Pi Coin hat in der Kryptowelt für einiges Aufsehen gesorgt, seitdem immer mehr Nutzer vom mobilen Mining der digitalen Währung erfahren. Die Idee, Kryptowährung mit dem Smartphone abzubauen und so den Zugang zur Blockchain-Technologie zu demokratisieren, wurde von Millionen Anwendern begeistert aufgenommen. Doch viele Miner stehen vor der Frage, wie und wo sie ihre gesammelten Pi Coins verkaufen können. Eine klare Anleitung, die sowohl Anfänger als auch erfahrene Krypto-Nutzer durch den Verkaufsprozess begleitet, ist deshalb unerlässlich. Der erste Schritt auf dem Weg zum Verkauf von Pi Coins ist das Einrichten einer sicheren Pi Wallet.
Die offizielle Pi Wallet kann über den Pi Browser heruntergeladen werden, der sowohl im Google Play Store als auch im Apple App Store verfügbar ist. Der Einrichtungsprozess ist unkompliziert, erfordert jedoch besondere Aufmerksamkeit beim Umgang mit der sogenannten 24-Wort-Seed-Phrase. Diese Seed-Phrase ist der Schlüssel zum Zugriff auf die Wallet und die darin enthaltenen Coins. Da die Pi Network selbst keine Möglichkeit bietet, diese Phrase zu speichern oder wiederherzustellen, liegt die Verantwortung für die sichere Aufbewahrung einzig beim Nutzer. Wer seine Seed-Phrase verliert, verliert auch unwiderruflich den Zugang zu seinen Pi Coins.
Nachdem die Wallet eingerichtet ist, ist es notwendig, die eigene Identität mittels eines Know Your Customer (KYC)-Verfahrens zu bestätigen. Viele Handelsplattformen, sowohl zentralisierte Börsen (CEX) als auch Peer-to-Peer (P2P)-Marktplätze, verlangen diese Verifikation, um sowohl die geltenden gesetzlichen Vorschriften einzuhalten als auch die Sicherheit der Nutzer zu gewährleisten. Innerhalb der Pi Network App kann die KYC-Prüfung bequem durchgeführt werden, meistens durch das Hochladen von Ausweisdokumenten und gegebenenfalls einem Selfie-Video. Die Durchführung der KYC ist für viele Miner vor allem aufgrund von Datenschutzbedenken ein kritischer Punkt. Da regionale Validatoren die Verifizierungsdaten verwalten, sollten Anwender besonders darauf achten, persönliche Informationen nur auf den offiziellen Plattformen einzureichen.
Trotz dieser Bedenken hat die KYC den Vorteil, dass sie den Transfer und Handel der Pi Coins überhaupt erst ermöglicht, da ohne ein abgeschlossenes Verfahren kein Zugriff auf die Transferfunktion in der Pi Wallet gewährt wird. Ist die KYC-Prüfung erfolgreich abgeschlossen, können die Pi Coins auf die Wallet übertragen werden. Dabei führt die Pi Network App über eine Mainnet-Checkliste Schritt für Schritt durch den Prozess. Es ist wichtig, hierbei geduldig zu sein, da die Übertragung je nach Netzwerkstatus einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Sobald die übertragbaren Coins in der Wallet gutgeschrieben sind, ist man offiziell bereit für den Verkauf.
Beim Verkaufen der Pi Coins gibt es primär zwei Möglichkeiten: den Verkauf über zentrale Kryptowährungsbörsen oder über Peer-to-Peer-Plattformen. Beide Optionen haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile, die es je nach Sicherheitsansprüchen, Geschwindigkeit und Komfort abzuwägen gilt. Zentrale Exchanges (CEX) bieten vor allem den Vorteil eines strukturierten und meist liquiden Marktes. Hier können Nutzer ihre Pi Coins relativ schnell und sicher gegen etablierte Währungen wie USDT, USD, Euro oder andere digitale Assets tauschen. Bekannte Börsen, die Pi Coin unterstützen, sind unter anderem OKX, MEXC, Gate.
io und Bitget. Diese Handelsplätze verlangen in der Regel eine vollständige KYC-Verifizierung, was eine gewisse Hürde, aber auch ein Schutz gegen Betrug darstellt. Die Gebührenstruktur variiert von Plattform zu Plattform: Manche Börsen erheben eine geringe Maker-Gebühr und etwas höhere Taker-Gebühren, andere wiederum bieten beispielsweise null Prozent für Maker, was besonders attraktiv bei größeren Verkaufsvolumen sein kann. Die Auswahl der passenden Handelsplattform hängt somit auch von den individuellen Verkaufszielen ab. Eine zusätzliche Überlegung sollte die Auswahl der Handelsparität sein – wer seine Pi Coins in eine stabile Währung wie USDT tauschen möchte, sollte sicherstellen, dass diese Währung auf dem jeweiligen Exchange verfügbar und liquid ist.
