Bitcoin ist wieder auf dem Vormarsch und erreicht immer höhere Höhen, aber bleiben diese Aufwärtstrends bestehen oder stehen wir kurz vor einem Kollaps? Die Kryptowährung hat in den letzten Wochen einen Anstieg verzeichnet und wird derzeit knapp unter 44.000 US-Dollar gehandelt, was einem Anstieg von fast 16% in einer Woche entspricht. In einem Zeitraum von einem Monat ist der Bitcoin um 25% gestiegen und hat sich damit vom „digitalen Gold“ zur neuntwertvollsten Anlageklasse weltweit nach Marktkapitalisierung entwickelt. Experten zufolge könnte Bitcoin weiter steigen, da Institutionen und die Aufregung um einen physischen Bitcoin-ETF zu einer Rallye geführt haben. Greg Magadini, Direktor für Derivate bei Amberdata, ist der Ansicht, dass die aktuellen Bewegungen von Bitcoin "typisch für Bullenmärkte" sind und vergleicht sie mit dem Marktgeschehen von 2020.
Der Hauptgrund für den schnellen Preisanstieg liegt hauptsächlich in der Aufregung über den potenziellen Start eines physischen Bitcoin-ETFs begründet. Täglich gibt es Neuigkeiten über den lang ersehnten Einstieg in diese Anlageklasse. Bloomberg Intelligence und Grayscale-Analysten sind überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis ein Bitcoin-ETF den US-Markt erreicht. Sollte dies geschehen, würde dies traditionellen Anlegern endlich einen einfachen Weg bieten, Bitcoin zu handeln, ohne direkt digitale Münzen kaufen und halten zu müssen. Neben der ETF-Euphorie sind auch andere Faktoren im Spiel.
Die Aussicht auf sinkende Zinssätze, die im letzten Jahr auf historischen Höchstständen lagen und in Kürze fallen sollen, trägt ebenfalls zur Preissteigerung bei. Durch niedrigere Zinsen gewinnt Bitcoin an Wert, da der Opportunitätskosten für die Anlage in Bitcoin (eine nicht zinsbringende Anlage) verringert werden. Die US-Notenbank begann letztes Jahr aggressiv mit der Erhöhung der Zinsen, um die hohe Inflation unter Kontrolle zu bringen. Die Maßnahmen hatten einen negativen Einfluss auf risikoreiche Vermögenswerte wie Aktien und Kryptowährungen, die in der Regel starke Preisschwankungen aufweisen. Da die Zinssätze steigen und Geld teurer wird, sind Investoren eher geneigt, ihre Dollars zu behalten und nicht in Aktien oder ähnliche Vermögenswerte zu investieren.
Dennoch scheint sich die Lage zu entspannen. Letzte Woche gab Fed-Gouverneur Christopher J. Waller bekannt, dass er "zunehmend zuversichtlich" sei, dass sich die Dinge in die richtige Richtung bewegen, was darauf hindeutet, dass die Zentralbank bald mit Zinssenkungen beginnen könnte. Dies trägt wahrscheinlich zu Gunsten von Bitcoin bei, so der Senior Market Analyst von OANDA, Craig Erlam. Neben dem ETF-Hype hat das Engagement von institutionellen Anlegern ebenfalls dazu beigetragen, den Preis anzutreiben.