Der Beetham Tower in Manchester ist weithin bekannt für seine markante Architektur und seine beeindruckende Höhe. Doch neben seinem visuellen Erscheinungsbild sorgt das Gebäude auch für eine klangliche Wahrnehmung, die bei vielen Bewohnern und Besuchern für Verwunderung und teils auch für Ärgernis sorgt. Das mysteriöse Summen, das immer wieder vom Beetham Tower ausgeht, weckt nicht nur Neugier, sondern auch eine Reihe von Fragen hinsichtlich seiner Ursache und der Möglichkeiten, dieses Phänomen zu beheben. Das Summen der Beetham Tower ist trotz seiner ungewöhnlichen Entstehung ein Lehrstück für akustische und architektonische Herausforderungen, die bei modernen Hochhäusern auftreten können. In diesem Beitrag beleuchten wir die Ursachen für das Summen, erklären die physikalischen Hintergründe und diskutieren mögliche Lösungsansätze für das Geräuschproblem.
Wenn Sie sich schon immer gefragt haben, warum der Beetham Tower bei starkem Wind zu summen scheint, finden Sie hier eine umfassende und verständliche Antwort. Die Besonderheit des Beetham Tower und die Entstehung des Summens Der Beetham Tower ist ein Wolkenkratzer in Manchester, der mit seiner Höhe und einem charakteristischen Design herausragt. An der Spitze des Gebäudes befindet sich eine besondere Glas-Metall-Skulptur, die optisch einen markanten Akzent setzt. Genau diese Installation, bestehend aus großen Glasplatten, ist die Hauptquelle des Summens, das viele Menschen in der Umgebung häufig wahrnehmen, besonders bei stürmischem Wetter. Physikalisch betrachtet handelt es sich dabei um ein Phänomen, das aus der Luftströmung und ihrer Wechselwirkung mit den Kanten der Glasplatten entsteht.
Wenn Wind mit einer bestimmten Geschwindigkeit und Richtung über die Glasplatten streicht, erzeugt die Luft am Rand eine turbulente Strömung. Diese Turbulenzen allein wären allerdings nicht ausreichend, um den hohen Schalldruckpegel zu erzeugen, der von Anwohnern als sehr laut empfunden wird. Entscheidend ist die ausschwingende Resonanz, die in dem Zwischenraum der tief liegenden Glasplatten an der Turmspitze entsteht. Dieses Resonanzphänomen verstärkt die Vibrationsenergie der Luft und führt zu einem summenden Ton, der über große Entfernungen hinweg hörbar ist. Die akustische Wirkung des Summens ist beeindruckend und wurde auf Schalldruckpegel von etwa 78 Dezibel gemessen, was in etwa der Lautstärke eines Saxophon-Solos in der Nähe entspricht.
Personen, die in der Nähe der Anlage wohnen, beschreiben das Geräusch oft als ein monotones, tiefes Summen oder als ein fremdartiges, fast außerirdisch wirkendes Geräusch, das sich ein- und ausschaltet je nachdem, wie der Wind weht und seine Geschwindigkeit sich verändert. Warum entsteht das Summen gerade an der Spitze des Gebäudes? Hochhäuser werden durch ihre Form, Materialien und die umliegende Bebauung besonders beeinflusst, was die Luftströmungen an ihrer Oberfläche betrifft. Am Beetham Tower fällt das Augenmerk auf die großen, hintereinander angeordneten Glasplatten, die aufgrund ihrer Form und Anordnung eine Art Hohlraum bilden. Durch diese Bauweise wird die Luft, die entlang der Kanten strömt, nicht einfach abgeleitet, sondern ins Innere des Hohlraums geleitet, wo sie in Schwingungen gerät. Dieses Phänomen lässt sich vergleichbar mit einem Instrument erklären, das durch Luftangaben verstärkt klingt, zum Beispiel eine Flöte oder ein Pfeifen.
