In der Welt der Kryptowährungen gibt es immer wieder neue Herausforderungen und Bedrohungen. Vor kurzem wurde ein besonders gefährlicher Android-App entdeckt, die heimlich versucht, das Geld ihrer Nutzer zu stehlen. Unter dem Namen „WalletConnect“ hat diese betrügerische Anwendung über 70.000 Dollar von mindestens 150 Opfern erbeutet. Diese erschreckende Entdeckung stammt von Cybersicherheitsforschern der Firma Check Point und hat für großes Aufsehen in der Tech- und Kryptowelt gesorgt.
Die App wurde erstmals im März dieses Jahres veröffentlicht und trug ursprünglich den Namen „Mestox Calculator“. In einem typischen Betrugsversuch wechselte die App jedoch mehrfach ihren Namen, um die Aufmerksamkeit der Nutzer zu erlangen und den Anschein von Legitimität zu erwecken. Neben dem Namen „WalletConnect - Crypto Wallet“ gab es auch eine andere betrügerische Liste, die unter dem Namen „Walletconnect | Web3Inbox“ im Februar gestartet wurde. Was diese App besonders gefährlich macht, ist ihre Fähigkeit, legitime Transaktionen vorzutäuschen. Check Point hat herausgefunden, dass die Programmierer der Anwendung gefälschte Fünf-Sterne-Bewertungen generiert haben, um deren Glaubwürdigkeit zu erhöhen.
Diese positiven Bewertungen scheinen jedoch generisch zu sein und stehen nicht im Zusammenhang mit den Funktionen der App. Auf der anderen Seite gab es über 20 Bewertungen, die die App als Betrug bezeichneten. Ein Opfer berichtet, dass es $615 in Tether, einer stabilen Kryptowährung, verloren hat, nachdem es seine Krypto-Brieftasche mit der App verbunden hatte. Nachdem die Betrugsaktivitäten bekannt wurden, wurde die App schnell aus dem Google Play Store entfernt. Nichtsdestotrotz wird Nutzern geraten, die App sofort von ihren Geräten zu deinstallieren, falls sie sie installiert haben.
Einmal installiert, agiert die App als eine Art Webbrowser, der eine Taschenrechner-Website öffnet. Diese Ablenkung dient dazu, Hinweisen auf die betrügerische Natur der App zu entkommen. Nutzer werden dann, abhängig von ihren IP-Adressen, auf eine gefährliche Website umgeleitet, während diejenigen, deren IP-Adresse nicht den Vorgaben entspricht, auf der gefälschten Taschenrechner-Seite bleiben. Ein weiterer Attribut der BetrugsApp ist, dass der Taschenrechner zwar nicht direkt als schädlich eingestuft wird, die nachfolgende Website jedoch als gefährlich markiert wurde. Cybersicherheitsanbieter NordVPN hat festgestellt, dass die Seite, auf die Nutzer weitergeleitet werden, verdächtig ist und möglicherweise Malware oder unerwünschte Anwendungen enthält.
Dieses gewiefte Vorgehen ermöglicht es den Betrügern, ihre Aktivitäten vor den Augen der Nutzer zu verbergen. Die eigentliche Malware, die hinter diesem Angriff steckt, nennt sich MS Drainer. Diese Art von Malware-as-a-Service ermöglicht es den Angreifern, gezielt Krypto-Wallets anzugreifen und die Gelder ihrer Opfer zu stehlen. Laut Check Point kostet es die Angreifer etwa 1.500 Dollar, um diese Software zu lizenzieren.
Darüber hinaus haben die Entwickler des Drainers einen 10-prozentigen Anteil an den gestohlenen Geldern in den Smart Contracts der Blockchain integriert, was das ganze Vorgehen umso profitabler für die Betrüger macht. Im Allgemeinen sind Krypto-Wallets nicht besonders benutzerfreundlich, was es Betrügern erleichtert, die Nutzer zu verwirren und ihre Gelder zu stehlen. In der Welt der Kryptowährungen ist es üblich, dass Nutzer sogenannte Nachrichten mit ihren Krypto-Wallets „unterzeichnen“, um sich mit Webseiten und Krypto-Apps zu verbinden, auch wenn kein Geld gesendet wird. In diesem Fall nutzen die Betrüger die Unterzeichnung als Vorwand, um ihren Zugriff auf die Wallets der Nutzer zu legitimieren. Die App überprüft zunächst, wie viel Krypto der Nutzer besitzt, und versucht dann, die wertvollsten Assets sofort zu stehlen, bevor sie sich weniger wertvolle Tokens vornehmen.
Es ist tragisch, aber nicht überraschend, dass der MS Drainer zuvor bereits über 58 Millionen Dollar erbeutet hat, indem er seine Opfer über Phishing-Anzeigen, die auf Plattformen wie Google und Twitter geschaltet waren, köderte. In den letzten Jahren wurde Twitter, insbesondere, von vielen Krypto-Betrügern genutzt, die verifizierte Benutzerkonten hacken, um ihre betrügerischen Ads zu verbreiten und ahnungslose Nutzer zu überlisten. Betrüger haben sich in der Vergangenheit immer wieder als WalletConnect ausgegeben. Der echte WalletConnect hatte bereits im Jahr 2021 seine Nutzer vor einer weiteren gefälschten App im Google Play Store gewarnt. In einer deutlichen Botschaft erklärte das Unternehmen: „WalletConnect hat KEINE APP.
“ WalletConnect ist kein eigenständiges Produkt, sondern ein Protokoll, das mit über 170 verschiedenen Krypto-Wallets kompatibel ist. Es ermöglicht Krypto-Anwendungen, Benutzern eine Verbindung zu ihren Plattformen zu ermöglichen. Die Warnung von Check Point und anderen Cybersicherheitsexperten ist deutlich: Wenn Sie diese App auf Ihrem Gerät haben, deinstallieren Sie sie umgehend. Seien Sie vorsichtig, welche Apps Sie herunterladen und mit welchen Krypto-Diensten Sie interagieren. Vor allem ist es wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass die Welt der Kryptowährungen nach wie vor ein unsicheres Terrain ist und dass höhere Sicherheitsvorkehrungen unerlässlich sind, um Ihr Vermögen zu schützen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Vorfall mit der betrügerischen „WalletConnect“-App nicht nur ein Weckruf für Krypto-Nutzer ist, sondern auch zeigt, wie wichtig es ist, wachsam zu bleiben und kritisch zu hinterfragen, welche Anwendungen und Plattformen man im Bereich Kryptowährungen nutzt. So können Sie sich vor den perfiden Machenschaften der Krypto-Betrüger schützen und sicherstellen, dass Ihre Ersparnisse in guten Händen bleiben. Bleiben Sie also informiert, warnen Sie Ihre Freunde und achten Sie immer auf die Zeichen, die auf potenzielle Bedrohungen hindeuten könnten.
