Eric Trump, bekannt als Executive Vizepräsident der Trump Organization und Sohn des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, hat eine provokante Prognose zur Zukunft des Bankensystems abgegeben: Wenn sich klassische Banken nicht radikal verändern und die Einführung von Kryptowährungen nicht annehmen, droht ihnen innerhalb von zehn Jahren das Aus. Diese Aussage wirft ein grelles Licht auf die Herausforderungen, vor denen das traditionelle Finanzwesen angesichts der digitalen Revolution steht, insbesondere im Kontext von Blockchain und dezentralisierten Finanzdienstleistungen. In den vergangenen Jahrzehnten haben Banken ihr Geschäftsmodell auf eine Technologie gestützt, die mittlerweile fast 50 Jahre alt ist. Das weit verbreitete SWIFT-System, das für internationale Geldtransfers genutzt wird, funktioniert nach wie vor, wird aber zunehmend als überholt und ineffizient wahrgenommen. Eric Trump kritisiert, dass dieses System nicht nur langsam, sondern auch kostspielig sei und vor allem den wohlhabenderen Kunden Vorteile böte, während die breite Masse der Bevölkerung unter langsamen Transaktionen, hohen Gebühren und mangelnder Transparenz leidet.
Er bezeichnete das Finanzsystem als veraltet, träge und wenig nutzerfreundlich. Zahlungen, die über mehrere Banken und Länder abgewickelt werden, brauchen oft Tage, um abgeschlossen zu sein, und können durch zahlreiche Zwischenschritte weiter verzögert werden. Dieses traditionelle Modell steht im starken Kontrast zu den nahezu sofortigen, kostengünstigen und transparenten Transaktionen, die durch Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum möglich sind. Die Vorteile digitaler Assets liegen auf der Hand: Schnelle und sichere Überweisungen ohne die Notwendigkeit zwischenzeitlicher Instanzen, geringere Gebühren und ein offener Zugang für jedermann – auch für diejenigen ohne Bankkonto. Diese Zugänglichkeit bietet gerade in wirtschaftlich strukturschwachen Regionen weltweit große Chancen.
Länder mit unterentwickelten Bankensystemen können durch den Einsatz von Kryptowährungen und dezentralen Finanzdienstleistungen (DeFi) bedeutende Fortschritte erzielen, da sie Menschen ermöglichen, ohne traditionelle Banken finanzielle Transaktionen abzuwickeln. Eric Trump unterstreicht, dass die Krypto-Adoption nicht nur eine Entwicklung für technikaffine Nischen bleiben darf, sondern als notwendige Anpassung von Banken verstanden werden muss, die langfristig überleben wollen. Er sieht eine klare Verbindung zwischen der Übernahme digitaler Assets und der Zukunftsfähigkeit von Institutionen. Ohne eine solche Transformation würden traditionelle Finanzinstitute von innovativeren Konkurrenten – einschließlich neuer, vollständig digitaler Banken und Krypto-Firmen – überholt. Interessanterweise bestätigt sich diese Einschätzung auch an der strategischen Ausrichtung großer Finanzgiganten.
Banken wie JPMorgan Chase und Goldman Sachs investieren zunehmend in Blockchain-Technologie und haben begonnen, digitale Asset-Infrastruktur aufzubauen. Gleichzeitig hat die US-Notenbank Fed ihre restriktiven Vorgaben gegenüber institutionellen Investitionen in Kryptowährungen gemildert, was ein klares Signal für die zunehmende Akzeptanz und Integration digitaler Finanzinstrumente darstellt. Selbst SWIFT reagiert auf den wachsenden Druck durch die Blockchain-Revolution. Für 2025 ist ein Pilotprojekt geplant, das digitale Währungen in das SWIFT-Netzwerk integrieren soll. Dieses Vorgehen soll eine Brücke schlagen zwischen traditionellen Bankensystemen und der neuen Welt der digitalen Währungen und damit helfen, den Geldtransferprozess moderner und effizienter zu gestalten.
