Die US-amerikanische Securities and Exchange Commission (SEC) hat erneut die Entscheidung über zwei mit Spannung erwartete Kryptowährungs-ETFs verschoben, die den Spot-Handel von Ripple (XRP) und Dogecoin (DOGE) abbilden sollen. Diese Entwicklungen werfen Fragen hinsichtlich der regulatorischen Zukunft von Krypto-ETFs auf und haben unmittelbare Auswirkungen auf Anleger und die breitere Krypto-Community. Die jüngste Fristverlängerung gibt der SEC mehr Zeit zur Prüfung, doch Experten rechnen mit weiteren Verzögerungen bis in das vierte Quartal 2025. Die beiden ETFs, um die es geht, wurden von namhaften Finanzakteuren vorgeschlagen. Der Dogecoin Spot ETF stammt von Bitwise, einem bekannten Anbieter im Bereich Krypto-Indexfonds und institutionellen Investments.
Der Spot XRP ETF wurde von Franklin Templeton eingereicht, einem international tätigen Vermögensverwalter, der in den letzten Jahren verstärkt Interesse an digitalen Assets zeigt. Beide Anträge wurden Mitte März 2025 bei der SEC eingereicht und befinden sich seitdem in der regulatorischen Warteschleife. Laut der offiziellen Mitteilung der SEC wurde die Prüfungsfrist für den Dogecoin ETF bis zum 15. Juni 2025 und für den Ripple ETF bis zum 17. Juni 2025 verlängert.
In der Begründung heißt es, dass „die Kommission es für angemessen hält, eine längere Frist für die Entscheidung über die vorgeschlagene Regeländerung festzulegen, um ausreichend Zeit zur eingehenden Prüfung und Beurteilung der vorgebrachten Bedenken zu haben“. Dabei prüft die SEC neben den vorgelegten Unterlagen auch Marktstabilität, Anlegerschutz und mögliche Manipulationsrisiken. Diese erneute Verschiebung wird von Branchenexperten als Zwischenlösung betrachtet. Die ETF-Fachleute, wie beispielsweise James Seyffart, vermuten, dass endgültige Entscheidungen eher im vierten Quartal 2025 fallen werden. Speziell für den XRP Spot ETF lautet die Prognose, dass die finale Entscheidung um Mitte Oktober 2025 erfolgt.
Diese längerfristige Perspektive spiegelt die komplexe regulatorische Lage und die zurückhaltende Haltung der SEC gegenüber Spot-ETFs im Kryptobereich wider. Die Verzögerungen der SEC haben auch Auswirkungen auf andere Krypto-ETFs. Nach Informationen des bekannten Blockchain-News-Kanals Wu Blockchain sind ähnliche Verschiebungen bei weiteren Fonds eingetreten, darunter ein Solana-ETF von Franklin und ein Hedera-ETF von Grayscale. Während Futures-basierte Krypto-ETFs, wie jene von ProShares, jüngst eine Zulassung erhielten, zeigt sich bei Spot-ETFs nach wie vor Zurückhaltung und eine strengere Prüfung. Die SEC hat in der Vergangenheit bereits mehrfach betont, dass aufgrund der inhärenten Volatilität und der Manipulationsanfälligkeit des Kryptomarktes besondere Sorgfalt bei der Zulassung von Spot-ETFs geboten ist.
Futures-ETFs hingegen gelten als weniger risikobehaftet, da sie auf regulierten Terminmärkten basieren und daher kontrollierbarer sind. Diese Differenz erklärt teilweise, warum Futures-ETFs genehmigt wurden, während Spot-ETFs weiterhin auf sich warten lassen. Für Anleger und Investoren bedeutet diese Verschiebung mehr Unsicherheit. Viele sehen in Spot-ETFs eine dringend benötigte Brücke zwischen traditionellen Finanzmärkten und digitalen Assets, die den Zugang zu Kryptowährungen erleichtern könnte. Die Verzögerung hält jedoch Liquiditätszuflüsse und breites institutionelles Interesse vorerst zurück.
Auf der anderen Seite haben Analysten den Ansatz begrüßt, den regulatorischen Prozess sorgfältig durchzuführen, um Blasenbildung und Marktmanipulationen zu vermeiden. Der Hype um die Meme-Coins DOGE und XRP macht die ETF-Entscheidungen zusätzlich brisant. Beide Kryptowährungen profitieren von einer starken Community und erheblicher Medienpräsenz. Ein zugelassener Spot-ETF würde die Marktreichweite deutlich erhöhen und könnte signifikante Kapitalzuflüsse in diese Assets bewirken. Gleichzeitig birgt diese dynamische Nachfrage jedoch Risiken, die die SEC mit besonderer Aufmerksamkeit bewertet.
Zudem beeinflussen geopolitische und wirtschaftliche Faktoren die regulatorische Landschaft. Die Volatilität der Finanzmärkte, steigende Inflation und globale Unsicherheiten führen dazu, dass die Behörden besonders vorsichtig agieren. Die SEC will dabei sicherstellen, dass innovative Finanzprodukte wie Krypto-ETFs stabil und schützend für Privatanleger sind, ohne den Fortschritt in der Finanzwelt zu behindern. Aus Sicht der Krypto-Branche ist die Kooperation mit dem Regulator deshalb essenziell. Transparenz, Compliance und kontinuierlicher Dialog sind die Schlüssel, um regulatorische Hürden zu überwinden und dem Markt die nötige Legitimität zu verleihen.
Initiativen wie das Erstellen von vollständig geprüften Handelsplattformen und der Nachweis manipulationssicherer Börsenumgebungen gehören bereits heute zu den wichtigsten Aufgaben der Antragsteller. Die Verschiebung der Entscheidung auf Juni ist daher weniger eine ablehnende Haltung, als vielmehr ein Zeichen für gründliche Prüfung und verantwortliches Management der Marktrisiken. Die Hoffnung vieler Anleger bleibt, dass durch eine sorgfältige Zulassung von Spot-ETFs eine neue Ära der Kryptoinvestments eingeläutet wird, die umfassend reguliert, sicher und für ein breites Publikum zugänglich ist. Im Kontext der Marktakzeptanz könnten positive regulatorische Signale in Zukunft auch anderen Kryptowährungen und Krypto-ETPs (Exchange Traded Products) Auftrieb geben. Die stetige Weiterentwicklung von Blockchain-Technologie, steigende Nutzerzahlen und zunehmendes Interesse von institutionellen Investoren schaffen eine solide Grundlage für zukünftige Finanzprodukte.