Die Krypto-Community wurde jüngst Zeuge einer spektakulären Untersuchung des bekannten Blockchain-Ermittlers ZachXBT, der den WhiteRock Token in den Fokus eines möglichen milliardenschweren Geldwäscheskandals gerückt hat. Die Enthüllung verknüpft WhiteRock Finance direkt mit dem berüchtigten $33 Millionen ZKasino Exit-Scam, der im April 2024 durch den plötzlichen Betrug an Investoren Schlagzeilen machte. Das Ausmaß der Geldwäscheoperation und die direkte Verbindung zwischen diesen Projekten werfen ein düsteres Licht auf den Umgang mit Vertrauen und Legitimität innerhalb der Blockchain- und Kryptowährungswelt.\n\nDer Fall ZKasino begann als vielversprechendes Blockchain-Gambling-Projekt, das eine erhebliche Summe von über 30 Millionen US-Dollar durch eine Presale-Finanzierungsrunde einwarb. Das Konzept versprach Investoren attraktive Renditen und eine nahtlose Rückzahlung der eingezahlten Gelder.
Allerdings entpuppte sich dieser optimistische Anfang als trügerisch. Am Tag des Launches im April 2024 wurde die Auszahlungsgarantie zurückgezogen, stattdessen wurden sämtliche 10.515 ETH der Investoren zu einem stark reduzierten Kurs in ZKAS-Token umgewandelt und mit einer 15-monatigen Sperrfrist versehen. Diese Maßnahme produzierte effektiv ein Gefängnis für die Investitionsgelder, welches den Anlegern den Zugriff auf ihr Kapital praktisch unmöglich machte.\n\nDie anschließenden Ermittlungen zeigten, dass der angeblich revolutionäre Blockchain-Gambling-Service von ZKasino in Wirklichkeit auf der Arbitrum Nitro Chain basiert, welche nicht die versprochene Zero-Knowledge-Technologie beinhaltet – ein zentraler Bestandteil des ursprünglichen Marketingversprechens.
Der Betrug führte zu einer Verhaftung eines Teammitglieds, Elham Nourzai, durch niederländische Finanzkriminalitätsbehörden, während die Hauptverdächtigen Ildar Ilham und Lior Ben Zakan in den Nahen Osten flohen.\n\nDas Herzstück dieser Affäre ist jedoch die Geldwäsche, die anschließend folgte: Das Diebeskapital wurde auf äußerst raffinierte Weise über diverse Blockchain-Netzwerke bewegt, darunter ZkSync, Starknet, EVM-kompatible Chains und Solana. Dabei wurde ein Prozess genannt Chain-Hopping eingesetzt, der es erlaubt, Vermögenswerte schnell und schwer nachvollziehbar von einem Netzwerk in ein anderes zu transferieren, wodurch eine Tracking-Analyse aufwendig und oft unmöglich wird. Die Umwandlung in datenschutzorientierte Kryptowährungen wie Monero sowie der anschließende Verkauf über OTC-Broker und der Handel auf spezialisierten Handelsplattformen wie Hyperliquid unterstreichen die Komplexität der Operation.\n\nWhiteRock Finance trat wenig später als eine Art scheinbar legitimer „Real-World Asset“ (RWA) Tokenisierungsplattform auf, die traditionelle Vermögenswerte auf der Blockchain abbilden wollte.
Allerdings wurde schnell deutlich, dass hinter WhiteRock eine wenig transparente und intransparente Struktur mit anonymen Teammitgliedern steht, die über keine nachvollziehbare Historie verfügen. ZachXBT wies darauf hin, dass das Projekt mit gefälschten Partnerschaften warb, die von renommierten Finanzinstituten wie StoneX und BlackRock kategorisch dementiert wurden. Auch die angebliche Zusammenarbeit mit First Citizens Bank oder saudischen Unternehmen konnte nicht verifiziert werden.\n\nBesonders brisant ist die Verbindung von WhiteRock zu den gestohlenen Mitteln aus dem ZKasino-Skandal: ZachXBT konnte über die Blockchain direkte On-Chain-Verbindungen zwischen den Marketing-Wallets von WhiteRock und der ZKasino-Tresorkasse feststellen, die der Verbreitung der verfälschten Token und der Finanzierung von Influencern und Werbekampagnen dienten. Das Verstörende daran ist die Entdeckung, dass eine persönliche E-Mail-Adresse, die mit einem Wallet im WhiteRock-Ökosystem verbunden ist, exakt jene ist, die auf eine Chess.
com-Nutzerkennung namens „IldarTheGrandMaster“ verweist – eine Aliasadresse von Ildar Ilham, einem der Hauptverdächtigen in dem ZKasino-Skandal.\n\nDiese Verbindung offenbart das Ausmaß der Masche, bei der offenbar dieselben Akteure, die den Presale-Betrug bei ZKasino orchestrierten, nun versuchen, die gestohlenen Millionen durch ein neues Projekt zu legitimieren. Das Ziel scheint, den Anschein eines seriösen und zukunftsträchtigen Blockchain-Projektes zu erwecken, während hinter den Kulissen weiterhin illegale Geldflüsse und Täuschung stattfinden.\n\nWie ZachXBT weiter hervorhebt, wurden große Influencer für die Bewerbung von WhiteRock durch Wallets bezahlt, die Juden von ZKasino gestohlene Gelder nutzten. Diese Influencer bestätigten, dass ihre Zahlungen aus dem fragwürdigen Marketing-Wallet stammten.
Die Täuschungen umfassen auch mangelnde Überprüfbarkeit der Nutzerzahlen, Auffälligkeiten bei den Fondsquellen sowie den umfassenden Einsatz von Instant Exchanges, einer gängigen Methode zur Verschleierung von Geldherkünften im Kryptobereich.\n\nDie Auswirkungen dieser Enthüllungen reichen weit über das einzelne Projekt hinaus. Der WhiteRock-Skandal ist ein Beispiel für die Herausforderungen, denen die Krypto-Branche in Hinblick auf regulatorische Aufsicht und Verbraucherschutz gegenübersteht. Gerade in einem Umfeld, das von pseudonymen oder anonymen Akteuren geprägt ist, stellt die Identifikation von Betrugsfällen und Geldwäsche einen immer komplexeren Kampf dar. Zudem ermutigt der Erfolg solcher Systeme andere Kriminelle, ähnliche Operationen zu planen.
Die Verknüpfungen zwischen betrügerischen Akteuren, manipulierten Marketingkampagnen und der Nutzung mehrerer Blockchain-Technologien zeigen die Anpassungsfähigkeit und den Einfallsreichtum von Krypto-Kriminellen.\n\nIm Hinblick auf die Reaktion der Kryptobörsen hat ZachXBT einen klaren Appell ausgesprochen: Große Handelsplattformen wie MEXC und Gate.io sollten den WhiteRock Token aufgrund der erheblichen Risiken und der bestehenden Beweise sorgfältig überprüfen und im Zweifelsfall vom Handel nehmen. Nur durch konsequente Maßnahmen und erweiterte Due-Diligence-Prozesse kann der weitere Missbrauch von Investorengeldern und das Wachstum illegaler Schemen eingedämmt werden.\n\nDie Geschichte hinter WhiteRock und dem ZKasino-Betrug zeigt zudem, wie wichtig eine fundierte und kritische Auseinandersetzung mit Blockchain-Projekten ist.