Dezentrale Finanzen

Warum Kanada im globalen Krypto-Wettlauf zurückbleibt und was jetzt passieren muss

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 Canada will be left behind in the global crypto race

Kanada steht im weltweiten Wettstreit um digitale Innovationen und Kryptowährungen vor großen Herausforderungen. Die zögerliche Haltung der Politik und fehlende regulatorische Klarheit gefährden die Position des Landes als Krypto-Standort.

Während Länder weltweit verstärkt auf die Integration von Kryptowährungen und Blockchain-Technologien setzen, droht Kanada im globalen Wettlauf hinterherzubleiben. Dieses Szenario ist resultierend aus einer Kombination aus politischer Unentschlossenheit, restriktiver Regulierung und mangelnder Unterstützung für Startups und Innovationen im digitalen Asset-Bereich. Kanada, das eigentlich über hervorragende Voraussetzungen verfügt, verpasst dadurch die Chance, ein führender Standort für Krypto- und Blockchain-Unternehmen zu werden. Seit der letzten Bundeswahl in Kanada ist keine klare Linie erkennbar, wohin das Land in puncto digitaler Asset-Innovationen steuert. Die großen Parteien haben das Thema Kryptowährungen und digitale Vermögenswerte kaum in ihre Wahlprogramme aufgenommen, was die Dringlichkeit dieser Thematik unterstreicht.

Es ist eine verpasste Gelegenheit, insbesondere in einer Zeit, in der andere Nationen entscheiden handeln, um ihre Position im sich rasant entwickelnden technologischen Umfeld zu stärken. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Investitionen in kanadische Frühphasen-Startups befinden sich auf einem Tiefststand, der an die pandemiebedingten Einbrüche erinnert. Die Kritik geht daher dahin, dass Kanada ohne eine neue Strategie die Vorteile der Blockchain-Technologie beim globalen Handel und in der Innovationsförderung nicht nutzen kann. Im Gegensatz zu Kanada geben die USA, Europa und asiatische Länder klare regulatorische Rahmenbedingungen vor, die Unternehmen und Investoren Vertrauen geben und Innovationsprozesse beschleunigen. Ein Hoffnungsschimmer ist die Ernennung von Evan Solomon zum Minister für Künstliche Intelligenz und digitale Innovation.

Seine Expertise ist zwar wenig mit den Themen Blockchain oder Kryptowährungen verbunden, dennoch könnte sein Engagement die technologische Weiterentwicklung voranbringen – vorausgesetzt, die Regierung nimmt eine ganzheitlichere Perspektive ein, die junge, technologieorientierte Unternehmen fördert. Ein zentrales Problem für Kanada ist die anhaltende Abwanderung von Fachkräften. Trotz exzellenter wissenschaftlicher Einrichtungen wie dem Vector Institute in Toronto, dem Institute for Quantum Computing in Waterloo oder dem Mila-Institut für künstliche Intelligenz gelingt es Kanada nicht, digitale Talente langfristig zu binden. Viele Fachkräfte, insbesondere aus den MINT-Bereichen, verlassen das Land, weil sie bessere finanzielle Anreize und Unterstützung in anderen Ländern erwarten. Dies trifft vor allem diejenigen Unternehmer und Entwickler, die den Schritt wagen, technische Innovationen zu kommerzialisieren.

Es bedarf dringend kreativer Lösungen, um den Fachkräftemangel zu beheben. Programme zu Steuererleichterungen, ähnliche wie sie Portugal jungen oder ausländischen Fachkräften bietet, könnten hilfreich sein. Kanada sollte weniger wirtschaftsfeindliche Maßnahmen ergreifen, wie zum Beispiel hohe Kapitalertragssteuern, und stattdessen mehr Anreize schaffen, die Gründerinnen und Gründer unterstützen. Hierzu gehören unter anderem Ausnahmen beim Verkauf kleiner Unternehmen und der Ausbau von Förderprogrammen für innovative Startups. Eines der vielversprechendsten Instrumente im Kryptobereich sind Stablecoins.

