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Erste Suprakritische CO2-Leistungsschalter: Nachhaltige Revolution für die Energiewende

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First-Ever Supercritical CO2 Circuit Breaker Debuts

Innovative suprakritische CO2-Leistungsschalter bieten eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen SF6-Schaltern und könnten die Reduzierung von Treibhausgasen im Energiesektor maßgeblich vorantreiben. Ein Blick auf Technologie, Funktionsweise und Zukunftspotenzial dieser bahnbrechenden Entwicklung.

In der heutigen Zeit, in der der Klimawandel und der Schutz der Umwelt immer dringlicher werden, spielt die Energieinfrastruktur eine entscheidende Rolle. Besonders wichtig sind dabei Hochspannungsschalter, die innerhalb von Stromnetzen dafür sorgen, dass im Falle eines Fehlers der Stromfluss sicher unterbrochen wird. Traditionell wird in diesen Geräten Schwefelhexafluorid (SF6) eingesetzt – ein Gas, das zwar hervorragende isolierende Eigenschaften besitzt, aber als eines der klimaschädlichsten Treibhausgase gilt. Mit der erstmaligen Vorstellung eines Hochspannungsschalters, der mit suprakritischem Kohlendioxid (CO2) arbeitet, öffnet sich nun eine neue Ära für die elektrische Energieversorgung. Diese bahnbrechende Technologie, entwickelt von Forscherinnen und Forschern des Georgia Institute of Technology, könnte den Weg für umweltfreundlichere, nachhaltige Stromnetze ebnen.

SF6 – Der Klimakiller im Verborgenen Das Gas Schwefelhexafluorid, kurz SF6, ist in der Energiebranche wegen seiner herausragenden elektrischen Isolationsfähigkeit weit verbreitet. In Hochspannungsschaltern wird es eingesetzt, um Lichtbögen zu ersticken, die beim Trennen von Stromkreisen entstehen können. Diese Lichtbögen sind extrem energiereich und müssen schnell und sicher gelöscht werden, um Schäden an Anlagen und Gefahren für Menschen zu vermeiden. SF6 erfüllt diese Aufgabe zuverlässig und effizient. Allerdings hat es gravierende Nachteile: Mit einem Treibhauspotential von nahezu 25.

000-mal höher als das von CO2 trägt es erheblich zum Klimawandel bei. Zusätzlich zerfällt SF6 unter dem Einfluss von Lichtbögen zu toxischen Nebenprodukten, die für Menschen gefährlich sind. Wartungspersonal muss deshalb umfassende Schutzkleidung tragen und Atemschutzgeräte verwenden. Vor dem Hintergrund schärfer werdender gesetzlicher Vorschriften, etwa durch die Europäische Union und einzelne US-Bundesstaaten wie Kalifornien, wird der Einsatz von SF6 künftig stark eingeschränkt oder sogar verboten. Dies schafft einen dringenden Bedarf an Alternativen, die sowohl die Umwelt weniger belasten als auch betriebliche Sicherheit gewährleisten.

Die revolutionäre Idee: Suprakritisches CO2 Forscher an der Georgia Tech haben sich genau diesem Ziel verschrieben. Ihre Innovation basiert auf dem Einsatz von suprakritischem CO2 als Löschmedium in Hochspannungsschaltern. CO2 ist in der Atmosphäre als Treibhausgas zwar auch bekannt, hat jedoch ein deutlich geringeres schädliches Potenzial als SF6. Die Herausforderung bestand darin, das CO2 in einen Zustand zu versetzen, der dessen Effektivität bei der Lichtbogenlöschung maximiert – dies gelingt durch die Erzeugung des suprakritischen Zustands. Ein suprakritisches Fluid entsteht, wenn ein Gas gleichzeitig hoher Temperatur und hohem Druck ausgesetzt wird und dabei Eigenschaften zwischen denen eines Gases und einer Flüssigkeit annimmt.

Dieses Gemisch ist äußerst dicht und besitzt eine hohe Dielektrizitätsstärke – die Fähigkeit, elektrische Ladungen zu isolieren und Lichtbögen zu unterbinden. Durch diese Eigenschaften eignet sich suprakritisches CO2 hervorragend zur schnellen und effektiven Löschung von elektrischen Lichtbögen in Schaltanlagen. Technische Herausforderungen und Lösungsansätze Die Konstruktion eines Hochspannungsschalters, der mit suprakritischem CO2 funktioniert, stellte die Forscher vor große technische Herausforderungen. Eines der zentralen Probleme war die Notwendigkeit, dass die Bauteile enorme Drücke aushalten müssen, um den suprakritischen Zustand des CO2 dauerhaft zu bewahren. So mussten einzelne Komponenten, wie insbesondere das sogenannte Bushing, neu entwickelt werden.

