Die künstliche Intelligenz (KI) hat sich in den letzten Jahren zu einem der bedeutendsten Technologietrends entwickelt und revolutioniert zahlreiche Branchen. Investoren stehen daher vor der Frage, welche Unternehmen im KI-Bereich das beste Wachstumspotenzial besitzen und sich als langfristig wertvolle Aktien erweisen können. Zwei herausragende Namen fallen dabei immer wieder: Palantir Technologies und Nvidia. Beide Unternehmen sind auf ihre Weise Schrittmacher in der AI-Revolution, verfolgen allerdings unterschiedliche Geschäftsmodelle und bedienen verschiedene Marktsegmente. Ein detaillierter Vergleich dieser beiden Akteure verschafft Klarheit darüber, welche Aktie aktuell als die bessere Investition gelten kann.
Palantir Technologies hat sich als Spezialist für datenanalytische Softwarelösungen positioniert, die vor allem von Regierungsbehörden, Sicherheitsbehörden und großen internationalen Unternehmen genutzt werden. Das Unternehmen ist bekannt für seine Fähigkeit, riesige Mengen an Daten zu verarbeiten und zu interpretieren, um komplexe Fragestellungen in Echtzeit lösen zu können. Palantirs Software ist in Bereichen wie Verteidigung, Gesundheit und Industrie im Einsatz und unterstützt Kunden beim Risikomanagement, bei der Entscheidungsfindung und der Optimierung von Geschäftsprozessen. Die jüngsten Finanzergebnisse zeugen von einer starken Umsatzentwicklung: Innerhalb eines Jahres konnte Palantir den Umsatz um 39 % auf fast 900 Millionen US-Dollar steigern und die Gewinne pro Aktie verdoppeln. Der CEO Alexander Karp beschreibt die aktuelle Phase sogar als „tektonische Verschiebung“ im Adoptionsprozess ihrer Software, was auf ein beschleunigtes Marktwachstum hindeutet.
Das Unternehmen hat seine Jahresprognose für den Umsatz erhöht und erwartet nun rund 3,9 Milliarden US-Dollar im Gesamtjahr. Dennoch gestaltet sich die Bewertung der Aktie als herausfordernd, da der Aktienpreis bereits stark angestiegen ist – in den letzten drei Jahren legte der Wert um mehr als 1160 % zu. Dies wirft die Frage auf, wie viel von den zukünftigen Wachstumserwartungen bereits eingepreist ist und ob die Aktie somit für neue Investoren noch ein gutes Kaufpotenzial bietet. Nvidia verfolgt hingegen einen technologisch sehr fokussierten Ansatz als weltweit führender Hersteller von Halbleiterchips, die speziell für den Einsatz bei KI-Anwendungen entwickelt wurden. Die Prozessoren des Unternehmens sind integraler Bestandteil fast aller großen AI-Datenzentren und stecken in unzähligen Hochleistungsrechnern, die zum Trainieren komplexer KI-Modelle genutzt werden.
Die Dominanz von Nvidia wird durch einen geschätzten Marktanteil von bis zu 95 % im Bereich der KI-Beschleunigerchips unterstrichen. Diese herausragende Stellung hat das Unternehmen in den letzten Jahren zu einem seiner erfolgreichsten Technologiekonzerne gemacht. Der Umsatz legte im letzten Fiskalquartal um beeindruckende 78 % auf mehr als 39 Milliarden US-Dollar zu, während das Gewinn je Aktie um 82 % auf 0,89 US-Dollar anstieg. Große Technologiekonzerne wie Microsoft, Alphabet oder Meta investieren weiterhin hunderte Milliarden Dollar in den Ausbau ihrer AI-Infrastruktur, was Nvidia als bevorzugten Chip-Lieferanten zugutekommt. Obwohl die Wachstumsraten in der Branche teilweise schwanken, bleibt die Nachfrage nach den besten AI-Prozessoren hoch, da Entwickler bei der Modell-Entwicklung auf Spitzentechnologie setzen.
Der strategische Vorsprung von Nvidia im Chipgeschäft ist schwer einzuholen: Die Kombination aus technischer Überlegenheit, umfangreichen Patenten und starken Partnernetzwerken stellt für Wettbewerber eine erhebliche Hürde dar. Beim Vergleich der beiden Unternehmen fällt auf, dass Palantir und Nvidia verschiedene Platzierungen innerhalb der KI-Wertschöpfungskette besetzen. Während Palantir sich auf die Nutzbarmachung von Daten und die Entwicklung von Software zur Analyse spezialisiert hat, liefert Nvidia die Hardware, auf der diese Innovationen überhaupt erst möglich werden. Beide Bereiche wachsen zwar dynamisch, doch die fundamentalen Geschäfts-basics und Marktrisiken unterscheiden sich. Palantir ist stark von langfristigen Kundenverträgen insbesondere aus dem öffentlichen Sektor abhängig, der wiederum von Regierungsbudgets beeinflusst wird, was gewisse Unsicherheiten mit sich bringen kann.
Zudem erfordert das Geschäftsmodell komplexe Implementationen, die zeitaufwendig sind. Auf der anderen Seite hat Nvidia eine klare Dominanzposition in einem hochkompetitiven, aber auch kapitalintensiven Marktsegment, in dem technologische Entwicklungsgeschwindigkeit und Innovationskraft entscheidend sind. Die Aktie von Nvidia kann stärker von zyklischen Nachfrageschwankungen betroffen sein, allerdings unterstützt die breite Einbindung bei führenden KI-Projekten eine nachhaltige Nachfrage. Für Anleger ist deshalb entscheidend, ihre Risikobereitschaft, Zeithorizont und Überzeugung von der KI-Industrie zu reflektieren, bevor sie in eine der beiden Aktien investieren. Palantir bietet mögliche Chancen in Form von kontinuierlichem Umsatzwachstum und einer sich erweiternden Kundenbasis mit innovativer Software.
Nvidia hingegen punktet mit technologischer Marktführerschaft und umfassendem wirtschaftlichem Wachstumspotenzial dank der dominanten Chipposition. Trotz der jüngsten Turbulenzen an den Märkten bleibt die KI-Branche ein Zukunftsfeld mit enormem Potenzial. Langfristig dürften Unternehmen mit tiefgreifenden technologischen Vorteilen und stabilen Geschäftsmodellen als Gewinner hervorgehen. Investoren, die auf nachhaltiges Wachstum im KI-Universum setzen, könnten gut beraten sein, das Chancen- und Risikoprofil von Palantir und Nvidia im Portfolio ausgewogen zu berücksichtigen und so von den unterschiedlichen Marktsegmenten zu profitieren. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Nvidia durch seine dominante Stellung im Halbleitersektor und seine maßgebliche Rolle bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz in den nächsten Jahren wohl als der stärkere Player zu sehen ist.
Palantir dagegen punktet mit innovativer Software, stetigem Wachstum und einer immer größer werdenden Anwendungstiefe, was die Aktie neben ihrer Volatilität ebenfalls interessant macht. Für Investoren, die das Wachstum von KI umfassend abdecken möchten, bietet sich eine Diversifizierung über beide Titel an, um so von der Hardware- und Softwareseite der KI-Revolution zu profitieren und die Chancen dieser Schlüsseltechnologie bestmöglich zu nutzen.