Die präzise Geometrie des Hohlraumes sowie die Dicke und Positionierung der Glasplatten beeinflussen die Resonanzfrequenz, also die Tonhöhe des Summens. Die ermittelte Hauptfrequenz liegt dabei bei etwa 250 Hertz, was für ein tiefes, aber hörbares Summen sorgt. Reaktionen aus der Bevölkerung und mögliche Auswirkungen Das Summen hat in den letzten Jahren für unterschiedliche Reaktionen gesorgt. Während einige Anwohner das Geräusch lediglich als eine kuriose Besonderheit wahrnehmen, berichten andere von erheblichen Belästigungen, insbesondere bei starken Winden. Manche beschreiben das Summen als so laut, dass es ihnen den Schlaf raubt oder sogar Kopfschmerzen verursacht.
Das führt zu berechtigten Forderungen, dass eine Lösung gefunden wird, um die Lärmbelästigung zu verringern oder gar ganz zu beseitigen. Ein weiteres Thema ist die gesundheitliche Auswirkung von dauerhaften Störgeräuschen. Forschungsergebnisse zeigen, dass Geräuschbelästigungen insbesondere in Wohngebieten Stress und andere negative gesundheitliche Folgen auslösen können. Die Bewohner in der Nähe des Beetham Tower leben daher unter Umständen mit einer dauerhaften Belastung, die nicht unbeachtet bleiben darf. Versuche zur Lösung des Problems und zukünftige Ansätze Die Natur des Problems macht eine Lösung komplex.
Einerseits entsteht der Ton durch die Turbulenzen, andererseits wird das Geräusch durch die Resonanz im Hohlraum deutlich verstärkt. Die Herausforderung besteht also darin, entweder die Turbulenzbildung am Rand der Glasplatten zu unterbinden oder die Resonanzmöglichkeiten des Hohlraumes zu reduzieren. Schon mehrfach wurden bauliche Maßnahmen ergriffen. So wurden beispielsweise 1800 Aluminiumprofile an den Glasplatten befestigt, um die Luftströmung zu verlangsamen und die turbulenten Luftbewegungen zu reduzieren. Obwohl diese Maßnahme die Turbulenz bereits minderte, blieb das Summen bei starken Windböen weiterhin hörbar.
Ein weiterer Schritt könnte darin bestehen, die Struktur der Glasplatten zu verändern oder einzelne Platten zu entfernen, um die Resonanzbereiche zu verringern. Ähnliche Strategien wurden bei anderen Gebäuden mit vergleichbaren Problemen bereits angewandt und zeigten Erfolg. Darüber hinaus sind innovative Ideen im Gespräch, wie zum Beispiel der Einsatz von sogenannten Vortex-Generatoren, die Turbulenzen gezielt steuern und somit die Schallerzeugung minimieren können. Solche Technologien finden bereits in der Luftfahrt und anderen Bereichen Anwendung, sind aber bisher noch nicht an der Beetham Tower verbaut worden. Das Beispiel des Beetham Tower zeigt, wie Architektur und Akustik eng miteinander verbunden sind und wie wichtig es ist, solche Aspekte schon in der Entwurfsphase großer Gebäude zu betrachten.
Eine frühzeitige Simulation von Luftströmungen und Resonanzeffekten kann helfen, später unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Schlussbetrachtung Das Summen des Beetham Tower ist ein faszinierendes Beispiel für die Dynamik von Baustoffen, Wind und Schall. Trotz moderner Technik und Architekturgestaltung kann es bei spezifischen Bauweisen zu unerwarteten akustischen Folgen kommen. Die Kombination von Turbulenzen an den Glasplatten und der verstärkenden Resonanz im Hohlraum erzeugt das charakteristische summende Geräusch, das viele Menschen in Manchester kennen und zum Teil als störend empfinden. Das Problem zu beheben ist technisch anspruchsvoll, doch die Ansätze und bereits ergriffenen Maßnahmen zeigen, dass es möglich ist, die Geräuschkulisse zu mindern.
Für die Zukunft wird es wichtig sein, die Kommunikation zwischen Architekten, Akustikern und Bauherren zu stärken, um solche Herausforderungen schon im Vorfeld zu identifizieren und zu vermeiden. Die Geschichte des Beetham Tower und seines Summens erinnert auch daran, wie die Umwelt, die Menschen und moderne Architektur in stetiger Wechselwirkung stehen. Ein Gebäude ist nie isoliert – es reagiert auf seine Umgebung und beeinflusst sie zugleich. Das Thema ist nicht nur für Manchester relevant, sondern für alle Städte, in denen moderne Hochhäuser gebaut werden und die Naturgewalten auf Baukunst treffen.