In der heutigen Webentwicklung dominieren Frameworks wie React und Next.js die Szene, nahezu jeder moderne Webauftritt baut zumindest teilweise auf ihren Technologien auf. Diese Tools versprechen höhere Effizienz, moderne Benutzererfahrungen und erleichtertes Entwickeln komplexer Anwendungen. Doch kaum jemand spricht offen über deren Schwächen und die Probleme, die gerade bei produktiven Websites auftreten können. Es ist an der Zeit, die vermeintlichen Wunderwerke moderner Frameworks genauer zu betrachten und zu analysieren, wann und warum das sogenannte Framework „seine Schwächen zeigt“ – und welchen Schaden es gegebenenfalls anrichten kann.
React, ursprünglich von Facebook entwickelt, ist heute eine der am weitesten verbreiteten Bibliotheken für die Erstellung von Benutzeroberflächen. Next.js, aufgebaut auf React, ermöglicht serverseitiges Rendering (SSR) und viele weitere Features, die das Entwickeln von schnellen Webapplikationen vereinfachen sollen. Obwohl beide Technologien von Millionen Entwicklern weltweit genutzt werden, mehren sich in den letzten Jahren Berichte über grundlegende Fehler, die gerade in produktiven Umgebungen den Nutzererlebnis gravierend beeinträchtigen. Ein besonders kritisches Phänomen ist die sogenannte „Hydration“-Problematik.
Dabei handelt es sich um den Prozess, bei dem eine serverseitig vorgerenderte HTML-Seite im Browser mit interaktivem JavaScript verbunden wird. So soll die Seite sowohl schnell initial angezeigt werden als auch danach interaktiv sein. In der Praxis kann dieser Vorgang jedoch zu katastrophalen Fehlern führen. Nutzer berichten von Webseiten, die zunächst einwandfrei laden und lesbar sind, um dann plötzlich komplett zu verschwinden und nur noch eine schlichte Fehlermeldung zu zeigen. Diese Meldung lautet meist etwa „Application error: a client-side exception has occurred“, was für den normalen User völlig verwirrend ist.
Dieses Szenario ist keine Seltenheit. Selbst die offiziellen Webseiten von Next.js sind davon betroffen, was die Dimension des Problems unterstreicht. Die Fehlermeldung selbst ist ein Notfallmechanismus für Entwickler, aber im Live-Betrieb eine Katastrophe für die Nutzererfahrung und den Ruf einer Website. Die Tatsache, dass solch ein Fehler nach dem vollständigen Rendering der Seite – teilweise erst nach mehreren Sekunden – auftritt, ist besonders irritierend.
Eine Interaktion oder Überleitung zur Fehlersuche wird dem normalen Anwender quasi verwehrt, da die gesamte Webseite in dieser Situation verschwindet und jeglicher Kontext verloren geht. Warum treten diese Fehler überhaupt auf? Die Ursachen sind vielfältig und kompliziert. Zum einen fordert die zunehmende Komplexität von Next.js ein hohes Maß an Entwicklerkompetenz. Zum anderen liegt ein Teil des Problems in der Architektur des Frameworks selbst, die scheinbar sehr fehleranfällig ist.
Entwickler sind zwar häufig bemüht, ihre Websites fehlerfrei zu gestalten, aber die komplexen Mechanismen im Hintergrund erschweren auch erfahrenen Profis das Vermeiden dieser kritischen Fehler. Ebenfalls problematisch erscheint der Umgang der Framework-Maintainer mit Bug-Reports. Viele Berichte über solche Fehler werden automatisiert geschlossen, ohne dass eine zufriedenstellende Lösung kommuniziert wird. Dies hinterlässt bei vielen Nutzern und Entwicklern einen bitteren Beigeschmack und das Gefühl, ihre Sorgen würden nicht ernst genommen. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Kritikpunkt ist die Tatsache, dass eine serverseitig vorgerenderte und somit für Suchmaschinen und Ladezeiten optimierte Seite bei einem Client-Seitenfehler vollständig ausgeblendet wird.
Dies widerspricht dem Prinzip der „graceful degradation“, bei der auch bei Fehlern möglichst viel Inhalt erhalten bleiben sollte. Wer eine Webseite betreibt, will seinen Besuchern bestmögliche Zuverlässigkeit bieten. Ein Fehler, der die gesamte Seite ausknipst, ist das genaue Gegenteil dessen, was Nutzer erwarten. Daneben werfen Kritiker auch grundsätzliche Fragen zur Sinnhaftigkeit von Frameworks wie React und Next.js auf.
