Die Luxusmodemarke Gucci befindet sich erneut in einem dynamischen Wandel, da sie eine wichtige Führungsrolle in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) neu besetzt hat. Zum 1. Juni 2025 wird Maria Cristina Lomanto als Präsidentin die Verantwortung für die EMEA-Region übernehmen und damit eine zentrale Position innerhalb des italienischen Megabrands einnehmen. Diese Entscheidung markiert eine strategische Neuausrichtung bei Gucci, die von CEO Stefano Cantino vorangetrieben wird, mit klaren Zielen einer Expansion und Umsatzsteigerung in wichtigen Märkten. Maria Cristina Lomanto, die bisher als Executive Vice President und Brand General Manager bei Gucci tätig war, bringt ein beeindruckendes Portfolio an Erfahrungen aus der Luxusbranche mit.
Ihre Karriere begann sie bei renommierten Modehäusern wie Jil Sander und Yves Saint Laurent, bevor sie, durch ihre Tätigkeiten im Prada-Konzern, umfangreiche Führungsqualitäten und Branchenkenntnisse entwickelte. Ihre vielfältigen Funktionen reichten von der Leitung der Lederwarenmerchandising und Marketingabteilung bei Prada, über die Verantwortung als Retail Director in Frankreich bis hin zur Position als General Manager bei Miu Miu. Bevor sie zu Gucci wechselte, war Lomanto als CEO bei Roger Vivier tätig, einem französischen Luxuslabel mit ausgezeichneter Reputation im Bereich eleganter Schuhe und Accessoires. Die Kombination aus operativer Kompetenz, strategischem Weitblick und ihrem profunden Verständnis für Design und Markttrends macht sie zu einer Idealbesetzung für die neue Rolle. Ihr Ziel wird es sein, Guccis Präsenz und Wettbewerbsfähigkeit in der EMEA-Region zu stärken und den Herausforderungen eines sich stetig wandelnden Luxusmarktes erfolgreich zu begegnen.
Die Ernennung von Maria Cristina Lomanto erfolgt in einer Zeit, in der Gucci mit spürbaren Herausforderungen konfrontiert ist. Im ersten Quartal 2025 verzeichnete die Marke einen Umsatzrückgang von 25 Prozent, was maßgeblich auf eine verminderte Kundenfrequenz und geringe Nachfrage nach Bestandsmodellen zurückzuführen ist. Die zunehmende Konkurrenz durch andere Luxus- und Designermarken sowie der sich wandelnde Konsumentenbedarf stellen Gucci vor die Aufgabe, Innovation und Tradition in Einklang zu bringen. Neben der Neubesetzung der Präsidentschaft wird auch die Führungsstruktur in anderen wichtigen Bereichen angepasst. So wurde beispielsweise Marcello Costa zum Chief Merchandising Officer befördert, während der kreative Bereich mit der Verpflichtung von Demna, dem bisherigen Kreativdirektor von Balenciaga, neu gestaltet wird.
Diese vielfältigen personellen Veränderungen signalisieren einen Umbruch bei Gucci, der auf eine Revitalisierung der Marke abzielt. Maria Cristina Lomantos Führungsstil gilt als integrativ und visionär. Sie legt nachweislich Wert auf die enge Zusammenarbeit zwischen Kreativteams und operativer Umsetzung. Gerade in der EMEA-Region ist es entscheidend, kulturelle Unterschiede zu berücksichtigen und dennoch eine kohärente Markenpräsenz aufzubauen. Europa mit seinen vielfältigen Märkten, dem Nahen Osten mit seinen wachsenden Luxussegmenten und Afrika mit aufkommenden potenziellen Kunden verlangen differenzierte, aber dennoch abgestimmte Strategien.
Die Modebranche sieht sich aktuell mit tiefgreifenden Veränderungen konfrontiert, die durch Digitalisierung, Nachhaltigkeitsanforderungen und sich wandelnde Kundenerwartungen getrieben werden. Gucci hat hier bereits erste Schritte unternommen, etwa durch investive Digitalstrategien und neue Marketingkonzepte. Unter der Führung von Lomanto könnte dieser Kurs weiter intensiviert werden, indem innovative Handelsmodelle und Kundenbindungskonzepte im Vordergrund stehen. Auch die nachhaltige Verantwortung gewinnt für Luxusmarken zunehmend an Bedeutung. Die Generation der Millennials und der Generation Z verlangt Transparenz, ethische Produktion und sozial verantwortliches Handeln.
