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Circle IPO: Ein einzigartiges Phänomen im Stile von Facebooks IPO-Modell

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Circle IPO has peculiar Facebook-like characteristic

Der Börsengang von Circle zeigt eine ungewöhnliche Struktur, bei der der Großteil der Aktien von bestehenden Investoren verkauft wird. Diese Strategie erinnert stark an das IPO von Facebook 2012 und spiegelt aktuelle Trends im Technologie- und Kryptowährungsmarkt wider.

Der Börsengang von Circle, dem Unternehmen hinter dem bekannten Stablecoin USDC, hat in der Finanzwelt und insbesondere im Bereich der Kryptowährungen für großes Aufsehen gesorgt. Tatsächlich weist der IPO des Unternehmens eine sehr ungewöhnliche Eigenschaft auf, die es mit dem Social-Media-Giganten Facebook gemeinsam hat. Während bei den meisten Tech-IPO die Mehrzahl der angebotenen Aktien direkt vom Unternehmen stammt, verkauft bei Circle der Großteil der Aktien bestehende Investoren, was im aktuellen IPO-Markt eine eher seltene Erscheinung darstellt. Diese Besonderheit wirft einen spannenden Blick auf den Zustand des Kapitalmarkts, die Bedürfnisse der Investoren und die Dynamik innerhalb der Tech-Branche mit all ihren Herausforderungen und Chancen. Circle hat in seiner aktualisierten IPO-Prospektunterlage detailliert dokumentiert, dass von den insgesamt geplanten rund 24 Millionen Aktien etwa 14,4 Millionen von bestehenden Anteilseignern verkauft werden.

Dies entspricht einem Anteil von etwa 60 Prozent des Gesamtangebots – deutlich über dem üblichen Niveau für Technologiestarts. Zum Vergleich: Der Immobilienausgabe von Facebook im Jahr 2012 galten mit einem Anteil von 57 Prozent Aktienverkäufe durch Altgesellschafter als Ausnahme, die bis heute kaum Nachahmer fand. Insofern hebt sich Circle durch diesen Schritt hervor und überzeugt zugleich mit einer glänzenden finanziellen Ausgangslage. Das Unternehmen erzielte etwa 64,8 Millionen US-Dollar Nettogewinn im jüngsten Quartal, besitzt fast 850 Millionen US-Dollar in liquiden Mitteln und peilt mit dem IPO eine Kapitalaufnahme von ungefähr 240 Millionen US-Dollar an. Doch was veranlasst Circle dazu, so viele Aktien von bestehenden Stakeholdern zu verkaufen? Die Antwort liegt maßgeblich im veränderten Klima für Technologie- und Kryptowährungsunternehmen sowie bei den Risikokapitalgebern, die in den letzten Jahren mit stark eingeschränkten Exit-Optionen zu kämpfen hatten.

Nach dem Boomjahr 2021 mit steigenden Fantasien und favorisierenden Marktbedingungen rückten erhöhte Inflation, steigende Zinsen und aufkommende Unsicherheiten in den Fokus der Investoren, was zu einem massiven Rückgang bei Börsengängen führte. Diese Entwicklung erschwerte den Risikokapitalfonds ihre Rückflüsse, da viele Unternehmen entweder auf spätere Börsengänge verzichteten oder ihre Bewertungen privat deutlich reduzieren mussten, um zusätzliche Finanzierungsrunden erfolgreich zu gestalten. Der liquiditätsarme Markt zwang viele Investoren dazu, ihre Anteile dann zu verkaufen, wenn überhaupt eine Gelegenheit dazu bestand, um zumindest teilweise Kapital zurück in den Fonds zu bringen und somit den Verpflichtungen gegenüber ihren eigenen Investoren nachzukommen. In diesem Kontext betrachtet ist Circles hoher Anteil an Aktienverkäufen durch Altinvestoren ein Indikator dafür, dass sich viele Anleger nach einem langjährigen Mangel an lukrativen Exit-Möglichkeiten sehnen. Branchenexperten vermuten, dass dieser Schritt nicht nur reine Gewinnmitnahmen bedeutet, sondern vor allem die Notwendigkeit abdeckt, wieder flüssige Mittel zu schaffen und den Druck auf Investoren zu lindern.

Interessanterweise zeigt sich, dass auch die Führungsebene von Circle aktiv Anteile abgibt. Der Co-Gründer und CEO Jeremy Allaire verkauft beispielsweise rund acht Prozent seines Anteils, während Co-Gründer Sean Neville und Finanzchef Jeremy Fox-Geen jeweils elf Prozent abgeben. Auch führende Risikokapitalgeber, darunter Accel, Breyer Capital und General Catalyst, sind ebenfalls mit Verkäufen von rund zehn Prozent ihrer Anteile vertreten. Obwohl dies manche Investoren verunsichern könnte, wird betont, dass eine vollständige Abkehr der Altinvestoren vom Unternehmen nicht stattfindet. Die verbliebenen Rücklagen im Besitz einiger großer Stakeholder signalisieren weiterhin Vertrauen in die Zukunft des Unternehmens.

