In der heutigen digitalen Welt ist die Kundenerfahrung ein zentrales Thema für Unternehmen, die sich im Wettbewerb behaupten wollen. Doch neben der Aufmerksamkeit für Nutzer und Kunden gibt es eine ebenso bedeutende Komponente, die oft unterschätzt wird: die Erfahrung der Entwickler, die die Produkte und Dienstleistungen erschaffen. Die Developer Experience, kurz DevEx genannt, gewinnt mehr und mehr an Bedeutung – und das nicht nur innerhalb der technischen Teams, sondern als unternehmensweite Priorität. Jimdo, ein Unternehmen, das sich darauf spezialisiert hat, kleinen Unternehmen und Solopreneuren den Einstieg ins Online-Geschäft zu erleichtern, hat genau diesen Wandel vollzogen. DevEx ist dort längst nicht mehr nur ein technisches Thema, sondern ein strategischer Hebel, der das gesamte Geschäft beeinflusst.
Warum DevEx über Technik hinausgeht Developer Experience bezeichnet die Summe der Eindrücke, Prozesse und Werkzeuge, die Entwicklern bei der Erstellung von Software begegnen. Anders als eine rein technische Messgröße zur Entwicklerproduktivität betrachtet DevEx den ganzheitlichen Kontext: Wie reibungslos gestaltet sich die Arbeit? Wie schnell können Entwickler auf Feedback reagieren? Wie wenige Unterbrechungen und Ablenkungen hindern sie daran, in den sogenannten Flow-Zustand zu gelangen? Ein wesentlicher Aspekt von DevEx ist die Erkenntnis, dass glückliche Entwickler bessere, schnellere und zuverlässigere Arbeit leisten. Das Ergebnis ist nicht nur in der Codequalität sichtbar, sondern wirkt sich direkt auf die Time-to-Market und die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens aus. Wenn Entwickler frustriert oder blockiert sind, münden Verzögerungen und Fehler schnell in enttäuschte Kunden. Die Herausforderungen bei der Umsetzung von DevEx Obwohl jeder im Unternehmen von einer guten Entwicklererfahrung profitieren würde, rutscht DevEx häufig in der Prioritätenliste nach hinten.
Wettbewerbsdruck, Produkt-Deadlines oder die Bewältigung technischer Schulden drängen die Bedürfnisse der Entwickler oft in den Hintergrund. Hier setzt Jimdo an: Das Unternehmen hat erkannt, dass DevEx kein Nebenprojekt sein darf, sondern ein strategischer Fokus, der bewusst gepflegt und gemessen werden muss. Dazu gehört zunächst einmal die Definition, was DevEx wirklich ausmacht. Oft wird fälschlicherweise nur auf technische Verbesserungen wie schnellere Builds oder bessere Tools geschaut. Doch die Erfahrung umfasst auch weniger greifbare Elemente wie die Qualität der Arbeitsabläufe, die Sinnhaftigkeit der Aufgaben und die emotionale Zufriedenheit der Entwickler.
Jimdos Ansatz zur Messung und Verbesserung von DevEx Um DevEx messbar zu machen, kombiniert Jimdo qualitative und quantitative Methoden. Zum Beispiel wurden interne Entwicklerbefragungen eingesetzt, um das subjektive Empfinden der Mitarbeiter zu erfassen. Ergänzend dazu wurden objektive Kennzahlen wie Durchlaufzeiten von Pull Requests, Häufigkeit von Deployments oder Zeit im Meeting zentral erfasst und ausgewertet. Dieser doppelte Blickwinkel ermöglicht es, die Ursachen von Problemen zu erkennen und nicht nur deren Symptome zu bekämpfen. Eine zentrale Rolle spielen dabei drei Dimensionen: Flow, Feedback und Cognitive Load – also der mentale Aufwand, der durch häufige Kontextwechsel oder intransparente Prozesse entsteht.
