Krypto-Startups und Risikokapital

Russland startet Krypto-Experiment: Der Versuch, Sanktionen zu umgehen

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Russia Is About to Try Using Crypto to Get Around Sanctions

Russland plant, ab dem 1. September 2024 grenzüberschreitende Zahlungen mit Kryptowährungen auszuprobieren, um internationale Sanktionen zu umgehen.

Russland plant, Kryptowährungen zu testen, um die internationalen Sanktionen zu umgehen. Diese Entscheidung folgt auf die anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die das Land nach dem Beginn des Ukraine-Konflikts im Februar 2022 erlitten hat. Als Teil seiner Strategie hat die russische Regierung kürzlich ein neues Gesetz verabschiedet, das es ermöglicht, grenzüberschreitende Zahlungen in Kryptowährungen durchzuführen. Das Gesetz, das Ende Juli in Kraft trat und von Präsident Wladimir Putin unterzeichnet wurde, zielt darauf ab, ein experimentelles Regime für digitale Währungen einzuführen. Kryptowährungen könnten für Russland eine potenzielle Lösung darstellen, um den Druck der westlichen Sanktionen zu lindern.

Diese Sanktionen wurden von mehreren Ländern, darunter den USA, den EU-Staaten sowie Australien, Kanada und Japan, verhängt und umfassen mehr als 16.500 Einzelmaßnahmen. Ein großer Teil der ausländischen Währungsreserven Russlands, geschätzt auf rund 300 Milliarden Euro, wurde eingefroren, was die finanziellen Möglichkeiten des Landes erheblich einschränkt. Das neue Gesetz ermöglicht es der Zentralbank Russlands, die Einführung von Kryptowährungszahlungen zu steuern, während die bestehenden Beschränkungen für den Gebrauch von Kryptowährungen als legales Zahlungsmittel in Russland weiterhin bestehen bleiben. Der spezifische Prozess, wie diese Zahlungen abgewickelt werden sollen, bleibt jedoch unklar.

Experten zeigen sich skeptisch, ob dieses Vorhaben tatsächlich erfolgreich sein kann. Der Hauptgrund liegt in der Transparenz von Blockchain-Transaktionen, die es schwer machen, illegale Aktivitäten zu verbergen. Seit dem Inkrafttreten des Gesetzes wurde in den Tagen vor dem geplanten Start am 1. September 2024 über die Einzelheiten des Gesetzes berichtet. Die Zentralbank hat angekündigt, Vorschläge von inländischen Akteuren zu prüfen, bevor die genauen Regeln für die Umsetzung veröffentlicht werden.

Der Ansatz der russischen Regierung, Kryptowährungen zu betrachten, wird von vielen als eine Antwort auf die zunehmende Isolation des Landes im globalen Finanzsystem angesehen. Analysten warnen jedoch, dass die Nutzung von Kryptowährungen zur Umgehung von Sanktionen nicht ohne Risiken ist. Die Möglichkeit, dass die USA und ihre Verbündeten auf diese Aktivitäten mit verschärften Sanktionen reagieren, ist sehr real. Einige Experten weisen darauf hin, dass auch wenn Blockchain-Transaktionen schwer zu verfolgen sind, sie letztlich dennoch analysiert werden können, wodurch wertvolle Informationen für westliche Regierungen zugänglich werden. Die Durchführung grenzüberschreitender Zahlungen mit Kryptowährungen könnte sich als hochgradig riskant erweisen.

Secondary Sanctions, die darauf abzielen, Dritte zu bestrafen, die mit einem sanktionierten Land Geschäfte machen, könnten weitreichende Folgen haben. Analysten warnen, dass das Volumen und die Liquidität der Kryptowährungsmärkte möglicherweise nicht ausreichen, um die riesigen Summen zu bewegen, die nötig wären, um effektiv westliche Sanktionen zu umgehen, ohne die Märkte zu destabilisieren. Die Schaffung eines sogenannten „experimentellen rechtlichen Regimes“ stellt einen neuartigen Ansatz dar, der der Zentralbank von Russland erhebliche Kontrolle über die Gestaltung und Durchführung dieses Programms überträgt. Experten sind unsicher, welche konkreten Parameter und Regeln für die Nutzung dieser neuen kryptowährungsbasierten Systeme festgelegt werden. Wie und wann diese neuen Regeln erlassen werden, bleibt abzuwarten.

Die Zentralbank hat sich die Aufgabe auferlegt, die Entwicklungen auf dem Kryptowährungsmarkt genau zu beobachten. In einem kürzlich erschienenen Bericht sagte die Gouverneurin der Bank, Elvira Nabiullina, dass die Risiken von Sekundärsanktionen gewachsen sind und dass die Zahlungen für Importe zunehmend schwierig werden. Trotz der Möglichkeit, dass Russland versuchen könnte, mit Krypto den westlichen Sanktionen zu entkommen, bleibt die Frage der internationalen Kooperation offen. Es bleibt abzuwarten, ob und wie ausländische Partner bereit sind, sich an solchen Geschäften zu beteiligen. Ein Zeichen dafür, dass Russland in die engere Auswahl kommt, ist das Interesse an einer engen Zusammenarbeit mit Ländern, die ebenfalls mit Sanktionen konfrontiert sind, wie Iran und Venezuela.

In der nächsten Zeit könnte es auch notwendig sein, wirtschaftliche oder politische Anreize für internationale Geschäftspartner zu schaffen, um sie dazu zu bewegen, an krypto-basierten Transaktionen teilzunehmen. Möglicherweise nimmt Russland eine strategische Position ein, um mit seinen natürlichen Ressourcen und anderen wirtschaftlichen Vorteilen die Bedingungen zu schaffen, die nötig sind, um potenzielle Partner zu gewinnen. Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass die Blockchain-Technologie zwar in der Theorie unregierbar ist, jedoch tatsächliche Netzwerkanalysen durchgeführt werden können. Das bedeutet, dass es für westliche Nationen einfacher werden könnte, verdächtige Aktivitäten zu identifizieren und darauf zu reagieren. Historisch gesehen haben Regierungen auf innovative Wege des Geldtransfers mit scharfen Gesetzen und Vorschriften reagiert.

Abschließend lässt sich sagen, dass Russland mit diesem neuen Ansatz für den Einsatz von Kryptowährungen ein risikobehaftetes Unterfangen eingeht. Das Potenzial, die international verhängten Sanktionen zu umgehen, steht im Widerspruch zu den umfangreichen Kontrollen und Überwachungsmöglichkeiten, die die Technologie mit sich bringt. Expertenschätzungen legen nahe, dass, selbst wenn die Tests erfolgreich sind, die Wirksamkeit dieser Strategie durch die naheliegenden Risiken langfristig fraglich bleibt. Russlands zukunftsgerichtete Strategie im Umgang mit Kryptowährungen wird sicherlich weiterhin Aufmerksamkeit auf sich ziehen und könnte als Schlüsselbeispiel für andere nationen dienen, die ähnliche Herausforderungen durch westliche Sanktionen erleben. Es bleibt zu beobachten, inwieweit solche Schritte den Machtkampf auf dem internationalen Finanzmarkt beeinflussen werden.

Die kommenden Wochen und Monate könnten entscheidend dafür sein, wie Russland seine ökonomischen Möglichkeiten in einem zunehmend feindlichen internationalen Umfeld neu bewertet.

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