Das institutionelle Interesse an digitalen Vermögenswerten erlebt einen bemerkenswerten Aufschwung, der von zentralen Akteuren der Finanzbranche mit großer Aufmerksamkeit beobachtet wird. Matt Hougan, Chief Investment Officer (CIO) bei Bitwise Asset Management, einem der führenden Anbieter von Kryptowährungs-ETPs (Exchange-Traded Products), hat kürzlich eine optimistische Prognose für das Jahr 2025 abgegeben. Er erwartet, dass die Allokationen institutioneller Anleger in Krypto-ETPs bis zum Jahresende deutlich steigen werden und eine Portfolio-Norm von fünf Prozent erreicht wird – ein signifikanter Sprung gegenüber den bisherigen Richtwerten von ein bis zwei Prozent. Diese Entwicklung ist nicht nur ein Indikator für das wachsende Vertrauen institutioneller Investoren in digitale Assets, sondern signalisiert auch eine Reifung des Krypto-Marktes. Die Einführung regulierter und zugelassener Handelsprodukte wie US-amerikanische Spot-Bitcoin- und Ethereum-ETPs hat dazu beigetragen, regulatorische Hürden abzubauen und mehr institutionellen Akteuren einen sicheren und transparenten Zugang zu ermöglichen.
Die Rolle von Krypto-ETPs im Portfolio institutioneller Anleger hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Wo früher die Volatilität und Unsicherheit rund um Kryptowährungen führende Asset-Manager dazu veranlassten, nur sehr geringe Gewichtungen vorzunehmen, gibt es heute eine klar erkennbare Bewegung hin zu höherer Akzeptanz und steigender Allokation. Bitwise-CIO Hougan hebt hervor, dass insbesondere Finanzberater beginnen, Kryptopositionen in ihren Empfehlungen zu erhöhen. Nach seinen Schilderungen wird die bisher angestrebte Allokation von einem Prozent problematisch als effizient angesehen, wohingegen fünf Prozent zunehmend als adäquater Standard gelten. Diese Prognose wurde durch Gespräche mit Vertretern großer Finanzberatungsunternehmen untermauert, bei denen Hougan auf einem wichtigen Branchentreffen teilnahm.
Dort zeigten sich viele Beratungsfirmen bereit, ihren Kunden über regulierte ETPs Zugang zu Kryptowährungen zu verschaffen. Das sei ein bedeutender Wendepunkt in der institutionellen Adoptionskurve, betont Hougan. Parallel dazu verzeichnen die täglichen Zuflüsse in US-amerikanische Krypto-ETPs neue Rekordwerte. Laut der Investmentfirma Farside Investors gab es in den letzten Monaten mehrfach Tage mit aggregierten Zuflüssen von über einer Milliarde US-Dollar. Diese Kapitalbewegungen unterstreichen die wachsende Nachfrage nach sicheren und liquiden Produkten, die Kryptowährungen für eine breite Palette institutioneller Anleger zugänglich machen.
Neben Bitcoin rückt auch Ethereum zunehmend in den Fokus professioneller Anleger. Obwohl der Markt für Bitcoin-ETPs nach wie vor wesentlich größer ist und als dominantes Produkt gilt, konnte Ethereum seit der Markteinführung seines Spot-ETPs 2024 in den USA ebenfalls beträchtliche Anlagevolumina verzeichnen. Im Dezember 2024 lagen die verwalteten Vermögenswerte (Assets under Management, AUM) von US-Spot-Bitcoin-ETPs bei über 93 Milliarden US-Dollar, während Ethereum-ETPs ein Volumen von rund 6,3 Milliarden US-Dollar aufwiesen. Die Zusammensetzung der Investoren unterscheidet sich dabei deutlich. Bitcoin-ETPs werden hauptsächlich von Hedgefonds und Investmentberatern gehalten, während Ethereum-ETPs eine ausgeglichenere Anlegerstruktur zeigen.
