Victoria’s Secret, eine der bekanntesten Marken für Damenunterwäsche und Mode, hat in den letzten Monaten eine schwierige Phase durchlebt. Nach einem massiven Cybervorfall, der das Unternehmen zwang, seine Website für mehrere Tage komplett offline zu nehmen, befindet sich die Firma nun in der sogenannten „Recovery Phase“. Die Verantwortlichen arbeiten intensiv daran, die Sicherheitssysteme zu stärken und das Vertrauen der Kunden und Investoren zurückzugewinnen. Dieser Beitrag gibt einen tiefgehenden Überblick über die Konsequenzen des Cyberangriffs, die aktuelle Geschäftsentwicklung und den strategischen Fahrplan der Unternehmensführung unter der Leitung von CEO Hillary Super. Der Cybervorfall ereignete sich im Mai 2025 und führte dazu, dass Victoria’s Secret seine Online-Präsenz für mehr als vier Tage komplett abschalten musste.
Dies stellt insbesondere für eine Marke, die stark vom Direktvertrieb und E-Commerce abhängt, eine beträchtliche Herausforderung dar. Der Zugriff auf die Online-Shops war nicht möglich, was unmittelbar negative Auswirkungen auf den Umsatz zur Folge hatte. CEO Hillary Super bestätigte gegenüber Analysten, dass das Unternehmen nun „weit in der Wiederherstellungsphase“ sei und die Untersuchung des Sicherheitsvorfalls bald abgeschlossen wird. Obwohl sie aus nachvollziehbaren Gründen keine Details zum Tatgeschehen oder zur Schadenshöhe preisgab, ist klar, dass der Vorfall zur Verzögerung der Veröffentlichung der Quartalsergebnisse führte. Im Rahmen der jüngsten Telefonkonferenz zu den Quartalsergebnissen erklärte Super, dass sich Victoria’s Secret trotz der Probleme widerstandsfähig zeigt.
Die ersten Zahlen belegen, dass der Umsatz im ersten Quartal mit 1,4 Milliarden US-Dollar relativ stabil blieb, wobei die vergleichbaren Verkäufe jedoch leicht um ein Prozent zurückgingen. Das Betriebsergebnis sank von 26 Millionen auf 20 Millionen US-Dollar. Die Ergebnisse spiegeln die Mehrbelastungen durch den Cybervorfall sowie ergänzende Faktoren wider, wie etwa Auswirkungen von Handelszöllen im Rahmen aktueller Tarifkonflikte, die das Ergebnis um rund 50 Millionen US-Dollar minderten. Hillary Super, die erst seit letztem Jahr als CEO die Führung innehat, stellte klar, dass Victoria’s Secret durch operative Flexibilität besticht. Als der wirtschaftliche Abschwung im Februar erkennbar wurde, reagierte das Unternehmen zügig und zog geplante Produkteinführungen sowie saisonale Angebotssets vor, um den Absatz anzukurbeln.
Besonders bei den Bekleidungslinien für die Marke Pink und im Bereich Beauty setzte Victoria’s Secret auf innovative Produkte wie die neue „Mist“-Kollektion, die auf positive Resonanz stieß. Darüber hinaus wurde die Werbestrategie überarbeitet und kreativer, sexier und lebensfroher gestaltet, wodurch die Markenbotschaft neu belebt werden soll. Die Investoren werden aktuell vom britisch-australischen Investmentunternehmen BBRC International vermehrt unter Druck gesetzt. BBRC hält einen Anteil von fast 13 Prozent an Victoria’s Secret und forderte in der Telefonkonferenz Antworten zum Umgang mit dem Wertverlust der Aktie und zur Kompetenz des aktuellen Vorstands. Während Brett Blundy's BBRC die Notwendigkeit einer Neubesetzung des Aufsichtsrats zur Diskussion stellte, konzentrierte sich CEO Super darauf, den Wachstumskurs und die finanzielle Stabilität des Unternehmens hervorzuheben.
Die Prognosen für das Gesamtjahr sind trotz des schwierigen Starts optimistisch. Victoria’s Secret erwartet einen Jahresumsatz von 6,2 bis 6,3 Milliarden US-Dollar, musste jedoch seine Gewinnziele anpassen und rechnet nun mit einem operativen Ergebnis zwischen 270 und 320 Millionen US-Dollar. Die Revision berücksichtigt neben den Cybervorfallkosten auch die zusätzlichen Belastungen durch Handelstarife, die die Erwartungen nach unten korrigierten. Die neue Führung unter Hillary Super hat sich klare Ziele gesetzt, die Marke zu modernisieren und für künftige Herausforderungen digitaler und globaler Märkte zu rüsten. Der Fokus liegt auf kreativer Produktinnovation, einer stärkeren Präsenz im Onlinehandel und einer emotional ansprechenden Werbekommunikation.
Die Transformation hin zu einem agileren und reaktionsschnelleren Unternehmen soll Victoria’s Secret dauerhaft wettbewerbsfähig machen. Nicht zuletzt zeigt der Vorfall, wie essenziell Cybersicherheit für Unternehmen jeder Größenordnung ist, insbesondere für solche mit starker digitaler Kundeninteraktion. Die schnelle Reaktion von Victoria’s Secret, die Wiederherstellung der Systeme und die umfassenden Sicherheitsüberprüfungen verdeutlichen den notwendigen Respekt vor dieser Herausforderung. Zugleich wirkt der Zwischenfall als Weckruf, der den Paradigmenwechsel im Einzelhandel hin zur Digitalisierung beschleunigt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Victoria’s Secret sich nach der Belastungsprobe durch den Cyberangriff auf einem guten Weg der Wiederherstellung befindet.
Trotz Umsatzrückgängen und Gewinnminderungen signalisiert das Unternehmen Stabilität und engagiert sich stark in der Marken- und Produktentwicklung. Die Konflikte mit Investoren verdeutlichen den Druck, aber auch die Chancen für eine Neuausrichtung. Wenn Hillary Super und ihr Team es schaffen, die Innovationskraft mit der operativen Stärke zu vereinen, steht Victoria’s Secret eine positive Zukunft bevor, die die Marke nicht nur im Lingerie-Segment, sondern auch in der globalen Fashionwelt behauptet.