Der tödliche Schraubwurm, ein Parasit, dessen Larven lebendes Fleisch fressen, könnte schon bald in den Vereinigten Staaten zurückkehren – eine alarmierende Nachricht für die Viehzüchter in Texas und für die gesamte US-Rindfleischindustrie. Nachdem der Parasit in den 1980er Jahren erfolgreich aus dem Land eliminiert wurde, wächst nun die Sorge, dass er bereits im Sommer wieder auftauchen könnte und damit einen verheerenden Einfluss auf das amerikanische Vieh und die Fleischproduktion haben wird. Die Szenarien, die mit einer Rückkehr des Schraubwurms verbunden sind, führen Experten und Landwirte gleichermaßen zum Handeln und zu intensiven Vorbereitungen.Der Schraubwurm (Cochliomyia hominivorax) ist eine Fliegenart, deren Larven sich von lebendem Gewebe ihrer Wirtskörper ernähren. Diese parasitäre Beziehung macht ihn zu einer der gefährlichsten Bedrohungen für Rinderbestände.
Bekannt als „fliegende Piranhas“ fressen die Larven das Fleisch von Tieren von innen nach außen und können innerhalb von nur zehn Tagen einen ausgewachsenen Stier töten. In der Vergangenheit führte der Befall durch den Schraubwurm zu massiven Verlusten in der amerikanischen Viehwirtschaft – verbunden mit hohen wirtschaftlichen Schäden, die sich bis in den höheren dreistelligen Millionenbereich pro Jahr bewegten.Die USA erreichten in den frühen 1980er Jahren einen Meilenstein, als sie den Schraubwurm durch intensive Bekämpfungsmaßnahmen ausgerottet hatten. Dieses erfolgreiche Programm war insbesondere auf den Einsatz der sogenannten Sterilen-Männchen-Technik (SIT) zurückzuführen. Dabei wurden steril gemachte männliche Fliegen in großer Zahl ausgesetzt, um die Fortpflanzung des Parasiten auszubremsen und letztlich zum Aussterben in den USA zu führen.
Diese Sieg über einen schädlichen Parasiten war wegweisend für den Schutz der amerikanischen Landwirtschaft und die Sicherstellung der Fleischversorgung.Doch Jahrzehnte später steht das Land erneut vor einer Herausforderung. Im Frühjahr 2025 begannen in Texas Treffen von Viehzüchtern, Veterinärmedizinern und Experten, die über das Wiederauftauchen des Schraubwurms diskutierten. Der Parasit wurde in Grenzgebieten zu Mexiko bereits nachgewiesen, was die Befürchtung nährt, dass er sich unkontrolliert weiter in Texas ausbreiten könnte. Die jüngeren Rancher, die die Schrecken des Schraubwurmbefalls selbst nicht erlebt haben, zeigen sich besonders besorgt, da die Gefahr für ihre Tierbestände und ihre Existenz real und unmittelbar ist.
Die Rückkehr des Schraubwurms stellt eine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit der Tiere dar. Die Larven verursachen schmerzhafte Wunden, die sekundäre Infektionen auslösen und den allgemeinen Zustand der betroffenen Rinder verschlechtern können. Ein Befall führt häufig dazu, dass Tiere geschwächt werden, an Gewicht verlieren oder im schlimmsten Fall sterben, was erhebliche Verluste für Rancher zur Folge hat. Darüber hinaus beeinträchtigt der Parasitenbefall die Qualität des Fleisches und kann zu der Schließung von Märkten und Exportbeschränkungen führen, da befallenes Vieh nicht für den menschlichen Verzehr zugelassen ist.Neben der physischen Bedrohung hat die Rückkehr des Schraubwurms auch wirtschaftliche und soziale Auswirkungen.
Die US-Rinderindustrie zählt zu den größten der Welt, mit Texas als einem der wichtigsten Bundesstaaten für die Rinderzucht. Ein Ausbruch hätte nicht nur Auswirkungen auf die lokalen Rancher, sondern auch auf die nationale Wirtschaft, indem er die Verfügbarkeit von US-amerikanischem Rindfleisch reduziert und möglicherweise die Preise erhöht. Dies wiederum könnte den internationalen Wettbewerb beeinträchtigen und amerikanische Fleischexporte gefährden.Die Bekämpfung des Schraubwurms erfordert ein koordiniertes Vorgehen und die Mobilisierung erheblicher Ressourcen. Landwirte werden angewiesen, ihre Tiere besonders genau auf Anzeichen von Befall zu überwachen und bei Verdacht sofort Veterinärdienste zu kontaktieren.
Wissenschaftler arbeiten an verbesserten Methoden zur frühzeitigen Erkennung und zur schnellen Reaktion, um eine Ausbreitung zu verhindern. Zudem rücken moderne Techniken wie erweiterte Genetik sowie präventive Impfstoffe und neue biotechnologische Ansätze in den Fokus, um langfristig eine erneute Ausrottung zu ermöglichen.Eine besondere Herausforderung ergibt sich durch die geografische Nähe zu Mexiko, wo der Schraubwurm noch nicht vollständig kontrolliert wurde. Die grenzüberschreitende Natur des Problems macht internationale Zusammenarbeit unverzichtbar. Gemeinsame Programme zur Überwachung, Information und Bekämpfung sind notwendig, um die Parasitenpopulation zu reduzieren und eine sichere Zone in den Vereinigten Staaten zu gewährleisten.
Für die amerikanischen Rancher bedeutet die Bedrohung durch den Schraubwurm eine Rückkehr zu einer Zeit, die viele lieber vergessen hätten. Die Aufklärungsarbeit bei der jüngeren Generation der Viehzüchter wird intensiviert, damit sie sich auf den Ernstfall vorbereiten können. Trotz aller technologischen Fortschritte ist das Wissen um traditionelle Hygiene, regelmäßige Inspektionen und das schnelle Eingreifen bei den ersten Symptomen weiterhin ein zentraler Teil des Schutzkonzepts.Die texanische Regierung und landwirtschaftliche Verbände investieren verstärkt in Forschung und Entwicklung, um effektive Lösungen zu finden. Gleichzeitig werden finanzielle Hilfen und Notfallpläne aufgestellt, die am schlimmsten Fall orientiert sind.