Der NFT-Markt hat sich im Verlauf des Jahres 2025 einer schwierigen Phase gegenübergesehen. Nach einem Höchststand bei den Verkaufsvolumina im Dezember 2024 erlebte die Branche über mehrere Monate einen stetigen Rückgang. Doch im Mai 2025 hat sich, laut Daten von CryptoSlam, erstmals eine Trendwende abgezeichnet. Die monatlichen Verkaufszahlen konnten deutlich zulegen und zeugen von einem wachsenden Interesse an Non-fungible Tokens, auch wenn die Erwartungen keine Rückkehr zu den Extremen der Boomjahre 2021 und 2022 wecken. Die Gesamtverkäufe von NFTs stiegen im Mai 2025 auf rund 430 Millionen US-Dollar, was einen Anstieg von 15 Prozent gegenüber dem April darstellt, der bei etwa 373 Millionen lag.
Diese Entwicklung ist insbesondere bemerkenswert, weil sie die erste positive Bewegung in einem bislang rückläufigen Jahr darstellt. Die Zahlen unterstreichen nicht nur eine Erholung des Umsatzvolumens, sondern auch eine steigende Anzahl an Transaktionen. Im Mai wurden 5,5 Millionen Transaktionen registriert – ebenfalls ein Spitzenwert in diesem Jahr. Der Aufschwung lässt sich zum großen Teil auf eine starke Zunahme bei den einzigartigen NFT-Käufern zurückführen. Im Vergleich zum April stieg die Zahl der individuellen Käufer im Mai um etwa 50 Prozent und erreichte rund 936.
000 Nutzer. Dies ist der höchste Wert seit Oktober 2024 und könnte auf wachsendes Vertrauen und Interesse seitens Investoren und Sammler hinweisen, die die Attraktivität digitaler Sammlerstücke neu erkennen oder wiederentdecken. Bemerkenswert ist dabei die deutliche Divergenz zwischen Käufer- und Verkäuferzahlen auf der Plattform. Während die Anzahl der Käufer stark angestiegen ist, sinkt die Zahl der NFT-Verkäufer seit längerer Zeit kontinuierlich. Im Mai fiel ihre Zahl auf ungefähr 284.
600, das niedrigste Niveau seit April 2021. Diese Entwicklung könnte auf eine gestiegene Zurückhaltung der Verkäufer hindeuten oder auch darauf, dass viele Besitzer ihre NFTs langfristig behalten möchten, in Erwartung künftiger Wertsteigerungen. Die Kombination aus einer wachsenden Käuferbasis und sinkendem Verkäuferangebot schafft einen potenziellen Wettbewerb um vorhandene digitale Objekte, was die Preise in die Höhe treiben könnte. Möglicherweise erleben wir damit den Beginn eines Marktes, der sich von einem Überangebot hin zu einer Nachfrage-getriebenen Dynamik entwickelt. Marktbeobachter und Experten sprechen daher von einem möglichen Comeback der NFT-Branche in 2025, wenngleich mit einer gemäßigteren Erwartungshaltung als während der rasanten Hochphase 2021/2022.
Yehudah Petscher, ein Stratege von CryptoSlam, erklärt, dass der NFT-Markt voraussichtlich eine Erholung erleben wird, die sich an den breiteren Zyklen der Kryptoindustrie orientiert. Insbesondere sieht er eine Aufwärtsbewegung nach dem erwarteten Höhepunkt von Bitcoin an. Dennoch warnt Petscher davor, nostalgische Erwartungen an eine Wiederholung der „Euphorie“ der vergangenen Boomjahre zu hegen. Die Marktmechanismen haben sich verändert, und die Akzeptanz im Mainstream sowie regulatorische Rahmenbedingungen haben die Branche nachhaltig beeinflusst. Aus diesem Grund wird die Erholung eher als Stabilisierung denn als exponentielles Wachstum eingeschätzt.