Gucci hat sich bereits zu Nachhaltigkeitszielen verpflichtet, und es wird erwartet, dass die neue Präsidentschaft diese Bemühungen weiter vorantreibt und stärker in die Markenstrategie integriert. Die Nachfolge von Matteo Mascazzini, der die Position des Präsidenten der EMEA-Region an Lomanto abgibt, ist Teil eines kontinuierlichen Modernisierungsprozesses. Die bisherigen Erfolge von Mascazzini bleiben dabei anerkannt, doch die ambitionierten Wachstumsziele und die Herausforderungen des Marktes verlangen frischen Wind und neue Ansätze. Maria Cristina Lomanto steht somit vor der Aufgabe, die Marke in der EMEA-Region neu zu positionieren und die Loyalität der anspruchsvollen Kundschaft zu stärken. Guccis Unternehmensstrategie unter Stefano Cantino fokussiert sich auf Teamaufbau, Markenerweiterung und Reaktion auf den globalen Wandel im Luxussegment.
Die Integration erfahrener Führungskräfte wie Lomanto ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Strategie. Die EMEA-Region gilt als Schlüsselmarkt für Gucci, da hier viele der traditionsreichsten Modemetropolen und Luxusrealitäten beheimatet sind. Ein erfolgreicher Auftritt in Europa, Nahost und Afrika kann als Barometer für den globalen Erfolg des Unternehmens dienen. Darüber hinaus spielt die kulturelle Sensibilität und Marktkenntnis eine bedeutende Rolle in Lomantos Aufgabe. Die Märkte in Europa sind durch starke nationale Unterschiede geprägt, während die Nahostregion vor allem durch neue Wohlstandsklassen und moderne Konsumtrends geprägt ist.
Afrika wird als divergenter, jedoch wachstumsstarker Markt mit Potenzial für Luxusmarken betrachtet. Der Einfluss lokaler Events, digitaler Plattformen und individueller Kundenpräferenzen erfordert maßgeschneiderte Strategien, die Maria Cristina Lomanto mit ihrer vielfältigen Erfahrung zu gestalten versteht. In der Luxusbranche stehen Marken heute vor der Herausforderung, eine Balance zwischen Heritage und Innovation zu schaffen. Gucci als Traditionsmarke muss gleichzeitig zeitgemäß und ansprechend für jüngere Zielgruppen bleiben, die beispielsweise einen höheren Wert auf digitale Verbindungen und Nachhaltigkeit legen. Lomantos Erfahrung in verschiedenen Bereichen des Modebetriebs, von Vertrieb über Marketing bis hin zur Produktentwicklung, bietet eine Grundlage, um diese Bedürfnisse umzusetzen.
Die Erwartungen an Maria Cristina Lomanto sind hoch. Branchenexperten und Marktbeobachter sehen in ihrer Ernennung ein Zeichen für Guccis entschiedene Absicht, sich neu zu erfinden und an aktuelle Marktgegebenheiten anzupassen. Die Führung der EMEA-Region verlangt zudem einen starken Fokus auf Wachstum und Profitabilität, ohne die exklusive Markenidentität zu verlieren. Weiterhin ist die enge Zusammenarbeit mit dem Chief Commercial Officer Cayetano Fabry von großer Bedeutung, dem Lomanto direkt unterstellt sein wird. Dieser Schulterschluss im Führungsteam ist essenziell, um konsistente und effektive Handelsstrategien zu entwickeln und umzusetzen.
Die Synergie zwischen Markenführung und Verkaufsförderung wird entscheidend für den zukünftigen Erfolg in der EMEA-Region sein. Guccis Strategie- und Entwicklungsplan sieht außerdem vor, innovative Produktlinien und Kollektionen stärker auf die Bedürfnisse verschiedener Marktsegmente auszurichten. Mit der Kreativdirektor-Position, die seit kurzem Demna innehat, wird die künstlerische Richtung der Marke neu justiert, was potenziell neue Zielgruppen mobilisieren kann. Gleichzeitig kann Lomanto als Präsidentin durch ihre operative Expertise sicherstellen, dass diese kreativen Neuerungen im Handel breit verankert werden. Letztlich steht Gucci vor einer spannenden Phase der Erneuerung und Expansion, in der personelle Veränderungen eine Schlüsselrolle spielen.