BlackRock, der weltweit größte Vermögensverwalter, hat eine bedeutende Erweiterung in der Verwaltung seiner Bitcoin-Bestände vorgenommen. Neben Coinbase, dem bisherigen primären Verwahrer, wurde Anchorage Digital Bank als zusätzlicher Verwalter für den iShares Bitcoin Trust (IBIT) aufgenommen. Diese Entscheidung, die Anfang April 2025 bekanntgegeben wurde, unterstreicht BlackRocks vorausschauende Herangehensweise im Umgang mit den Herausforderungen und Risiken, die mit der Verwahrung von Kryptowährungen verbunden sind. Die Zusammenarbeit zwischen BlackRock und Anchorage Digital Bank erfolgt auf Basis eines offiziellen Verwahrungsdienstleistungsvertrags, der im Rahmen einer Form-8-K-Meldung bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC offengelegt wurde. Obwohl BlackRock keine unmittelbaren Bitcoin-Transfers zu Anchorage plant, verpflichtet die Vereinbarung Anchorage dazu, sämtliche private Schlüssel, die mit dem IBIT-Bestand verbunden sind, ausschließlich in sogenannten Cold Storage-Lösungen zu verwahren.
Cold Storage bezeichnet das Offline-Speichern von kryptografischen Schlüsseln. Dies schützt die digitalen Vermögenswerte vor Cyberangriffen, Betrug und Online-Malware, indem der Zugang zu den Schlüsseln physisch vom Internet getrennt wird. Neben der technischen Absicherung verlangt der Vertrag von Anchorage, spezifische Versicherungspolicen vorzuhalten, welche mögliche Schäden oder Verluste abdecken. Durch diese doppelte Sicherheitsstrategie – Kältelagerung kombiniert mit Versicherungsschutz – stärkt BlackRock das Vertrauen seiner Anleger und minimiert die Gefahren, die bei Verwahrungslösungen für digitale Assets auftreten können. Die Entscheidung, einen zweiten Verwahrer hinzuzufügen, ist Teil von BlackRocks umfassender Risikomanagementstrategie.
Mit zunehmender Größe des IBIT-Trusts steigt auch das Sicherheitsbedürfnis. Zum Zeitpunkt der Ankündigung beliefen sich die Nettovermögenswerte des Bitcoin-ETFs auf rund 45 Milliarden US-Dollar. Diese Summe macht deutlich, wie bedeutend es ist, robuste, mehrstufige Verwahrungsmechanismen zu etablieren. Anchorage Digital Bank, die als föderal lizenzierte Krypto-Bank fungiert, verfügt als einer der wenigen Anbieter über die Erlaubnis der US-amerikanischen Office of the Comptroller of the Currency (OCC) seit 2021. Bereits im September 2024 hatte Anchorage eine Kooperation mit ARK 21Shares geschlossen, um als Verwahrer für deren Bitcoin-ETF tätig zu werden.
Diese Vereinbarungen zeigen das wachsende Vertrauen großer Vermögensverwaltungen und institutioneller Emittenten in spezialisierte Krypto-Banken wie Anchorage. Parallel bleibt Coinbase nach wie vor der Hauptverwahrer für BlackRocks IBIT-ETF. Coinbase hat sich als führender Krypto-Verwahrer für verschiedene Bitcoin-ETFs etabliert und genießt bei den meisten Emittenten einen guten Ruf. Die Einbindung von zwei Verwahrern bei demselben Bestand zeugt von BlackRocks Weitblick in Bezug auf Diversifikation und Ausfallsicherheit. Spot Bitcoin-ETFs wie der iShares Bitcoin Trust erfreuen sich in den USA seit Anfang 2024 wachsender Beliebtheit, was sich in den stark steigenden Anlegergeldern widerspiegelt.
Institutionelle Investoren schätzen dabei vor allem die regulatorische Absicherung und die Transparenz, die BlackRock bietet. Die Integration von Anchorage sorgt zudem für eine erhöhte Compliance mit den regulatorischen Anforderungen und unterstreicht den fortschrittlichen Ansatz bei der Verwahrung von digitalen Vermögenswerten. Diese Entwicklungen lassen auf eine verstärkte Akzeptanz von Bitcoin und anderen Kryptowährungen in der traditionellen Finanzwelt schließen. Insbesondere im Bereich der Verwahrung beobachtet man eine zunehmende Professionalisierung, die über einfache Wallet-Lösungen hinausgeht. Experten betonen, dass das Verwahren von Bitcoin für Großanleger nicht nur technisches Know-how, sondern vor allem ein hohes Maß an Sicherheitsinfrastruktur erfordert.
Derartige Partnerschaften zwischen Großverwaltern und spezialisierten Krypto-Banken setzen neue Maßstäbe für die gesamte Branche. Mit dem wachsenden Volumen digitaler Assets wächst auch die Herausforderung, Risiken wie Diebstahl, technische Fehler oder regulatorische Probleme bestmöglich zu minimieren. Die Kombination aus Coinbase und Anchorage bei BlackRock bietet Anlegern somit zusätzliche Sicherheit und stärkt die Zuverlässigkeit des iShares Bitcoin Trusts. Auch für andere Marktteilnehmer kann dieses Modell als Vorlage dienen, um eigene Verwahrungsstrategien zu optimieren. Gleichzeitig signalisiert die Zusammenarbeit, dass die Einbindung von regulierten, bankenähnlichen Krypto-Instituten in Zukunft weiter zunehmen wird.
Die Entscheidung von BlackRock steht beispielhaft für den zunehmenden Professionalisierungsgrad des Kryptomarktes. In einer Zeit, in der Cyberbedrohungen und regulatorische Anforderungen immer komplexer werden, geht das Unternehmen proaktiv voran und stellt die Sicherheit seiner Kundengelder in den Mittelpunkt. Die Entwicklungen zeigen, wie eng traditionelle Finanzakteure und spezialisierte Krypto-Institute zusammenarbeiten, um eine Brücke zwischen herkömmlichen Finanzmärkten und der digitalen Vermögenswelt zu bauen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass BlackRocks Erweiterung der Verwahrungspartner um Anchorage Digital Bank einen wichtigen Schritt in Richtung Stabilität, Sicherheit und regulatorischer Compliance darstellt. Diese Maßnahme stärkt nicht nur das Risikomanagement des iShares Bitcoin Trusts, sondern ist auch ein Zeichen für die zunehmende Reife des gesamten Kryptowährungs-Ökosystems.
Für Anleger bedeutet dies eine größere Zuverlässigkeit bei der Investition in digitale Assets und einen vertrauenswürdigen Rahmen für die Aufbewahrung ihrer Bitcoin-Bestände. Der Schritt erzeugt weitreichende Impulse für die Integration von digitalen Währungen in das traditionelle Finanzsystem und zeigt auf, wie Zukunftstechnologien und Sicherheit Hand in Hand gehen können.