Vergleicht man Circles Vorgehen mit anderen Börsengängen aus dem Technologiebereich, wird der Kontrast besonders deutlich. Beispielsweise lag der Anteil von Aktien, die bei der Reddit-Börseneinführung durch bestehende Investoren veräußert wurden, bei 31 Prozent, Instacart kam 2023 auf 36 Prozent, CoreWeave brachte es im März 2025 nur auf rund 2,4 Prozent und Airbnb sowie DoorDash bewegten sich bei ihren den IPOs im Dezember 2020 sogar im unteren einstelligen Bereich oder komplett ohne Aktienverkäufe von Altgesellschaftern. Der aktuelle IPO-Markt in den USA zeigt sich insgesamt von einer eher zurückhaltenden Dynamik geprägt, was darin resultiert, dass Anleger ihre Positionen nur selten komplett aufgeben – ausgenommen in Ausnahmesituationen, wie wir es bei Circle und eToro beobachten konnten. Die Tatsache, dass der Anteil an von bestehenden Investoren verkauften Aktien oft auch als notwendige Voraussetzung für die Schaffung eines ausreichenden Börsenangebots fungiert, darf nicht unterschätzt werden. Ohne den beträchtlichen Verkauf von Altanteilen wäre der öffentliche Handel mit Circle-Aktien auf weniger als fünf Prozent der ausstehenden Aktien beschränkt gewesen – ein Wert, der kaum ausreichend ist, um einen liquiden und attraktiven Markt zu gewährleisten.

Je mehr Aktien für den öffentlichen Handel verfügbar sind, desto besser lassen sich Angebot und Nachfrage bedienen, und desto höher ist die Wahrscheinlichkeit eines stabilen Börsenstarts. History zeigt, wie sehr Silicon Valley in den letzten Jahren mit einem Mangel an seriösen Exitmöglichkeiten zu kämpfen hatte. So stiegen die Exit-Aktivitäten der US-Risikokapitalgeber zwar 2024 um fast 35 Prozent auf fast 98 Milliarden US-Dollar, doch diese Summe liegt weit unter der Spitze von etwa 750 Milliarden aus dem Rekordjahr 2021. Diese historische Lücke ist Ausdruck einer grundlegenden Neuordnung im Bereich der Finanzierungen für Technologieunternehmen und zeigt eine Anpassung an die neuen Herausforderungen des Marktes. Insbesondere die Kryptowährungsbranche, die in den letzten Jahren erheblichen Schwankungen und regulatorischen Unwägbarkeiten ausgesetzt war, profitiert von einer sorgfältigen Analyse und darauf aufbauenden strategischen Entscheidungen, wie sie Circle mit seinem IPO illustriert.

Die parallele Entwicklung von Circle und Facebook, wenn es um IPO-Strukturen geht, ist bemerkenswert und verdeutlicht einen Trend, der in bestimmten Marktphasen immer wieder auftritt: Investoren, die einen hohen Anteil der Aktien in einem Börsengang platzieren, versuchen, ihre Anteile teilweise zu liquidieren und dabei dennoch großes Engagement und Vertrauen in das Unternehmen zu zeigen. Dies gibt den Marktteilnehmern Hoffnung auf eine nachhaltige Wertentwicklung und stabilisiert die Handelsaktivitäten nach dem Börsengang. Darüber hinaus zeigt das Beispiel von Circle, wie sich Unternehmen in der Kryptowährungswelt immer mehr auf traditionelle Finanzierungsmodelle einlassen und dabei innovative Kombinationen von Investoren- und Unternehmensanteilen einführen. Dieser Schritt ist wichtig, da er die Akzeptanz von Crypto-Technologien im Mainstream vorantreibt und die Brücke zwischen digitalen Assets und etablierten Kapitalmärkten stärkt. Insgesamt bietet der IPO von Circle einen faszinierenden Einblick in die aktuellen Herausforderungen und Chancen, denen sich Tech- und Krypto-Unternehmen gegenübersehen.

Die einzigartige Struktur des Börsengangs ist Antwort auf die komplexe Gemengelage zwischen privaten Investoren, Liquiditätsbedarf, Marktunsicherheiten und langfristigen Wachstumsambitionen. Investoren, Börsianer und Finanzexperten sollten diese Entwicklung genau beobachten, da sie Wegweiser für zukünftige IPOs im Technologiesektor und speziell im Bereich digitaler Währungen sein könnte. Wie sich die Aktie von Circle nach dem Börsengang entwickeln wird, hängt nicht nur von der Marktstimmung ab, sondern auch davon, wie das Unternehmen seine Position im hart umkämpften Stablecoin-Segment verteidigen und ausbauen kann. Die Tatsache, dass die Gründer und wesentliche Altinvestoren weiterhin beträchtliche Anteile halten, könnte Anlegern Vertrauen geben und somit längerfristig positive Effekte auf die Kursentwicklung haben. Abschließend lässt sich sagen, dass Circle mit seinem IPO nicht nur Kapital einsammelt, sondern auch ein starkes Zeichen für die Veränderung des IPO-Ökosystems setzt.

Die ungewöhnliche Gewichtung der Aktienverkäufe durch Altinvestoren, die sich mit dem Modell von Facebook vergleichen lässt, unterstreicht, wie dynamisch und facettenreich die Märkte heute sind. Für viele Marktteilnehmer ist dieser Schritt ein Signal, das den wichtigen Wandel widerspiegelt, den die Welt der Technologie- und Kryptowährungsunternehmen in einem zunehmend volatilen und regulierten Umfeld durchlebt.

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