Dazu gehören Investmentberater, Broker und Family Offices, wobei letztere für ihre relativ hohe Allokation zu Ethereum bekannt sind. Interessanterweise weist family-office-Investitionen in Ethereum Allokationen von bis zu 25 Prozent auf, was auf ein starkes Vertrauen in die langfristigen Potenziale der Ethereum-Blockchain hindeutet. In der Praxis bedeutet die zunehmende Akzeptanz von Krypto-ETPs bei institutionellen Investoren, dass Kryptowährungen künftig eine regelmäßigere Rolle bei der Portfolio-Diversifikation spielen könnten. Dies ist vor dem Hintergrund traditioneller Finanzmärkte bemerkenswert, in denen digitale Assets lange Zeit als zu volatil und riskant galten. Globale Finanzakteure wie BlackRock haben ihren Einfluss auf die Verbreitung von Krypto-Investments weiter gestärkt.
BlackRock hat 2024 Bitcoin über den iShares Bitcoin Trust (IBIT), einen regulierten Bitcoin-ETP, in seine Modellportfolios integriert und empfiehlt eine Gewichtung von 1 bis 2 Prozent in Multi-Asset-Portfolios. Dieser Schritt hat den Weg für weitere institutionelle Akteure geebnet, die Krypto-ETPs als festen Bestandteil ihrer Anlageallokationen betrachten. Die Marktentwicklung und der regulatorische Fortschritt gehen Hand in Hand. Die Zulassung von Spot-Bitcoin- und Ethereum-ETPs in den USA hat bedeutende regulatorische Unsicherheiten beseitigt und eine direkte, transparente und kosteneffiziente Möglichkeit geschaffen, in Kryptowährungen zu investieren. Dies erleichtert auch die Einhaltung von Compliance-Anforderungen institutioneller Investoren und führt zu einem stabileren und nachhaltigen Wachstum dieser Anlageklasse.
Hougan betont zudem, dass die sich wandelnden Portfolio-Allokationen auch von einer steigenden Nachfrage seitens Finanzberater begleitet werden. Die zunehmenden Beratungsanfragen zu Ethereum, die er in den letzten Wochen erhalten hat, zeigen, dass Entwickler, Investoren und Marktteilnehmer ihr Interesse breit ausweiten und nicht nur auf Bitcoin fokussieren. Dies spiegelt die wachsende Diversifizierung und Reife des Kryptomarktes wider. Die Herausforderungen bleiben dennoch bestehen. Die Volatilität digitaler Assets sowie regulatorische und technologische Risiken sind weiterhin wichtige Aspekte, die institutionelle Investoren sorgfältig bewerten müssen.
Trotz dieser Faktoren ist der Trend klar: Institutionelle Anleger etablieren Kryptowährungen zunehmend als festen Bestandteil ihrer Asset-Allokation und überdenken konservative Anlagegrenzen. Ein Portfolioanteil von fünf Prozent wird zunehmend als angemessene Balance zwischen Chancen und Risiken angesehen. Ein solcher Entwicklungspfad könnte die Zukunft des traditionellen Asset-Managements nachhaltig verändern. Kryptowährungen gewinnen an Substanz und Bedeutung, während die Einführung passender, regulierter Finanzprodukte die Eintrittsbarrieren senkt. Ein breit gefasstes Produktangebot für institutionelle Investoren, das von ETPs über ETFs bis hin zu spezialisierten Fonds reicht, bietet vielfältige Möglichkeiten, digitale Assets effizient zu integrieren.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Prognosen von Bitwise-CIO Matt Hougan eine wichtige Weichenstellung für den Krypto-Investment-Sektor darstellen. Die erwartete Zunahme der Kapitalflüsse in Krypto-ETPs und die Etablierung eines 5-Prozent-Portfolio-Normatives deuten auf eine neue Ära institutioneller Akzeptanz hin. Die steigende Verwendung von Bitcoin und Ethereum als Kernkomponenten institutioneller Portfolios markiert den Übergang von einer Nischenanlageklasse hin zu einem integralen Bestandteil moderner Vermögensverwaltung. Diese Trends werden den Krypto-Markt nicht nur in den kommenden Monaten prägen, sondern könnten die gesamte Finanzindustrie langfristig transformieren. Institutionelle Investoren profitieren von höherer Liquidität, regulatorischer Sicherheit und wachsender Produktvielfalt.
Gleichzeitig steigt die Akzeptanz bei Finanzberatern und Endinvestoren, was die Marktdurchdringung weiter verstärkt. Ein nachhaltiges und wachsendes Interesse an regulierten Krypto-Anlagevehikeln mit definierter Risikosteuerung könnte somit die Grundlage für eine starke und dauerhafte Positionierung von Kryptowährungen in globalen Finanzmärkten legen.