Die Ankündigung einer vorläufigen Handelspause zwischen den Vereinigten Staaten und China hat den Aktienmarkt insbesondere im Technologiesektor kräftig beflügelt. Die sogenannten „Magnificent 7“, eine Gruppe der bedeutendsten Technologiekonzerne weltweit, erlebten einen signifikanten Kursanstieg. Dabei standen Amazon und Meta, ehemals Facebook, im Fokus der Anleger und prägten maßgeblich die Aufwärtsbewegung der Märkte. Diese Entwicklung ist nicht nur für Investoren von Bedeutung, sondern wirft auch ein Licht auf die komplexen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt.Der Hintergrund der jüngsten Kursrally liegt in der temporären Einigung beider Länder zur Reduktion der Zollsätze.
Vorangegangene Handelsstreitigkeiten zwischen der US-Regierung und China hatten zu hohen Importzöllen von bis zu 145 Prozent auf chinesische Waren geführt, was die Lieferketten vieler globaler Unternehmen massiv belastete. Im Gegenzug verminderte China seine Strafzölle auf US-Waren ebenfalls erheblich. Die befristete Übereinkunft sieht eine Absenkung der US-Zölle auf chinesische Produkte auf 30 Prozent und Chinas Reaktion mit einer Reduktion auf 10 Prozent für US-Importe vor. Diese Maßnahmen gelten zunächst für 90 Tage und schaffen eine dringend benötigte Entspannung im internationalen Handel.Amazon, als eines der größten E-Commerce-Unternehmen weltweit, profitierte erheblich von dieser Entwicklung.
Rund 30 Prozent der auf der Amazon-Plattform angebotenen Waren stammen aus China, zudem machen chinesische Werbekunden einen erheblichen Anteil an den Einnahmen des Unternehmens durch Anzeigen aus. Die Reduktion der Zölle entlastet somit unmittelbar die Beschaffungskosten und den Werbemarkt, was sich direkt in einem Kursanstieg von über acht Prozent bei der Amazon-Aktie widerspiegelte. Analysten gehen davon aus, dass dies das Wachstum von Amazon in einem ansonsten volatilen Marktumfeld zusätzlich fördert und langfristig die Profitabilität stärkt.Auch Meta verzeichnete einen deutlichen Aufschwung von knapp acht Prozent. Das Unternehmen, dessen Geschäftsmodell stark auf Werbeeinnahmen angewiesen ist, profitiert von der erweiterten Marktpräsenz chinesischer Werbetreibender, die durch die Zollsenkungen leichter auf Meta-Plattformen werben können.
Die gegenseitige Handelsentspannung reduziert zudem Unsicherheiten, die bisher Werbebudgets insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum belasteten. Dies stärkt nicht nur das Vertrauen der Investoren, sondern signalisiert auch eine Wiederaufnahme stabilerer Wirtschaftsbeziehungen.Tesla, ein weiterer Vertreter der ‚Magnificent 7‘, erreichte ebenfalls einen auffälligen Aufschwung. Die Aktie stieg um nahezu sieben Prozent, was dem Elektroautopionier half, seine Marktkapitalisierung auf über eine Billion US-Dollar zu heben. Tesla ist stark abhängig von Zulieferern und Produktionskapazitäten in China, einem der wichtigsten Märkte für Elektrofahrzeuge.
Die vorübergehende Zollreduktion wirkt sich positiv auf Lieferketten und Produktionskosten aus, was das Wachstumspotenzial auf dem chinesischen Markt stärkt und damit auch die Erwartungen der Anleger beflügelt.Nvidia erlebte ebenso einen deutlichen Anstieg, dessen Marktkapitalisierung die Marke von knapp drei Billionen US-Dollar erreichte. Das Unternehmen profitiert von seiner bedeutenden Kundenbasis im chinesischen Markt, die Schätzungen zufolge zwischen 20 und 40 Prozent der Endkunden ausmacht. Die Entspannung des Handels macht es wahrscheinlicher, dass technologische Produkte und Halbleiter weiterhin gut verfügbar und wettbewerbsfähig bleiben, was sich im Kurs widerspiegelt. Nvidia profitiert zusätzlich von der gestiegenen Nachfrage nach Grafikprozessoren und KI-Technologie, die China verstärkt einsetzt.
Auch Apple und Microsoft verzeichneten Kursgewinne, wobei Apple im Fokus steht, weil etwa 90 Prozent der iPhones in China produziert werden und China einen bedeutenden Anteil am Gesamterlös von 17 Prozent beisteuert. Die Reduktion der Handelsbarrieren bedeutet für Apple weniger Risiken bei der Produktion und Lieferung seiner Produkte und mehr Planungssicherheit. Microsoft erreichte mit einem Kurs von über 449 US-Dollar sogar den höchsten Schlusskurs im Jahr 2025, was die positive Stimmung im Technologiesektor verstärkt.Die Gesamtdynamik der ‚Magnificent 7‘ Aktien wurde durch die Turbulenzen im Zusammenhang mit den ursprünglich geplanten hohen Zöllen erheblich beeinträchtigt. Die Ankündigung von Präsident Trump im April 2025, globale Importzölle von bis zu zehn Prozent bzw.
für China bis zu 145 Prozent zu erheben, führte zu massiven Kursverlusten und einem Abrutschen der Marktkapitalisierung um mehrere Billionen Dollar. Die aktuelle vorübergehende Einigung mildert diese Belastungen signifikant und bringt eine Erleichterung für die betroffenen Unternehmen.Die wachsende Verzahnung der Lieferketten, insbesondere im Technologiesektor, macht eine stabile Handelsbeziehung zwischen den USA und China von zentraler Bedeutung. Die besten Unternehmen, die in diesem Kontext unter dem Namen ‚Magnificent 7‘ zusammengefasst werden, stellen nicht nur Innovationen bereit, sondern sind auch wichtige Arbeitgeber und wirtschaftliche Motoren. Die jüngste Meldung zeigt, dass politische Spannungen kurzfristig den Markt stark beeinflussen können, aber auch durch diplomatische Kompromisse und Handelsverhandlungen zeitnah gemindert werden können.
Für Investoren sind diese Entwicklungen relevant, da die Reduktion der Handelsunsicherheit neue Chancen eröffnet. Durch die Verbesserung der Beziehungen sinkt das Risiko von plötzlichen Zolländerungen und Produktionsschwierigkeiten, was zu einer positiveren Einschätzung der Wachstums- und Ertragsaussichten der Big-Tech-Unternehmen führt. Experten bleiben trotz der günstigen Signale vorsichtig, da die Einigung nur vorläufig ist und die zugrunde liegenden geopolitischen und wirtschaftlichen Differenzen bestehen bleiben.Die technologische Abhängigkeit voneinander und die vielfältigen Handelsbeziehungen zwischen den USA und China zeigen zugleich die Komplexität moderner globaler Märkte. Die ‚Magnificent 7‘ stehen exemplarisch für Unternehmen, die global operieren und deren Geschäfte stark durch internationale Handelsbedingungen beeinflusst werden.