Der Berg Fuji zählt zu den ikonischsten Wahrzeichen Japans und zieht Wanderer sowie Naturliebhaber aus aller Welt an. Die perfekte Sicht auf den schneebedeckten Gipfel zu genießen, zählt für viele als krönender Moment einer jeden Japanreise. Neben dem berühmten Aufstieg auf den Fuji selbst gibt es zahlreiche umliegende Berge und Wege, die spektakuläre Ausblicke auf den Vulkan ermöglichen – und zwar ohne große Anstrengung oder die Notwendigkeit, den Fuji zu besteigen. Diese Wanderungen sind besonders beliebt, weil sie nicht nur die Schönheit des Bergs zeigen, sondern auch oft mit abwechslungsreichen Naturerlebnissen und landschaftlicher Vielfalt begeistern. Wer in die Umgebung von Fuji reist, sollte diese Aussichtspunkte unbedingt auf die Liste setzen.
Die Fuji Five Lakes Region ist die wohl bekannteste Destination für Wanderungen mit Fuji-Blick. Sie umfasst fünf malerische Seen mit jeweils umliegenden Gipfeln, die einen atemberaubenden Panoramablick bieten. Mt Mitsutoge am Kawaguchiko-See ist besonders beliebt aufgrund seiner leichten Erreichbarkeit und der gut ausgebauten Route. Eine Busfahrt vom Kawaguchiko-Bahnhof bringt Wanderer bequem zum Startpunkt des Trails, von dem aus eine abwechslungsreiche Tour bis zum Gipfel und zurück führt. Im Frühjahr können blühende Kirschbäume entlang des Weges entdeckt werden, was das Erlebnis noch bezaubernder macht.
Die Ausblicke von oben sind bei gutem Wetter spektakulär und geben einen unverstellten Blick auf den Fuji preis. Nicht weit entfernt erstreckt sich der Yamanakako-See, der vom Mt Ishiwari umrundet wird. Da dieser See der größte der fünf Seen ist, ergeben sich vom Gipfel des Ishiwari mehrere Perspektiven auf den Fuji und das Wasser. Obwohl die Anreise etwas komplizierter sein kann, da keine direkte Bahnverbindung besteht, erleichtert ein Bus vom belebten Shinjuku-Bahnhof die Anfahrt deutlich. Die Wanderung dauert meist rund fünf Stunden und ist gut für durchschnittlich trainierte Personen geeignet.
Die Kombination aus imposantem Bergblick und ruhiger Wasserfläche macht diese Tour zu einer beliebtes Wahl. Wer eine einfachen, aber erlebnisreichen Wanderweg sucht, wird am Motosuko-See fündig. Mt Ryugatake wartet hier mit einem relativ kurzen Rundweg auf Anfänger. Der See, als drittgrößter und tiefster der Fuji Five Lakes, schafft eine beeindruckende Szenerie, die durch mehrere benachbarte Gipfel ergänzt werden kann. Längere Routen wie der 14 Kilometer lange Wanderweg, der auch Mt Amagatake und Mt Kenashi integriert, bieten Wanderfreunden eine tolle Gelegenheit, die Natur in vollen Zügen zu genießen.
Besonders für Camper ist der angrenzende Campingplatz interessant, da man den Tag mit einer Übernachtung in der Natur abrunden kann. Ein weiterer, anspruchsvollerer Gipfel ist der Mt Junigatake bei Saiko-See. Wer die Herausforderung sucht, kann sich auf den recht steilen Aufstieg mit einer Kletterpassage einstellen, der neben Nervenkitzel auch einzigartige Ausblicke bereithält. Die Wanderung entlang der Route zwischen den Trailheads von Mt Kenashi und Junigatake verspricht abwechslungsreiche Landschaften und lohnt für alle, die mehr als nur einen Spaziergang wollen. Am kleinsten der fünf Seen, Shojiko, ist Mt Sanpobun zu finden.
In dieser relativ unberührten Naturlandschaft finden Wanderer Ruhe fernab von den touristischen Zentren. Von hier aus hat man tolle Aussichten nicht nur auf den Fuji, sondern auch auf die charakteristische, kleine Kuppe im Vordergrund, die dem Panorama eine besondere Note verleiht. Die Kombination aus Abgeschiedenheit und Ausblick macht diese Wanderung zu einem Geheimtipp. Nicht zu vergessen ist Myojinyama am Yamanakako-See, der zwar keine klassische Bergbesteigung darstellt, aber aufgrund seines kurzen Zugangs und der spektakulären Viewpoints einer der schönsten fuji-nahen Orte ist. Für Wanderer, die sich eine kurze Tour mit großartiger Aussicht wünschen, ist dies perfekt geeignet und kann gut mit anderen Aktivitäten der Region kombiniert werden.