Neben den rein quantitativen Marktdaten gewinnen qualitative Faktoren wie die Einführung neuer Technologien und Anwendungsfelder zunehmend an Bedeutung. Ein Bereich, der für Impulse sorgen könnte, ist der Zusammenhang zwischen NFTs und realen Vermögenswerten, sogenannte Real-World Assets (RWAs). Diese Entwicklung könnte insbesondere den Zugang zu Krediten und Finanzierungen über digitale Sammlerstücke fördern und langfristig zu einer nachhaltigen Nachfrage führen. Im April sorgte beispielsweise der RWA-Marktplatz Courtyard mit seinen Polygon-basierten NFT-Sammlungen für Aufmerksamkeit. Mit einem Umsatzvolumen von 22,3 Millionen US-Dollar trug er maßgeblich dazu bei, dass Polygon Ethereum im wöchentlichen NFT-Verkauf übertraf.
Solche Kooperationen und Innovationen zeigen, dass NFTs über den reinen Sammlermarkt hinauswachsen und zunehmend in finanzielle Ökosysteme eingebunden werden. Auch die Verschiebung hin zu weniger Verkäufern, die jedoch eine größere Kaufnachfrage treffen, könnte den Markt mechanisch beleben und für niedrigere Volatilität sorgen. NFTs, die bisher zögerlich gehandelt wurden, könnten aufgrund der Nachfrage knapper Ressourcen an Wert gewinnen. Ergänzend könnten neue Plattformen und Tools, die das Erlebnis des Kaufens und Haltens von NFTs verbessern, die Akzeptanz weiter steigern. Die Dynamik von NFT-Käuferzahlen ist zudem ein Indikator für die Diversifizierung in der Nutzerschaft.
Während in den Boomjahren vorwiegend spekulative Investoren aktiv waren, zeichnet sich mittlerweile eine schrittweise Einbindung von Nutzern mit unterschiedlichen Interessen ab: von Künstlern über Gamer bis hin zu Sammlern, die Wert auf digitale Identität und Community-Teilnahme legen. Dieses breitere Spektrum verstärkt die Stabilität des Marktes und ermöglicht die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Für Branchenkenner bleibt jedoch die Erkenntnis entscheidend, dass NFTs kein heiliger Gral sein werden, der über Nacht neue Finanzwelten erobert. Die Branche bewegt sich auf einem Markt, der sich immer noch in der Experimentier- und Reifephase befindet. Eine nachhaltige Erholung hängt von mehreren Faktoren ab, darunter technologische Weiterentwicklungen, regulatorische Klarheit und die Fähigkeit der Plattformen, Mehrwerte abzubilden.
Nicht zuletzt spiegelt die Entwicklung bei NFTs auch das zunehmend differenzierte Bild in der gesamten Kryptowelt wider. Während die klassischen Coins wie Bitcoin und Ethereum in 2025 Stabilität zeigen, sucht der NFT-Sektor seinen neuen Antrieb. Dabei wird vor allem die Verbindung zu realen Anwendungen und die Schaffung neuer Nutzungsmöglichkeiten darüber entscheiden, ob die digitalen Sammlerstücke dauerhaft an Relevanz gewinnen. Für Investoren und Interessierte empfiehlt es sich, die Entwicklungen genau zu beobachten, aber auch die individuellen Risiken im NFT-Markt zu berücksichtigen. Der Mai 2025 könnte als Wendepunkt in die Geschichte eingehen, der den Beginn einer nachhaltigen Erholung markiert – allerdings in einem moderateren und vielseitigeren Umfeld als die vergangenen Boomperioden.
Insgesamt zeigt der Mai 2025 klar, dass der NFT-Markt nicht tot ist, sondern eine Pause einlegt, um gestärkt zurückzukehren. Die Kombination aus Käuferanstieg, Verkaufsrückgang und der Einbindung realweltlicher Assets bildet eine Grundlage, auf der sich neue Marktimpulse entfalten können. Die digitale Sammlerwelt bleibt spannend – insbesondere für jene, die ihre Chancen in einem sich wandelnden Marktumfeld frühzeitig erkennen und nutzen wollen.