Smartwatches sind im Jahr 2025 zu weit mehr als nur modischen Accessoires oder Fitnessbegleitern geworden. Sie verkörpern ein Zusammenspiel von präziser Hardware, ausgefeilter Software und nahtloser Konnektivität mit dem mobilen Begleiter – dem Smartphone. Ein zentrales Element, das bei der Entwicklung einer individuellen Smartwatch über Erfolg oder Misserfolg entscheidet, ist die Auswahl des Mikrocontrollers (MCU) und der Bluetooth-Komponente. Diese Bausteine bestimmen wesentlich die Leistungsfähigkeit, den Energieverbrauch, die Kompatibilität mit Software und den Gestaltungsspielraum für neue Funktionen. Die Auswahl des passenden Chips kann komplizierter sein, als es auf den ersten Blick scheint.
Es handelt sich bei ihm um das Herzstück der Smartwatch – eine Art Mini-Computer, der CPU, RAM, Flash-Speicher, Peripherie-Schnittstellen und bei modernen Varianten oft auch einen integrierten Bluetooth-Radiochip in sich vereint. Die richtige Kombination muss nicht nur technische Anforderungen erfüllen, sondern auch Softwareentwicklung erleichtern und kosteneffizient bleiben. Historisch gesehen wurden in frühen Smartwatch-Generationen häufig Mikrocontroller verwendet, die zwar ausreichend Leistung bereitstellten, aber keine integrierte Bluetooth-Funktion besaßen. Das führte zur Notwendigkeit zusätzlicher Chips für die Bluetooth-Konnektivität, was den Entwicklungsaufwand steigerte und den Energieverbrauch erhöhte. Beispiele hierfür sind die STM32F2 MCUs in Verbindung mit separaten TI CC2564 Bluetooth-Chips.
Diese Kombinationen stellten zwar eine solide Basis dar, waren aber hinsichtlich Softwarekompatibilität und Power-Management noch verbesserungswürdig. Ein entscheidender Faktor bei der Chipwahl ist die Software-Kompatibilität. Anders als bei Desktop-Computern ist die Softwarelandschaft im Embedded-Bereich fragmentierter. Betriebssysteme wie PebbleOS haben oft spezielle Anpassungen für einzelne MCU-Familien – hier STM-Mikrocontroller – gemacht. Ein Wechsel zu einem anderen Hersteller oder einer anderen Chipreihe erfordert aufwendige Anpassungen, um Treiber für Kommunikationsschnittstellen wie I2C, SPI und DMA neu zu entwickeln und die Build-Systeme anzupassen.
Dies erschwert die Entwicklung, verlängert die Time-to-Market und treibt Kosten in die Höhe, gerade wenn nur kleine Stückzahlen produziert werden sollen. Des Weiteren sind die Anforderungen an den Energieverbrauch besonders hoch, denn Smartwatches sind auf lange Batterielaufzeiten angewiesen. Der verbrauchte Strom während des kontinuierlichen Bluetooth-Verbindungsbetriebs und beim Betrieb des Displays sind die größten Verbrauchsposten. Somit ist es wichtig, einen Chip zu verwenden, der effizient arbeitet und niedrigen Standby-Stromverbrauch bietet. Ein Chip, der hier spart, verlängert die Laufzeit des Gerätes deutlich und verbessert so die Benutzererfahrung.
In den letzten Jahren hat sich vor allem die nRF52-Serie von Nordic Semiconductors als Standard für kleine, energieeffiziente Geräte etabliert. Der nRF52840 kann als Beispiel dafür stehen, auf dem in der Vergangenheit auch Projekte wie Core 2 Duo aufbauten. Er brachte ausreichend Leistung und Bluetooth-Konnektivität mit und war durch seine weite Verbreitung gut unterstützt. Dabei wurde zunächst das proprietäre SoftDevice BLE-Stack genutzt, bevor sich offene Alternativen wie nimBLE durchsetzten, um Entwicklung und Open-Source-Integration zu erleichtern. Doch die Anforderungen von neueren Smartwatch-Modellen wie dem Core Time 2 gehen über die Möglichkeiten des nRF52840 hinaus.