Ein kleines Stück weiter weg, aber dennoch gut erreichbar, wartet die Hakone-Region mit Mt Kintoki auf Wanderer. Dieser Berg gilt als sehr anfängerfreundlich und kann vom Shinjuku-Bahnhof aus mit dem Bus bequem erreicht werden. Der berühmte, große Holzaxtsymbol am Gipfel ist ein beliebtes Fotomotiv und zeugt von der lokalen Sage rund um die Figur Kintaro. Für ambitionierte Wanderer besteht die Möglichkeit, weiter bis zum Mt Myojingatake zu wandern – eine Route, die etwa sechs Stunden und 11,5 Kilometer umfasst und herrliche Naturerlebnisse verspricht. Etwas weiter von Fuji entfernt, aber zumindest mit fantastischem Blick auf den Berg, präsentiert sich die Tanzawa-Bergkette im Kanagawa-Gebiet.
Besonders Mt Tonodake und Mt Tanzawa sind hier hervorzuheben, die durch ihre östliche Lage relativ blendfreie Perspektiven auf den Fuji bieten. Die Wege sind anspruchsvoll und langfristig, doch die lohnenswerten Ausblicke und der Reichtum der Natur entschädigen für die Mühen. Am höchsten Punkt dieser Runde steht Mt Daibosatsu in Yamanashi mit seinen über 2000 Metern. Aufgrund der höheren Lage ist der Blick weitläufig, und der Kamihikawa-Damm fügt der Szenerie eine reizvolle Variation hinzu. Trotz der Höhe handelt es sich um eine relativ kurze und moderate Rundtour, die sich somit auch für Einsteiger mit guter Kondition eignet.
Die Panoramen vom Gipfel sind ein Höhepunkt jeder Fuji-Entdeckungstour. Wer nicht allzu weit reisen möchte, kann sogar aus der Metropole Tokio heraus den Fuji sehen. Besonders Mt Takao ist bei Tagesausflüglern sehr beliebt, da er mit seinen knapp 600 Metern zwar nicht die spektakulärste Sicht bietet, aber selbst von hier der Berg bei klarer Sicht zu erahnen ist. Die Verbindung von Stadt- und Naturerlebnis macht diese Wanderung attraktiv. Wer noch etwas weiter geht, kann von Mt Jinba aus, der über einen Witwergang mit Mt Takao verbunden ist, ebenfalls Fuji-Aussichten genießen.
Eine weitere Möglichkeit in der Nähe Tokios sind die Berge Mt Mitake und Mt Odake. Die circa neun Kilometer lange Wanderung von Mitake zum Odake führt zu einem der besten Aussichtspunkte für Fuji-Liebhaber in der Region. Die Anreise ist trotz der Entfernung einfach, da Mitake über die JR Chuo Linie erreichbar ist und von dort ein Bus zur Seilbahnstation führt. Die Kombination aus Natur, Wanderung und leichten Stadtzugängen macht diese Region besonders begehrenswert. Der Blick auf den Fuji ist nicht nur schöner als viele denken, sondern kann unter besten Voraussetzungen sogar aus unerwarteter Entfernung erfolgen.
So sind Sichtungen des Fuji von bis zu 175 Kilometern, etwa vom Mt Shibutsu in Gunma, möglich. Sogar bis zu 323 Kilometer entfernt im Wakayama-Gebiet wurde der Berg schon vermutet – ein erstaunliches Zeugnis seiner Größe und Präsenz. Wer die Chance auf eine klare Sicht noch optimieren möchte, sollte die kalten Monate zwischen November und April wählen. Die damaligen trockenen und kälteren Luftschichten sorgen für eine bessere Sicht. Außerdem sind die Sommermonate wegen Hitze und Ungeziefer in niedrigeren Regionen weniger ratsam.
Regional gibt es auch Wettervorhersagen, die speziell die Sichtbarkeit des Fuji prognostizieren. Früh morgens sind die Chancen am höchsten, da dann die Luft am klarsten ist und keine Wolken den Ausblick trüben. Zuletzt ist es wichtig, beim Wandern an die notwendige Vorbereitung zu denken. Ausreichende Verpflegung, passende Kleidung und ein Blick auf die Wetterbedingungen sind unabdingbar. Mit etwas Glück und Geduld kann jeder Besucher unvergessliche Momente mit Fuji-Blick erleben und die Schönheit Japans aus einer einzigartigen Perspektive genießen.
Die Vielzahl an Bergen rund um den Fuji bietet für jeden Anspruch und jede Kondition die passende Tour – sei es Kurzstrecke oder Tagestour, Anfänger oder erfahrener Bergsteiger. So wird eine Wanderung mit Blick auf den Fuji zu einem Erlebnis, das noch lange in Erinnerung bleibt und die Faszination des berühmtesten Bergs Japans tief erlebbar macht.