Das Jahr 2025 markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Regulierung von Kryptowährungen, speziell im Bereich des Stakings. Die US-Börsenaufsicht SEC hat mit einer wegweisenden Richtlinie klargestellt, welche Staking-Aktivitäten legal sind und welche weiterhin unter regulatorischem Vorbehalt stehen. Diese Klarstellung beseitigt viele Unsicherheiten und öffnet die Tür für eine verstärkte Beteiligung an Proof-of-Stake (PoS) Netzwerken. Für deutsche Krypto-Enthusiasten und institutionelle Anleger in den USA bietet diese Entwicklung wichtige Erkenntnisse darüber, wie man das Staking zukünftig rechtskonform durchführt und von den neuen Regeln profitiert.Das Phänomen des Stakings ist seit Jahren ein fester Bestandteil der Krypto-Welt.
Im Gegensatz zum energieintensiven Proof-of-Work (PoW) basiert PoS darauf, Kryptowährungen zu „staken“, also zu hinterlegen, um am Netzwerkprozess teilzunehmen und dafür Belohnungen zu erhalten. Frühe Netzwerke wie Peercoin legten vor über einem Jahrzehnt den Grundstein für diese Methode. Heute, mit Netzwerken wie Ethereum, Solana oder Cardano, ist Staking ein zentraler Bestandteil der Blockchain-Sicherheit und Dezentralisierung. Doch die rechtliche Einordnung blieb lange unklar – bis jetzt.Die neue SEC-Richtlinie von Mai 2025 stellt erstmals klar, dass solo Staking, Delegated Staking und selbst das Custodial Staking, sofern diese Aktivitäten direkt mit dem Konsensprozess eines PoS-Netzwerks verbunden sind, nicht als Wertpapierangebote gelten.
Dies bedeutet, dass Nutzer, die ihre Token selbst validieren oder diese Validierungsrechte delegieren, ohne regulatorische Angst am Staking teilnehmen können. Die Regelung basiert auf der Ausschließung dieser Staking-Belohnungen von der sogenannten Howey-Tests, einem etablierten Kriterium zur Bewertung von Wertpapieren.Was genau erlaubt die SEC unter den neuen Richtlinien? Einzelpersonen dürfen ihre Kryptowährungen eigenständig staken, unter Verwendung ihrer eigenen Hardware oder Infrastruktur – bekannt als Solo Staking. Dieses Verfahren verlangt oft das Betreiben eines eigenen Validator-Knotens mit einer bestimmten Token-Mindestanzahl, etwa die 32 ETH bei Ethereum. Dabei bleiben die Nutzer die alleinigen Besitzer ihrer Tokens und kontrollieren diese persönlich.
Das Delegated Staking erlaubt es Anlegern, ihre Tokens zu Dritten zu delegieren, beispielsweise Validator-Knotenbetreibern, ohne die Kontrolle über ihre Schlüssel abzugeben. Die Verwahrung durch Dritte (Custodial Staking) ist legal, wenn die Vermögenswerte klar als Eigentum des Nutzers gehalten und keine andere unternehmerische Nutzung vorgenommen wird.Die Richtlinie grenzt jedoch auch klare Grenzen ab: Yield Farming, tokenisierte Produkte mit fest garantierten Renditen und sogenannte Lending-Schemata bleiben weiterhin als Wertpapierangebote eingestuft. Solche Modelle werden als spekulative Investitionen angesehen und sind daher weiterhin rechtlicher Prüfung und möglichen Sanktionen ausgesetzt. Wer illegale „Staking“-Dienstleistungen anbietet, bei denen die Rendite aus den Anstrengungen anderer generiert wird oder die Nutzer deren Risiken unklar sind, bewegt sich außerhalb der legalen Grauzone.
