Der erfahrene Investor Mark Mobius hat kürzlich seine markante Haltung zu den jüngsten Handelsverwerfungen deutlich gemacht, die durch die Zollpolitik von Präsident Donald Trump ausgelöst wurden. Als einer der profiliertesten Experten im Bereich der Schwellenmärkte hat Mobius verlauten lassen, dass er aktuell 95 % seines Kapitals in Bargeld hält. Dieses Vorgehen ist eine direkte Reaktion auf die Unsicherheiten, die durch die neuen Zölle entstanden sind und die globale Wirtschaft destabilisieren könnten. Die US-Regierung unter Präsident Trump hat eine Reihe von Zöllen eingeführt, die eine Vielzahl von Importgütern betreffen. Diese gleichzeitig eingeführten Abgaben, einschließlich eines 10-prozentigen Basiszolls auf die meisten ausländischen Waren sowie extrem hoher Zölle von bis zu 145 % auf bestimmte chinesische Produkte, haben den internationalen Handel in Aufruhr versetzt.
China reagierte prompt mit Gegenzöllen, die teilweise bis zu 125 % auf US-Waren anstiegen und die weltweiten Lieferketten zusätzlich belasteten. Mobius beschreibt diese Situation treffend als ein „Upset the apple cart“ – ein Bild, das die Umwälzungen und Störungen im globalen Handelsgefüge symbolisiert. Die Folgen reichen weit über Politik und Wirtschaft hinaus und führen zu volatileren Märkten, erhöhter Inflationserwartung und Ängsten vor einer wirtschaftlichen Abschwächung oder gar einer Rezession. Für den erfahrenen Investor bedeutet dies vor allem eines: Vorsicht und Geduld. Mobius sieht Bargeld aktuell als das wichtigste Anlageinstrument an, da es ihm die Flexibilität bietet, auf neue Gelegenheiten zu reagieren, sobald sich der politische Nebel lichtet.
In einem Finanzklima, das von Unsicherheit geprägt ist, bietet Bargeld Schutz vor Verlusten und ermöglicht rasches Handeln in Situationen, wenn sich günstige Einstiegsoptionen zeigen. Darüber hinaus erkannte Mobius bereits zuvor die durch die Handelskonflikte entstehenden Chancen. Er sieht besonders Schwellenländer wie Indien als mögliche Gewinner der Neuausrichtung globaler Lieferketten. Insbesondere Unternehmen in Ländern außerhalb von China könnten von der Verlagerung von Produktion und Investitionen profitieren, da Unternehmen nach Alternativen suchen, um US-Zölle zu umgehen. Trotz dieser Chancen ist Mobius dennoch vorsichtig.
Er erwartet nicht, dass sich in den nächsten vier bis sechs Monaten klare und breit angelegte Investitionsmöglichkeiten ergeben. Die Unsicherheit über die Richtung der Handelspolitik und eventuelle neue Abkommen hält ihn davon ab, größere Positionen einzugehen. Stattdessen bevorzugt er eine defensive Haltung, die es ihm erlaubt, zu gegebener Zeit gezielt und mit Bedacht in Märkte und Aktien einzusteigen. Mobius weist zudem auf die Bedeutung von risikoarmen Anlagen hin. Das Halten von Bargeld oder fast risikofreien Investitionen, die eine Rendite von vier bis fünf Prozent bieten, hält er momentan für eine attraktive Option.
Angesichts der Marktvolatilität und der Unsicherheiten bietet ein solches Vorgehen Stabilität und die Möglichkeit, Verluste zu vermeiden. Ein weiterer Aspekt, den Mobius hervorhebt, ist die Diskrepanz zwischen den fundamentalen wirtschaftlichen Daten und der Marktstimmung. Oftmals werden Aktien und andere Anlageklassen von negativen Schlagzeilen getrieben, die wenig mit den tatsächlichen wirtschaftlichen Grundlagen zu tun haben. Diese „gloomy news headlines“ könnten kurzfristig Abschläge verursachen und so potenzielle Einstiegsmöglichkeiten bieten. Sein Hinweis darauf, dass „Value oft dort versteckt ist“, wo pessimistische Nachrichten dominieren, spricht für eine differenzierte Betrachtung der Märkte und eine grundsätzliche Wachsamkeit gegenüber günstigen Gelegenheiten, die gerade in Krisenzeiten entstehen können.
Neben den Risiken im Handelsumfeld warnt Mobius vor den möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen einer globalen Verlangsamung. Insbesondere die Störungen in den Lieferketten und rückläufige Verbrauchernachfrage könnten das Wachstum dämpfen oder sogar zu einer Rezession führen. Dennoch sieht er Chancen, dass pro-wachstumsorientierte politische Maßnahmen – beispielsweise Entregulierung oder Steuersenkungen – das Schlimmste abwenden und eine Stabilisierung ermöglichen könnten. In solchen turbulenten Zeiten empfiehlt Mobius zudem, Gold als verlässlichen Wertschutz in Erwägung zu ziehen. Gold nimmt in Krisenzeiten traditionell eine sichere Hafenposition ein und kann Portfolioverluste abfedern.