns wie Saint Laurent und Alexander McQueen.
Mit seiner tiefgehenden Erfahrung im Automobilsektor bringt de Meo eine neue Perspektive mit, die sich auf Innovation, globale Marktkenntnis und Markenrevitalisierung konzentriert. Pinault betonte während eines Pressegesprächs, dass die Chemie zwischen ihm und de Meo sofort stimmte. Er sieht in seinem Nachfolger einen „Entwickler“, der Marken nicht nur strategisch führen, sondern auch kreativ erneuern kann. Kering hat sich in den vergangenen Jahrzehnten als stolzer Vertreter der Luxusmode etabliert, mit einem Portfolio, das neben Gucci auch Saint Laurent, Bottega Veneta, Balenciaga und andere renommierte Labels umfasst. Die Branche ist jedoch geprägt von strukturellen Veränderungen, die unter anderem durch veränderte Konsumentenbedürfnisse, Digitalisierung sowie geopolitische und wirtschaftliche Unsicherheiten beeinflusst werden.
Diese Faktoren erfordern flexible und zukunftsorientierte Managementstrategien, bei denen de Meo seine Stärken ausspielen kann. Sein Hintergrund in der Automobilindustrie mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, doch de Meo bringt eine bewährte Expertise im globalen Markenmanagement mit. Bei Renault war er maßgeblich daran beteiligt, die Marke international zu stärken und innovative Geschäftsmodelle zu implementieren. Dieses Know-how könnte sich als äußerst wertvoll erweisen, um Kering trotz der aktuellen Gebremstheit im Luxussegment widerstandsfähiger und wettbewerbsfähiger zu machen. Die Ernennung von de Meo als CEO deutet auch auf ein stärkeres Augenmerk auf organisatorische Flexibilität und eine mögliche Neuausrichtung der Konzernstrategie hin.
Pinault kündigte an, dass de Meo als „vollwertiger CEO“ die Freiheit besitzt, eigene Prioritäten zu setzen und bedeutende personelle Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig wird er von erfahrenen Kering-Führungskräften wie Francesca Bellettini, CEO von Saint Laurent und zugleich stellvertretende CEO von Kering, sowie Chief Financial Officer Jean-Marc Duplaix unterstützt. Dieses Führungsteam verbindet Branchenexpertise mit frischem Unternehmergeist. Ein weiterer Schwerpunkt wird voraussichtlich die Weiterentwicklung der Marken sein. Gucci, bislang der profitabelste Pfeiler des Konzerns, erlebt derzeit eine Abschwächung, die strategische Anpassungen erfordert.
De Meo hat die Aufgabe, nicht nur das Wachstum zu stabilisieren, sondern auch langfristig die Attraktivität der Luxusmarken zu steigern und sie an neue Generationen von Konsumenten anzupassen. Dies schließt innovative Marketingansätze, Nachhaltigkeit und die Nutzung neuer digitaler Vertriebswege mit ein. Neben dem operativen Geschäft stehen bei Kering auch die finanzielle Stabilität sowie das Management von Immobilienvermögen im Fokus. Die geplanten Maßnahmen für 2025, die von der strategischen Markenpositionierung über Schuldenmanagement bis hin zum Refinanzieren von Immobilien reichen, sollen trotz des Führungswechsels weiterhin verfolgt werden. De Meo wird dafür Sorge tragen, dass diese Initiativen kohärent umgesetzt werden und den Konzern zur langfristigen Resilienz führen.
Die Luxusindustrie ist zudem von einem starken Wettbewerb geprägt. Andere große Akteure wie LVMH, Richemont und Hermès drücken mit innovativen Kollektionen, Markenkooperationen und gezieltem Ausbau der Kundenerlebnisse auf den Markt. Kering muss deshalb nicht nur seine Marktstellung verteidigen, sondern auch außergewöhnliche Anreize schaffen, um im globalen Luxussegment zu glänzen. Die Kombination aus bewährtem Führungspersonal und der frischen Sicht von Luca de Meo könnte die perfekte Mischung sein, um in diesem anspruchsvollen Umfeld neue Maßstäbe zu setzen. Darüber hinaus ist Nachhaltigkeit im Luxusmarkt ein immer wichtigeres Thema.
Konsumenten achten zunehmend auf ethische Herstellungsprozesse und ökologische Verantwortung. Kering hat sich bereits dazu verpflichtet, seine Umweltbilanz zu verbessern und nachhaltige Innovationen voranzutreiben. De Meo wird diesen Aspekt vermutlich in seiner zukünftigen Strategie betonen und weiterentwickeln, um das Unternehmen in Einklang mit den Erwartungen moderner Luxuskunden zu bringen. Abschließend zeigt die Wahl von Luca de Meo als neuen CEO von Kering, dass der Luxuskonzern bereit ist für Wandel und Erneuerung. Sein umfassendes Know-how im internationalen Management, gepaart mit der Fähigkeit, Marken neu zu definieren und zu fördern, macht ihn zum idealen Kandidaten, um Kering durch die aktuellen Turbulenzen zu steuern und den Konzern fit für die Zukunft zu machen.
Die Luxuswelt blickt gespannt auf die Entwicklungen, die durch seine Führung eintreten werden und erwartet eine spannende Transformation bei einem der bedeutendsten Player der Branche.