Die Neuausrichtung der Regulierungsbehörde wird viele Akteure positiv beeinflussen. Validatoren und Node-Betreiber profitieren von Rechtssicherheit und der Möglichkeit, ohne aufwendige regulatorische Registrierung zu handeln. Auch institutionelle Anleger erhalten eine klare Handlungsgrundlage, sodass sie sich künftig verstärkt in PoS-Netzwerke einbringen können. Für Entwickler von PoS-Protokollen ergibt die Klarstellung wertvolle Rückendeckung, um ihre Tokenomics und Netzwerkdesigns unverändert fortzuführen. Custodial Services erhalten die Möglichkeit, gesetzeskonforme Produkte anzubieten, die transparent im Sinne der Nutzerrechte gestaltet sind.
Wichtig ist, dass sämtliche Staking-Aktivitäten transparent und nachvollziehbar bleiben. Verwahrer müssen die Vermögenswerte eindeutig im Namen der Eigentümer halten und dürfen sie nicht für andere Geschäfte oder Spekulationen einsetzen. Ebenso sollte keine Rendite garantiert werden – die Auszahlungen müssen strikt nach dem Protokoll erfolgen. Die von der SEC empfohlenen Compliance-Maßnahmen umfassen klare Dokumentationen und offene Informationspolitik gegenüber den Teilnehmern. Auch die Einbindung von Rechtsberatung wird angeraten, um die Geschäftsmodelle vor unerwarteten rechtlichen Risiken zu schützen.
Ein Beispiel für eine innovative Umsetzung eines legalen Staking-Konzepts ist die Integration der Babylon Protocol Funktion bei Kraken, die es ermöglicht, Bitcoin auf PoS-Netzwerken zu verwenden, ohne dass die BTC tatsächlich gewrapped oder geliehen werden. Die Besitzer von BTC können ihre coins sicher zeitlich blockieren und damit am Konsensprozess anderer Blockchains wie Ethereum, Solana oder Avalanche teilnehmen. Die Belohnungen fallen dabei in Form eines nativen Tokens an, wodurch eine dezentrale und transparente Wertschöpfung entsteht. Highlight ist hier die vollständige Verankerung auf der Bitcoin-Blockchain, was Sicherheits- und Compliance-Anforderungen optimal entgegenkommt.Der Blick auf das Jahr 2025 zeigt, dass die SEC mit ihrer Neuregelung einen wesentlichen Schritt zur Förderung eines gesunden, regulierungskonformen und langfristig nachhaltigen Staking-Ökosystems gesetzt hat.
Die Klarstellung wird das Vertrauen in PoS-Netzwerke steigern und die Akzeptanz durch private und institutionelle Anleger erhöhen. Gleichzeitig verhindert die Richtlinie, dass riskante, spekulative Produkte unter dem Trockenmantel des Stakings verbreitet werden.Das Verständnis und die Anwendung dieser neuen Regeln sind für jeden, der am Staking teilnehmen möchte, essenziell. Rechtskonformes Handeln schützt vor Bußgeldern und Sanktionen, sorgt für transparente und verlässliche Abläufe und stärkt die gesamte Blockchain-Community. Die Aufgabe für Dienstleister und Nutzer besteht darin, sich klar an den Grundsatz zu halten, dass Staking eine technische Dienstleistung zur Netzwerkabsicherung ist – keine Spekulation oder unternehmerische Beteiligung.
Insgesamt ist das Jahr 2025 mit seinem regulatorischen Fortschritt ein Wendepunkt für die Krypto-Welt. Die SEC legt mit ihrer detaillierten und verständlichen Guidance den Grundstein für eine Produktinnovation, die Rechtsklarheit und Netzwerksicherheit in Einklang bringt. Wer sich mit den neuen Regeln vertraut macht, profitiert von den sich eröffnenden Chancen und trägt dazu bei, das Vertrauen in die Blockchain-Technologie weiter zu festigen.Für deutsche Krypto-Investoren bedeutet das auch eine Orientierungshilfe im Umgang mit den oft komplexen US-Regularien, die für global aktive Projekte und Plattformen maßgeblich sind. Aktive Beteiligung am Staking ist nun besser planbar und kann in Übereinstimmung mit der Rechtslage profitabel gestaltet werden.
Dies wird die Attraktivität von PoS-basierten Kryptowährungen weiter steigern und die Zukunft des dezentralen Finanzwesens prägen.