Schnellere Feedbackzyklen erlauben es Entwicklern, effektiver zu arbeiten, während der Schutz vor unnötigen Meetings und Ablenkungen den Flow unterstützt. Standardisierte Werkzeuge und vereinfachte Abläufe reduzieren die kognitive Belastung und sorgen für ein besseres Gesamtbild der Entwicklererfahrung. Wichtig ist dem Unternehmen, diese Erkenntnisse nicht nur isoliert zu betrachten, sondern in die gesamte Unternehmensstrategie einzubinden. Das bedeutet, DevEx nicht als technisches Thema für die Entwicklerteams allein zu sehen, sondern als ein Thema, das Produktmanagement, Führungskräfte und die gesamte Organisation betrifft. Der Nutzen eines ganzheitlichen DevEx-Ansatzes Die Investition in die Verbesserung der Developer Experience zahlt sich für Jimdo mehrfach aus.
Zum einen steigt die Zufriedenheit und Motivation der Entwickler, was Fluktuation reduziert und Fachkräfte anzieht. Zum anderen werden Produktentwicklungszyklen kürzer, was es dem Unternehmen erlaubt, schneller auf Marktbedürfnisse zu reagieren und innovative Lösungen anzubieten. Außerdem lassen sich Fehler schon frühzeitig erkennen und beheben, was die Produktqualität verbessert und den Supportaufwand senkt. So entsteht ein positiver Kreislauf, der letztlich allen Beteiligten zugutekommt – vom Entwickler über das Management bis hin zum Kunden. Ein DevEx-Kennzahlensystem als Erfolgsfaktor Ein bemerkenswerter Schritt von Jimdo ist die Einführung eines DevEx-Compound-Scores als Plattform-KPI.
Er verknüpft Investitionen in gemeinsame Fähigkeiten und Infrastruktur mit messbaren Verbesserungen in der Entwicklererfahrung. Dadurch kann das Unternehmen den direkten Einfluss von Technologieentscheidungen auf die Geschäftsergebnisse transparent machen. Das System fördert Verantwortung auf allen Ebenen und macht DevEx zu einem lebendigen Bestandteil der Unternehmens-Kultur. Quartalsweise Wiederholungen der Umfragen und die regelmäßige Überprüfung der Metriken sorgen für eine nachhaltige Steuerung und Anpassung. Lehren für andere Unternehmen Jimdos Erfahrungen zeigen, dass Unternehmen nicht auf die perfekte Lösung warten sollten, bevor sie sich mit DevEx beschäftigen.
Ein erster Schritt kann eine einfache Umfrage sein, die aufzeigt, wo die größten Schmerzpunkte liegen. Wichtig ist dabei, nicht nur Entwicklerproduktivität zu messen, sondern vor allem die Hindernisse zu verstehen, die Entwickler im Alltag erleben. Darüber hinaus sollte DevEx als Produkt betrachtet werden, das mit Strategie, Ownership und Feedbackschleifen kontinuierlich verbessert wird. Auf diese Weise lässt sich eine nachhaltige Verbesserung erreichen, die sich direkt auf die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens auswirkt. Ausblick Die Reise von Jimdo im Bereich Developer Experience ist noch lange nicht abgeschlossen.
DevEx ist kein Projekt mit festem Endpunkt, sondern eine dauerhafte Praxis, die sich weiterentwickelt. Doch das Engagement des Unternehmens macht deutlich, wie integral eine gute Entwicklererfahrung für den Geschäftserfolg in der Digitalbranche ist. Für Unternehmen, die im digitalen Wettbewerb bestehen wollen, ist DevEx daher kein technisches Luxusproblem, sondern eine unternehmerische Notwendigkeit. Zufriedene Entwickler bedeuten bessere Produkte, effizientere Abläufe und letztlich glücklichere Kunden – die Grundpfeiler eines nachhaltigen Geschäftserfolgs.