Die Prognosen von Eric Trump gehen noch weiter: Er ist überzeugt, dass Bitcoin innerhalb der nächsten Jahre auf den Wert von einer Million US-Dollar pro Einheit steigen wird. Diese mutige Aussage basiert auf der Annahme, dass die weltweite Akzeptanz von Kryptowährungen sprunghaft wachsen wird, unterstützt durch institutionelle Investoren und technologische Fortschritte. Um dieser Vision Nachdruck zu verleihen, hat Eric Trump zusammen mit seinem Bruder Donald Trump Jr. eine Partnerschaft mit Hut 8, einem im Bitcoin-Mining aktiven Unternehmen, geschlossen. Ziel ist es, eine neue amerikanische Bitcoin-Mining-Tochtergesellschaft namens American Bitcoin zu gründen.
Die Initiative steht im Einklang mit dem erklärten Ziel der Trump-Familie, die USA als führendes Zentrum für Kryptowährungen und Blockchain-Technologie zu etablieren. Zusätzlich wurde durch das Trump-nahe Unternehmen World Liberty Financial eine US-Dollar-gestützte Stablecoin eingeführt, die als weiteres Standbein für die digitale Währungswelt dienen soll. Stablecoins gelten als besonders wichtig für den Massenmarkt, da sie Schwankungen herkömmlicher Kryptowährungen minimieren und somit eine breitere Anwendung im Alltag fördern. Trotz dieser optimistischen Perspektive bleibt die Akzeptanz von Kryptowährungen in vielen traditionellen Finanzkreisen umstritten. Die Europäische Zentralbank (EZB) etwa zeigt sich skeptisch, insbesondere unter der Leitung von Christine Lagarde.
Sie hat beispielsweise die Aufnahme von Bitcoin in offizielle nationale Reserven abgelehnt, da Krypto-Assets aus ihrer Sicht nicht die notwendigen Kriterien an Stabilität, Liquidität und Sicherheit erfüllen. Diese Bedenken scheinen angesichts der enormen Preisvolatilität und der starken Schwankungen in kritischen Wirtschaftssituationen berechtigt. Im Frühjahr 2025 führten zum Beispiel die Ankündigung umfangreicher US-Handelstarife zu einem starken Einbruch sowohl auf den Aktienmärkten als auch im Kryptosektor. Bitcoin fiel innerhalb kurzer Zeit von über 90.000 US-Dollar auf etwa 74.
000 US-Dollar. Solche Schwankungen erschweren die Wahrnehmung von Kryptowährungen als stabile Anlage oder gar als „sicherer Hafen“. Die Frage, ob Kryptowährungen die traditionellen Banken vollständig ersetzen können, ist komplex. Für Millionen von Menschen ohne Zugang zu Bankdienstleistungen bieten digitale Assets jedoch eine reale Alternative. In Ländern wie den Philippinen, Peru oder Marokko eröffnen Kryptowährungen die Möglichkeit, Geld zu senden, zu empfangen und zu speichern, ohne ein klassisches Bankkonto zu brauchen, solange ein Smartphone und Internetzugang vorhanden sind.
Dennoch sehen viele Banken bei der Zusammenarbeit mit Krypto-Unternehmen regulatorische Risiken. Dies führt zu häufigen Verzögerungen und Ablehnungen bei praktischen Dingen wie der Abwicklung von Lohnzahlungen, Geschäftsausgaben oder dem Umtausch in Fiat-Währungen. Dabei stellt es sich als Herausforderung heraus, einen geeigneten Mittelweg zu finden, der Innovation fördert und gleichzeitig die Systemstabilität gewährleistet. Insgesamt steht das traditionelle Bankwesen an einem Scheideweg. Eric Trumps Warnung ist als Weckruf zu verstehen, der verdeutlicht, dass der Status quo nicht fortbestehen wird.