Der Vorgang auf einer zentralen Börse folgt einem klaren Ablauf: nach Anmeldung und Verifizierung wird die Pi Wallet-Adresse der Börse in der Pi Wallet eingetragen, um die Coins zu transferieren. Sobald die Coins auf der Exchange gutgeschrieben sind, können sie über das Trading-Interface verkauft werden. Die Entscheidung, ob man einen Sofortverkauf zum aktuellen Marktpreis („Market Order“) oder einen Verkauf zu einem eigenen Preis („Limit Order“) durchführt, hängt von der individuellen Strategie ab. Peer-to-Peer-Plattformen bieten vor allem eine höhere Flexibilität und erlauben häufig auch den Handel in Regionen oder mit Zahlungsmethoden, die von CEXs nicht durchgängig unterstützt werden. Plattformen wie Coinskro sind speziell auf Pi Coin ausgerichtet und bieten einen eingeschlossenen Marktplatz mit Escrow-Service an, der den Zahlungsvorgang absichert.
Darüber hinaus existieren auch aktive Communitys auf Telegram und Discord, in denen Pi Miner direkt miteinander handeln können. P2P-Handel birgt jedoch höhere Risiken: Ohne eine kontrollierende Instanz besteht die Gefahr von Betrug, insbesondere wenn kein Escrow genutzt wird oder wenn ungesicherte Zahlungsmethoden verwendet werden. Um sich zu schützen, sollten Nutzer immer auf vertrauenswürdige Plattformen und Handelspartner achten, keine sensiblen Daten unnötig preisgeben und mit kleinen Beträgen beginnen, um die Seriosität zu testen. Der typische Verkaufsprozess bei Peer-to-Peer-Verkäufen läuft folgendermaßen ab: der Käufer hinterlegt den vereinbarten Betrag bei einer Escrow-Stelle. Parallel dazu überträgt der Verkäufer seine Pi Coins an die Wallet-Adresse des Käufers.
Nach Bestätigung des Erhalts der Coins gibt die Escrow den Kaufbetrag frei. Dieses Verfahren ermöglicht einen sicheren Geld- und Coin-Austausch, sofern die Plattform ordnungsgemäß funktioniert und beide Parteien sich an die Regeln halten. Neben dem technischen Ablauf sollten Nutzer stets den Marktwert und die Entwicklung der Pi Coin im Auge behalten. Nach einem starken Anstieg im Februar 2024 auf fast 3 US-Dollar fiel der Kurs bis April 2025 auf ungefähr 0,62 US-Dollar, was einem Rückgang von rund 79 % entspricht. Diese Entwicklung zeigt, wie volatil und unsicher der Markt rund um Pi Coin noch immer ist.
Expertenmeinungen schwanken erheblich: Während einige Analysten optimistisch auf steigende Kurse etwa um 1,70 bis 2,80 US-Dollar im laufenden Jahr setzen, warnen andere vor massiven Problemen wie Inflation und zentraler Kontrolle des Projekts. Aufgrund dieser Unsicherheit gilt für Pi-Inhaber besonders die wichtige Regel, dass jeder Verkauf oder das Halten von Pi Coins gut überlegt sein muss. Je nach persönlicher Risikoneigung und langfristigen finanziellen Zielen kann es sinnvoll sein, zeitnah zu verkaufen oder auf eine mögliche Erholung zu spekulieren. Dabei ist es unverzichtbar, eigene Recherchen anzustellen, vertrauenswürdige Quellen zu nutzen und nicht unlängst auf Expertenmeinungen blind zu vertrauen. Der Pi Coin hat als innovatives Projekt das Potenzial, die Krypto-Welt weiter zu verändern, allerdings sind auch erhebliche Risiken und Schwachstellen offensichtlich.