Moderne Uhren setzen auf größere Farbdisplays mit höheren Anforderungen an Grafikleistung und benötigen einen wesentlich größeren Arbeitsspeicher für ausgefeiltere Benutzeroberflächen und zusätzliche Funktionen. Der Wunsch nach 512 KB oder mehr RAM bei mittlerem Preis macht eine Suche nach neuen Chips unumgänglich. Darüber hinaus spielt die Verfügbarkeit moderner Display-Controller eine Rolle. Während frühere Modelle häufig FPGAs oder externe Interface-Chips nutzten, wird für neuere Modelle eine Hardwareunterstützung durch den MCU-Wiedergabeschaltkreis bevorzugt – was die Entwicklungsaufwände und Kosten minimiert. In diesem komplexen Umfeld ist die Entdeckung eines Chips wie des SF32LB52J von SiFli ein bedeutender Fortschritt.
SiFli ist ein Unternehmen, das sich auf maßgeschneiderte Bluetooth-Chips für Smartwatches spezialisiert hat. Mit Modellen, die bereits in Millionen von Geräten von bekannten Marken wie Redmi und Oppo verbaut sind, bietet SiFli eine Kombination aus großem SRAM-Speicher, dedizierter Display-Peripherie und niedrigem Energieverbrauch – und das bei einem Preis von weniger als 2 US-Dollar. Dieses Chipmodell vereint zudem den Vorteil eines offenen SDKs, das auf Plattformen wie GitHub frei verfügbar ist und damit eine enorme Erleichterung für die Softwareentwicklung und Integration in Open-Source-Betriebssysteme wie PebbleOS darstellt. Die enge Zusammenarbeit mit dem Hersteller bietet darüber hinaus Support und die Möglichkeit, die Firmware individuell anzupassen, was gerade für kleinere Entwicklerteams ein großer Vorteil ist. Der SF32LB52J bietet nicht nur 512 KB SRAM und 16 MB PSRAM für Arbeitsspeicher und grafische Anforderungen, sondern auch eine speziell auf MIP-Displays abgestimmte Hardwareunterstützung, wodurch komplizierte und teure separate Bauelemente entfallen können.
Besonders hervorzuheben ist der sehr geringe Stromverbrauch von ca. 50 Mikroampere während einer aktiven Bluetooth-Verbindung, was die Batterieeffizienz entscheidend verbessert. Für Entwickler und Bastler bedeutet die Nutzung eines Chips wie SF32LB52J vor allem die Möglichkeit, ein produktives und kostengünstiges Smartwatch-Projekt zu realisieren, das zugleich offen und flexibel ist. Die Integration in eine Open-Source-Software wie PebbleOS öffnet interessante Türen für individuelle Anpassungen, kreative Designs und maßgeschneiderte Funktionen – Eigenschaften, die längst über reine Massenprodukte hinausgehen und die Wiedergeburt einer leidenschaftlichen Smartwatch-Community ermöglichen. Zusammenfassend zeigt der Prozess der Chip-Auswahl für eine Smartwatch, wie wichtig es ist, technische Spezifikationen, Software-Ökosysteme, Energieeffizienz und Kosten gleichermaßen zu betrachten.
Trotz der Fülle an verfügbaren Chips erfordert die Entwicklung von Smartwatches präzises Abwägen und gezielte Innovation. Die Kombination aus einem leistungsstarken und günstigen Chip mit offener Softwareunterstützung, wie SiFlis SF32LB52J, markiert einen Meilenstein, um im Jahr 2025 smarte, individuelle Uhren zu bauen, die wirklich zu den eigenen Bedürfnissen passen. Wer den Weg hin zur eigenen Smartwatch gehen möchte, sollte sich deshalb intensiv mit der Auswahl des Mikrocontrollers befassen, dessen Möglichkeiten und Hürden verstehen und dabei Offenheit für neue, innovative Lösungen an den Tag legen. Mit dem richtigen Chip als Fundament ist der Grundstein für ein erfolgreiches, funktionales und langlebiges Wearable gelegt – eine Herausforderung, die heute spannender denn je ist.