Diese digitalen Währungen ermöglichen schnelle, kostengünstige und programmierbare Finanztransaktionen, die den Zugang zu globalen Märkten vereinfachen. Sie stellen einen bedeutenden Fortschritt zu traditionellen Zahlungsmitteln und Banküberweisungen dar. Kanada hinkt bei der Regulierung von Stablecoins deutlich hinterher, da diese in vielen Provinzen fälschlicherweise als Wertpapiere eingestuft werden und somit restriktiven Regeln unterliegen. Die Folge ist, dass Kanadierinnen und Kanadier sowie Unternehmen kaum Zugang zu diesen innovativen Zahlungsmitteln haben. Die fehlende einheitliche Regulierung auf Bundes- und Provinzebene führt zu Unsicherheit und blockiert die Entwicklung neuer Finanzprodukte.

Andere nationale Regierungen haben Wege gefunden, Stablecoins zu regulieren, ohne Innovationen zu ersticken. Kanada sollte hier dringend nachziehen, um seine Position als führende Finanznation zu sichern und den Kanadischen Dollar auf internationalen Märkten zu stärken. Ein weiteres Hemmnis für den Krypto-Sektor in Kanada ist der erschwerte Zugang zu Bankdienstleistungen. Unternehmen, die mit Kryptowährungen arbeiten, haben oft Schwierigkeiten grundlegende Bankprodukte wie Girokonten, Kreditkarten oder Zahlungsabwicklung zu erhalten. Aufgrund von Anti-Geldwäsche-Aufsichtsauflagen sind viele kanadische Finanzinstitute vorsichtiger als ihre ausländischen Pendants und verweigern Dienstleistungen, obwohl das tatsächliche Risiko meist gering ist.

Im Gegensatz dazu haben Banken in anderen G7-Ländern Wege gefunden, Risiken im Zusammenhang mit Blockchain-Technologien zu minimieren und gleichzeitig Dienste für die Kryptoindustrie bereitzustellen. Kanada muss in diesem Punkt dringend aufholen, um nicht den Anschluss an die internationalen Finanzmärkte zu verlieren. Neue Dienstleistungen wie digitales Bezahlen, Kreditvergaben oder Cash-Flow-Management über Blockchain-basierte Systeme gewinnen weltweit an Bedeutung und sind wichtige Wachstumstreiber für die Wirtschaft. Die bisherige Haltung der liberalen Regierung war geprägt von Skepsis und teilweise Ablehnung gegenüber Kryptowährungen. Es bleibt abzuwarten, ob die neue Regierung den Kurs ändert und innovative Technologien mit einer positiven Grundeinstellung fördert.

Um nicht den Anschluss zu verlieren, braucht es eindeutig mutige und klare politische Entscheidungen sowie einen koordinierten regulatorischen Rahmen der auf Innovation, Sicherheit und Marktzugang setzt. Für Kanada stehen viel auf dem Spiel. Ohne eine aktive Förderung der Blockchain-Technologie und digitalen Vermögenswerte droht eine Abwanderung von Talenten und Kapital in andere Märkte. Die Zeit drängt, um eine Vision zu entwickeln, die Kanada als globalen Player im Bereich Crypto und digitaler Innovation positioniert. Dies kann nur mit einer Kombination aus steuerlichen Anreizen, klaren Vorschriften und der Öffnung der Finanzmärkte gelingen.

Das Land besitzt alle Grundlagen, um im digitalen Zeitalter erfolgreich zu sein – exzellente Universitäten, talentierte Fachkräfte und eine technikaffine Bevölkerung. Doch solange politische Unsicherheiten und regulatorische Hürden bestehen, wird Kanada lediglich Beobachter im weltweiten Wettkampf sein, statt aktiv mitzugestalten. Jetzt ist der Moment gekommen, um die Weichen anders zu stellen und die Chancen der Blockchain-Revolution zu nutzen, bevor der Zug endgültig abgefahren ist.

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