Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) setzen einen weiteren wichtigen Meilenstein in ihrer Steuerpolitik, indem sie die jüngsten Richtlinien und Kommentare der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zum Global Anti-Base Erosion (GloBE) Regelwerk übernehmen. Dieser Schritt erfolgt offiziell durch die Ministerielle Entscheidung Nr. 88 von 2025 und stellt die Umsetzung eines globalen Mindeststeuersatzes von 15 % für große multinationale Unternehmen in den Mittelpunkt. Die Einführung der globalen Mindeststeuer, auch bekannt als Säule Zwei der OECD-Initiative, zielt darauf ab, Steuerschlupflöcher und aggressive Steuerplanung durch multinationale Unternehmen weltweit zu minimieren. Die Entscheidung der VAE, die detaillierten OECD-Richtlinien zu übernehmen, schafft Klarheit und Rechtssicherheit für Unternehmen und unterstreicht zugleich die Rolle des Landes als verlässlichen und kooperativen Partner im internationalen Steuerrecht.
Die Bedeutung dieser Entwicklung liegt in der engen Zusammenarbeit der VAE mit der OECD und deren Inclusive Framework on Base Erosion and Profit Shifting (BEPS), einem globalen Lösungsansatz gegen Steuervermeidung und Gewinnverschiebung. Bereits 2024 wurde mit Ministerialentscheidung Nr. 142 eine Top-up-Steuer für multinationale Unternehmen beschlossen, die das Fundament für die aktuelle Maßnahme bildet. Durch die vollständige Übernahme der administrativen Vorgaben und Kommentare aus dem OECD-Modellregelwerk von Januar 2025 wird eine konsistente Umsetzung der Global Minimum Tax in der VAE garantiert. Diese Harmonisierung trägt nachhaltig dazu bei, den administrativen Aufwand für Unternehmen, die hier tätig sind, zu verringern und das Steuerumfeld transparenter und berechenbarer zu gestalten.
Die Entscheidung hat weitreichende Auswirkungen auf die internationale Steuergemeinschaft und signalisiert, dass die VAE bereit sind, sich an globale Standards anzupassen und Verantwortung in der Bekämpfung von Steuervermeidung zu übernehmen. Zugleich stärkt sie das Vertrauen ausländischer Investoren in die Rechtsstaatlichkeit und Steuertransparenz des Landes. In einer Zeit, in der viele Länder ihre Steuerregelungen an internationale Vorgaben anpassen und Steuerwettbewerb zunehmend reguliert wird, positioniert sich die VAE als wichtiger Wirtschaftsstandort mit einem attraktiven aber fairen Steuersystem. Die globale Mindeststeuer ist Teil der umfassenderen OECD-Initiative zur Reform des internationalen Steuerrechts. Sie adressiert die Herausforderungen, die durch die Digitalisierung der Wirtschaft und die Globalisierung entstanden sind.
Insbesondere werden damit Multinationale Unternehmen angesprochen, die häufig von unterschiedlichen Steuersätzen in verschiedenen Ländern profitieren, um ihre Steuerlast zu minimieren. Mit einer Mindestsatzregelung von 15 % wird sichergestellt, dass diese Unternehmen zumindest einen Mindestbeitrag dort leisten, wo sie wirtschaftlich aktiv sind. Die VAE übernehmen diese Vorgaben konsequent und passen ihre nationale Gesetzgebung an, um die Einhaltung der neuen Standards zu gewährleisten. Für Unternehmen bedeutet dies eine erhöhte Planungssicherheit und eine klare Orientierungshilfe im komplexen Geflecht internationaler Steuerregelungen. Die harmonisierten OECD-Richtlinien enthalten detaillierte Anweisungen zur Berechnung und Anwendung der Mindeststeuer, die dabei helfen, rechtliche Grauzonen zu vermeiden und Steuerstreitigkeiten vorzubeugen.
Durch die rasche Umsetzung dieser Regeln zeigen die VAE, dass sie bereit sind, ihre Rolle im globalen Steuergefüge nicht nur national, sondern auch international verantwortungsvoll wahrzunehmen. Die Entscheidung wird auch als Teil der breiteren wirtschaftlichen Strategie der VAE gesehen, sich als führendes Finanz- und Wirtschaftszentrum im Nahen Osten und darüber hinaus zu etablieren. Die Förderung von Transparenz, Einhaltung internationaler Standards und ein faires Steuersystem sind dabei unerlässlich, um das Vertrauen von Investoren und multinationalen Konzernen langfristig zu gewinnen und zu festigen. Die Umsetzung der OECD-GloBE Regeln stellt sicher, dass die Steuerpolitik der VAE im Einklang mit den globalen Entwicklungen steht und bietet zudem einen Schutz gegen internationale Kritik an möglichen Steuerpraktiken. Neben der Einführung der globalen Mindeststeuer hat die VAE auch weitere steuerliche Anpassungen vorgenommen, um ihr System zu modernisieren und gleichzeitig die Attraktivität für ausländische Direktinvestitionen zu bewahren.
Dazu gehören beispielsweise Anpassungen bei der Mehrwertsteuer und spezifischen Richtlinien für qualifizierte Fonds, die die Investitionslandschaft weiter professionalisieren. Diese Entwicklungen zeigen, dass das Land nicht nur kurzfristige Maßnahmen ergreift, sondern eine nachhaltige und langfristig orientierte Steuerpolitik verfolgt. Eine positive Nebenwirkung dieser Reformen ist die Bekämpfung von Steuerhinterziehung und Geldwäsche, durch die Verbesserung der Transparenzanforderungen und einer engeren Zusammenarbeit mit internationalen Aufsichtsbehörden. Dies wird auch durch aktuelle Ranglisten und Studien belegt, die die VAE als eine der effektivsten Nationen beim Kampf gegen Steuerbetrug und unlautere Steuerpraktiken ausweisen. Die Einbindung in das globale Netzwerk der OECD und die Umsetzung deren Standards sind daher auch Ausdruck eines umfassenden Integrationsprozesses in die Weltwirtschaft.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Übernahme der OECD-Guidance zur globalen Mindeststeuer durch die Vereinigten Arabischen Emirate ein kräftiges Signal für die Internationalisierung und Modernisierung ihres Steuersystems ist. Es markiert eine klare Absage an aggressive Steuerplanung und stellt sicher, dass große multinationale Unternehmen einen fairen Beitrag zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben leisten, unabhängig von ihrem Standort. Diese Initiative stärkt die Position der VAE als stabiles und verlässliches Land, das sich den Herausforderungen einer globalisierten Wirtschaft stellt und aktiv an Lösungen mitwirkt. Für Unternehmen, Investoren und die gesamte Wirtschaft des Landes bedeutet dies größere Planungssicherheit, mehr Transparenz und eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit auf globaler Ebene. Die kommende Umsetzung der gesetzlichen Regelungen wird somit mit Spannung verfolgt und bietet spannende Perspektiven für die wirtschaftliche und steuerliche Zukunft der VAE.
Durch die verstärkte Integration in internationale Steuerregelungen setzen die Emirate ein Beispiel für andere Golfstaaten und regionale Wirtschaftsräume, die ebenfalls ihre Systeme an globale Standards anpassen. Die Herausforderung wird darin bestehen, die Balance zwischen einem attraktiven Investitionsklima und einer fairen steuerlichen Belastung zu halten, um nachhaltiges Wachstum und wirtschaftliche Stabilität zu sichern.