Die Wirtschaftsprüfung zählt zu den anspruchsvollsten und zugleich angesehensten Berufen im Finanzsektor. In den USA ist die zertifizierte Wirtschaftsprüfung, bekannt als Certified Public Accountant (CPA), ein unverzichtbares Gütesiegel, das Expertise auf dem Gebiet der Buchhaltung, Steuern, Prüfung und Beratung garantiert. In New Jersey tut sich nun Spannendes: Die New Jersey Society of Certified Public Accountants (NJCPA) hat eine bedeutende gesetzgeberische Initiative vorangetrieben, die den Zugang zur CPA-Lizenzierung grundlegend verändern und für viele Bewerber attraktiver gestalten könnte. \n\nAktuell stellt der Weg zur CPA-Lizenz eine hohe Hürde dar, insbesondere in Bezug auf die erforderlichen Bildungsvoraussetzungen. Kandidaten müssen mindestens 150 Kreditpunkte erwerben, was in der Regel einen Bachelorabschluss plus zusätzliche Studienleistungen oder einen Masterabschluss bedeutet.
Außerdem ist mindestens ein Jahr Berufserfahrung in der Buchhaltung sowie das Bestehen der anspruchsvollen CPA-Prüfung Voraussetzung für die Zulassung. Dieses strenge Reglement sorgt dafür, dass nur bestens qualifizierte Fachkräfte die Lizenz erhalten, jedoch erschwert es zugleich den Zugang für zahlreich qualifizierte Bewerber, die aus unterschiedlichen Bildungs- oder Berufswegen kommen. \n\nVor diesem Hintergrund hat die NJCPA einen Vorschlag eingebracht, welcher das bestehende Accountancy Act des Bundesstaates New Jersey ändern soll. Das zentrale Element der Reform ist eine alternative Qualifikationsroute, bei der Bewerber weiterhin einen Bachelorabschluss benötigen, jedoch anstelle der 150 Kreditpunkte nur noch zwei Jahre Berufserfahrung nachweisen müssen – also eine Verlängerung der bisherigen Mindestanforderung um ein Jahr. Zudem ist das Bestehen der CPA-Prüfung nach wie vor unerlässlich.
Diese Gesetzesinitiative, bekannt als der Gesetzentwurf A5598, wird von Assemblyman Sterley Stanley unterstützt und hat bereits die Zustimmung des Assembly Regulated Professions Committee erhalten, was einen bedeutenden Schritt in Richtung Umsetzung darstellt. \n\nDie Hintergründe für diese Initiative sind vielschichtig. Ein kürzlich von der NJCPA durchgeführtes Survey unter 187 Unternehmen zeigte, dass 66 Prozent der Firmen Schwierigkeiten hatten, qualifizierte Buchhaltungsfachkräfte zu finden. Fast die Hälfte dieser Unternehmen gab an, dass der Mangel an geeigneten Mitarbeitern ein mittleres bis erhebliches Risiko für den Geschäftsbetrieb darstellt. In einer Zeit, in der Wirtschaft und Finanzwelt immer komplexer werden, ist der Zugang zu kompetenten CPAs entscheidend für den Erfolg von Unternehmen und Institutionen.
\n\nDie angestrebte Reform zielt daher darauf ab, mehr junge Menschen und Fachkräfte aus verschiedenen Bildungswegen eine realistische Chance zu geben, CPA zu werden, ohne die hohen Standards der Qualifikation zu verwässern. Laut Aiysha Johnson, Geschäftsführerin der NJCPA, ermöglicht dieser zusätzliche Pfad eine größere Flexibilität im Lizenzierungsprozess. Der Beruf des Wirtschaftsprüfers bleibt durch die Beibehaltung der Prüfung und des erforderlichen Praxisjahres anspruchsvoll und zuverlässig, aber gleichzeitig werden Hürden reduziert, die bisher talentierte Nachwuchskräfte vom Einstieg abhielten. \n\nNeben der angepassten Zulassungsvoraussetzung für New-Jersey-Bewerber enthält das Gesetz auch Regelungen für bereits in anderen Bundesstaaten lizenzierte CPAs. Ausländische und außerstaatliche Wirtschaftsprüfer, die einen Bachelorabschluss oder höher besitzen, die Prüfung erfolgreich abgelegt haben und mindestens ein Jahr Berufserfahrung vorweisen können, sollen unter bestimmten Voraussetzungen individuelle Praxisrechte in New Jersey erhalten können.
Dies ist ein wesentlicher Schritt, um den interstaatlichen Expertenaustausch zu fördern und gleichzeitig den Fachkräftemangel im Bundesstaat zu lindern. \n\nDie Reform bewegt damit die Wirtschaftsprüferausbildung in New Jersey in Richtung eines zeitgemäßen, flexiblen und berufsfördernden Systems. Sie ermöglicht es Hochschulabsolventen, die bisher durch starre Bildungsvorgaben eingeschränkt waren, den Karriereweg CPA effizienter zu beschreiten. Auch Arbeitgeber profitieren, denn sie können künftig auf ein breiteres Talentpool zugreifen und so qualifizierte Kräfte schneller rekrutieren. Gleichzeitig bleibt sichergestellt, dass die Qualität und Integrität des CPA-Berufsstandes gewahrt bleibt.
\n\nDiese Initiative reflektiert zudem eine allgemeine Tendenz in der Berufsausbildung und Lizenzierung, welche weltweit zu beobachten ist: Flexibilisierung, Digitalisierung und Anpassung an den Arbeitsmarkt ohne Einbußen bei den Qualitätsstandards. New Jersey könnte mit diesem Modell eine Vorreiterrolle unter den US-Bundesstaaten einnehmen und einen positiven Impuls für andere Regionen schaffen, ihre Zulassungsbedingungen zu überdenken. \n\nFür angehende CPA-Kandidaten bedeutet das neue Gesetz derzeit vor allem Hoffnung und Perspektive. Die Trennung zwischen einer akademischen und berufspraktischen Qualifikation wird transparenter, und der Schritt in die Berufspraxis erfährt mehr Gewicht. Somit können Kandidaten, die bereits Berufserfahrung in relevanten Bereichen gesammelt haben – sei es in der Unternehmensbuchhaltung, Steuerberatung oder Finanzanalyse – diesen Erfahrungsschatz stärker nutzen, um den angestrebten CPA-Titel zu erlangen.