Oft wird argumentiert, dass viele Websites eigentlich ohne komplexe JavaScript-Frameworks auskommen könnten. Durch den Verzicht auf unnötigen JavaScript-Overhead würde die Performance gesteigert, die Wartbarkeit verbessert und das Risiko schwerer Fehler verringert. Auch gibt es auf dem Markt inzwischen zahlreiche moderne Webtechnologien und Standards, welche die Notwendigkeit eines schweren Frameworks überflüssig machen. Progressive Enhancement und standardkonformes HTML, CSS sowie vanilla JavaScript können in vielen Fällen bereits ausreichen, besonders für Content-lastige Websites. Für Unternehmen, die auf eine stabile Onlinepräsenz angewiesen sind, ist die Wahl des Frameworks daher mittlerweile mehr als nur eine Frage der Mode oder Technologieaffinität.
Ein Framework wie Next.js, das wichtige Grundlagen wie einfache Metadaten-Verwaltung nicht zuverlässig beherrscht und zudem Sicherheitsrisiken nicht transparent behandelt, kann zu einer ernsthaften Belastung werden. Die daraus resultierenden Ausfälle, schlechte Nutzererfahrungen oder gar negative Presse können langfristige Folgen auf den Geschäftserfolg haben. Trotz dieser Kritik gibt es auch Stimmen in der Entwicklergemeinschaft, die die Vorteile von React und Next.js hervorheben.
Die enorme Flexibilität, das große Ökosystem und die Vielzahl von Erweiterungen machen diese Frameworks für komplexe Webapplikationen oft unverzichtbar. Die Herausforderung besteht darin, diese mächtigen Werkzeuge vorsichtig und mit Bedacht einzusetzen. Stur die neuesten Trends zu verfolgen und blind auf den Zug aufzuspringen, ohne die Konsequenzen zu bedenken, ist riskant. Ein Blick über den Tellerrand kann helfen: Die Webentwicklung war schon immer ein dynamisches Feld, in dem Trends kommen und gehen. Technologien, die heute dominieren, können morgen schon von effizienteren oder einfacheren Lösungen abgelöst sein.
Wer nachhaltig erfolgreich sein will, sollte auf solide, verständliche Grundlagen setzen und die Wahl der Werkzeuge kritisch hinterfragen. Insgesamt zeigt sich, dass nicht jedes Framework automatisch die beste Lösung für jedes Projekt ist. Vor allem Next.js steht in der Kritik, teils gravierende Fehler zu verursachen, die nicht nur Entwickler, sondern auch Endnutzer direkt betreffen. Die strukturellen Probleme reichen von mangelnder Fehlertoleranz über verzögerte Fehlererkennung bis hin zu unzureichender Dokumentation und mangelndem Bug-Management.
Wer diese Schwachstellen kennt, kann bewusster und verantwortungsvoller mit den eingesetzten Technologien umgehen. Es ist wichtig, dass Webentwickler und Unternehmen sich von der Illusion lösen, dass React oder Next.js unverzichtbar sind. Es gibt Alternativen und Möglichkeiten, Websites und Applikationen schlanker, sicherer und stabiler zu gestalten – ganz ohne unnötige Abhängigkeiten zu riskanten Frameworks. Ein bewusster Verzicht auf die automatische Nutzung solcher Tools, gepaart mit dem Einsatz geeigneter, moderner Webtechnologien, kann zwar mehr Initialaufwand bedeuten, schafft aber nachhaltige Vorteile und bessere Nutzererfahrungen.
Die Zukunft der Webentwicklung sollte sich nicht an Fan-Loyalitäten für bestimmte Werkzeuge orientieren, sondern an den tatsächlichen Bedürfnissen der Nutzer und Betreibenden. Offenheit, Reflexion und die Bereitschaft, alte Paradigmen zu hinterfragen, sind essenziell, um jenseits von Hypes wirklich starke und vertrauenswürdige Webprojekte zu realisieren. Wer heute eine Website plant oder weiterentwickelt, sollte daher nicht nur die glänzenden Versprechen der populären Frameworks betrachten, sondern auch auf die hässliche Schattenseite blicken, die zu oft unter den Teppich gekehrt wird. Nur so kann man verhindern, dass das Framework „seine Schwächen zeigt“ – und den eigenen Webauftritt in Gefahr bringt.