In einer Welt, in der der Begriff der finanziellen Inklusion immer wichtiger wird, stehen Millionen Menschen weltweit immer noch ohne Bankkonto oder sicheren Zugang zu Finanzdienstleistungen da. In zahlreichen Regionen und Bevölkerungsgruppen ist der Zugang zur traditionellen Bankenwelt, auch TradFi genannt, stark eingeschränkt. Diese mangelnde Teilhabe stellt nicht nur ein soziales, sondern auch ein wirtschaftliches Problem dar, da ohne Zugang zu Finanzsystemen oft wichtige Dienstleistungen und Chancen fehlen. Eine Firma, die diesen Umstand erkannt hat und sich auf eine innovative technische und regulatorische Brücke zwischen traditionellen Banken und Kryptowährungen spezialisiert, ist Altery. Altery agiert als Zahlungsdienstleister und sorgt für einen reibungslosen Übergang zwischen Fiat-Währungen und digitalen Assets.
Dabei setzt das Unternehmen auf eine ausgefeilte Compliance-Strategie, die als Wettbewerbsvorteil genutzt wird. Dieses Konzept ist essenziell, denn Sicherheit und Regulatorik sind im Finanzsektor insbesondere im Umgang mit Kryptowährungen unverzichtbar. Die Gründerin und Managing Director von Altery, Bisi Giwa, bringt eine einzigartige Kombination aus juristischem Hintergrund und Erfahrung im traditionellen Bankwesen mit und formte daraus ein Unternehmen, das verantwortungsbewusst und gleichzeitig innovativ agiert. Ein entscheidendes Problemfeld bei Altery ist die sogenannte „Debanking“-Problematik oder De-Risking, bei der Banken bewusst ihre Risikoexposition durch das Ausscheiden bestimmter Kundengruppen einschränken. Viele Menschen, insbesondere in afrikanischen Ländern wie Nigeria, erleben diese Ausgrenzung am eigenen Leib.
Giwa selbst war davon betroffen und sieht darin den Grundstein für die Gründung von Altery. Dabei verfolgt das Unternehmen nicht das Ziel, einfach so viele Nutzer wie möglich aufzunehmen, sondern will durch differenzierte Risikomanagement-Methoden ein nachhaltiges, sicheres System etablieren. Dieses System bekämpft die Herausforderungen, denen sich vulnerable Gruppen gegenübersehen, zu denen unter anderem Migranten, Flüchtlinge, Obdachlose und Personen mit schlechter Kredithistorie zählen. Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde hat Debanking als eines der drei wichtigsten Verbraucherprobleme für die Jahre 2024 und 2025 identifiziert. Hier setzt Altery an und bietet damit einen wichtigen Lösungsansatz an.
Der Ansatz von Altery unterscheidet sich deutlich von dem der meisten traditionellen Banken, die häufig mit pauschalen, starren Regeln arbeiten. Stattdessen trennt Altery gezielt das Risiko beim Onboarding von jenem im Transaktionsprozess. Laut Giwa liegt das eigentliche Risiko bei digitalen Assets nämlich nicht beim Kundenregistrierungsprozess, sondern in den darauf folgenden Transaktionen. Daraus ergibt sich ein flexibleres und zugleich sichereres Kontrollsystem, das Risiken zuverlässig erfasst und individuell behandelt. Technologisch betreibt Altery eine Zahlungsinfrastruktur, die es Nutzern ermöglicht, digitale Wallets aufzuladen, Visa-Karten auszugeben und problemlos Geld abzuheben – und das ganz ohne Umweg über zentralisierte Börsen oder OTC-Desks (Over-the-Counter).
Das Unternehmen ist vor allem in Europa aktiv, expandiert aber mit gezieltem Fokus auf Asien und Afrika. Dort leben viele unterbankte Bevölkerungsgruppen, die von einer solchen Infrastruktur enorm profitieren können. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Einhaltung regulatorischer Vorgaben. Altery befindet sich auf dem Weg zur Einhaltung der MiCA-Verordnung (Markets in Crypto-Assets Regulation) der Europäischen Union. In Großbritannien bietet das Unternehmen derzeit keine Kryptodienstleistungen an, doch innerhalb der EU werden die Angebote ausgeweitet.
Zusätzlich verfügt Altery über Fiat-Lizenzen im Dubai International Financial Centre (DIFC) und strebt dort die Zulassung als Kryptoanbieter bei der Virtual Asset Regulatory Authority (VARA) an. Ein Trend, der für Altery von hoher Bedeutung ist, betrifft die Nutzung von Stablecoins. Diese digitalen Währungen, die an traditionelle Währungen wie den Euro oder US-Dollar gekoppelt sind, gelten als besonders stabil. Sie bilden aktuell den größten Nutzungsanteil innerhalb des Altery-Portfolios. Aber das Unternehmen plant bereits längere Strecken, etwa den Ausbau maßgeschneiderter Kartenlösungen (white-labeled cards) und den Ausbau von grenzüberschreitenden Zahlungsdiensten.
Die Partnerschaft mit Visa als Principal Member signalisiert dabei eine hohe Akzeptanz und Sicherheit der angebotenen Dienstleistungen. Die Anbindung an große Kreditkarten-Netzwerke bedeutet für Nutzer mehr Flexibilität und Akzeptanz im Alltag. Altery bewegt sich also an der Schnittstelle zwischen neuer Technologie, regulatorischer Komplexität und sozialer Verantwortung. Eine besonders positive Kraft entfaltet sich dadurch, dass das Unternehmen aus persönlicher Erfahrung weiß, wie es sich anfühlt, ausgeschlossen zu sein, und darauf reagiert, ohne dabei Risiken leichtfertig einzugehen. Das Ergebnis ist eine Infrastruktur, die digitale und traditionelle Finanzwelt verbindet und so das Fundament für eine umfassendere finanzielle Teilhabe schafft.
Trotz der großen Herausforderungen in der Branche schaut Bisi Giwa optimistisch in die Zukunft. Ihr Humor zeigt sich etwa in der Aussage zu Bitcoin-Preisen im Jahr 2030, doch dahinter steht ein klares Bekenntnis zu einem langfristigen Wandel. Bei Altery ist man überzeugt, dass die Technologie der Kryptowährungen, verbunden mit durchdachtem Risikomanagement und regulatorischer Compliance, dazu beiträgt, Menschen neue Möglichkeiten zu eröffnen. So entsteht eine Brücke zwischen der traditionellen Welt des Geldes und den innovativen, digitalen Finanzlösungen von morgen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Altery ein Vorbild dafür ist, wie Unternehmen im Finanzbereich soziale Verantwortung und technische Innovation miteinander verbinden können.
Der Fokus auf nachhaltige und verantwortungsvolle Onboarding-Prozesse sowie ein dynamisches Risikomanagement sind keine Selbstverständlichkeiten im Markt. Durch den klaren Fokus auf unterversorgte Bevölkerungsgruppen und die Einhaltung hochkomplexer Regulierungen schafft Altery einen Raum, in dem traditionelle und digitale Finanzprodukte ihre Stärken kombinieren. So trägt das Unternehmen dazu bei, dass nicht nur eine Finanzelite, sondern auch jene Menschen Zugang zu sicheren und modernen Zahlungsdienstleistungen erhalten, die bisher davon ausgeschlossen waren. Die Entwicklung von Altery zeigt beispielhaft, wie Finanztechnologie zur Lösung globaler sozialer Probleme eingesetzt werden kann – ein Modell, das in den kommenden Jahren sicherlich weitere Nachahmer finden wird.