Dieses Bauteil dient als isolierender Durchgang für Stromleiter durch das Gehäuse und muss hohen mechanischen Belastungen standhalten. Im Vergleich zu bisher verfügbaren Komponenten fand das Team hier keine auf dem Markt passende Lösung. Deshalb fertigten sie eigene Bauteile aus mineralgefülltem Epoxidharz, Stahlrohren und Kupfer, die zusammen extrem robust und dicht sind. Darüber hinaus ermöglicht diese Bauweise einen kompakten und platzsparenden Schalterschrank, eine wichtige Eigenschaft für die Integration in bestehende Umspannwerke. Bei den Tests wird der 72-kV-Prototyp in einem synthetischen Stromkreis eingesetzt, um seine Funktion unter kontrollierten, aber realitätsnahen Bedingungen zu prüfen.

Parallel arbeitet die Forschungsgruppe an einem größeren 245-kV-Modell, das für den regulären Netzbetrieb vorgesehen ist und damit in Großkraftwerken und Hochspannungsleitungen Verwendung finden könnte. Vorteile gegenüber konventioneller Technik Der Einsatz von suprakritischem CO2 bringt eine Vielzahl von Vorteilen mit sich. Neben der erheblichen Reduzierung des Treibhauspotentials gegenüber SF6 verringert sich auch das Risiko gesundheitlicher Schäden für Menschen, da keine toxischen Nebenprodukte entstehen. Das Fluid ist kostengünstig, nachhaltig und kann leicht recycelt werden. Mit einem kompakten, robusten Design bietet die neue Technologie zudem mehr Flexibilität bei der Platzierung und Installation von Hochspannungsschaltern.

Die mechanischen Komponenten arbeiten zuverlässig, gleichzeitig sorgt das dichte CO2 für eine schnelle Unterbrechung des elektrischen Stromflusses bei Netzstörungen. Diese Kombination aus Umweltfreundlichkeit, Performance und Sicherheit macht den suprakritischen CO2-Schalter zu einem attraktiven Produkt für die Energiebranche und bietet eine vielversprechende Antwort auf regulatorische Vorgaben und gesellschaftliche Anforderungen. Vergleich zu anderen SF6-Alternativen Parallel zur Georgia Tech Entwicklung arbeiten auch große Industrieunternehmen wie GE Vernova an SF6-freien oder zumindest reduzierten Schaltlösungen. Ein Beispiel hierfür ist die Verwendung von Gasgemischen mit reduziertem Anteil fluorierter Gase, etwa die sogenannte g3-Technologie von GE, die CO2, Sauerstoff und geringe Mengen eines F-Gases kombiniert. Diese Mischungen mindern zwar das Treibhauspotential im Vergleich zu reinem SF6 erheblich, enthalten aber dennoch umweltschädliche Anteile.

Im Gegensatz dazu setzt die Georgia Tech Lösung komplett auf CO2 – ohne Giftstoffe, ohne Chlor- oder Fluorverbindungen. Während GE Vernova eine Erneuerung mit leichter Anpassung auf bereits bestehende Schaltanlagen installiert, steht bei dem CO2-System von Georgia Tech eine Neuentwicklung mit besonderem Fokus auf neue Materialien und Designs im Vordergrund. Sollte dieses Konzept erfolgreich sein, kann es das Potenzial haben, SF6-basierten Schaltern in puncto Umweltverträglichkeit und Sicherheit deutlich überlegen zu sein. Herausforderungen bei der Markteinführung Trotz dieser Vorteile bleibt die Einführung von suprakritischen CO2-Hochspannungsschaltern nicht ohne Herausforderungen. Zum einen erfordern die hohen Drücke spezielle Sicherheits- und Wartungsvorkehrungen.

Zum anderen ist eine Nachrüstung vorhandener Anlagen nur mit Anpassungen möglich, etwa durch die Integration von Wärmepumpen für effizientes thermisches Management. Die Kosten für solch innovative Komponenten liegen aktuell noch über denen konventioneller Systeme, was aber mit zunehmender Verbreitung und technologischem Fortschritt sinken dürfte. Zudem sind umfangreiche Langzeittests und Zertifizierungen erforderlich, um die Zuverlässigkeit und Sicherheit in realen Anwendungen zu gewährleisten. Zukunftsperspektiven der Schalttechnik Die Entwicklung suprakritischer CO2-Schalter ist Teil einer größeren Bewegung hin zu umweltfreundlicheren und effizienteren Energiesystemen. Neben gasisolierten Schaltern gewinnen auch Halbleiter-basierte Lösungen an Bedeutung, die ohne bewegliche Teile und isolierende Gase auskommen.

Diese Solid-State-Schalter könnten noch schnellere Reaktionszeiten bieten und dadurch Netzstabilität weiter erhöhen. Aktuell sind solche Technologien jedoch vor allem für niedrigere Spannungen tauglich, während Hochspannungsschalter weiterhin auf mechanische und gasbasierte Prinzipien angewiesen sind. Insgesamt steht die Branche vor einem Paradigmenwechsel, bei dem ökologische Gesichtspunkte, Sicherheit und technische Leistungsfähigkeit eng verzahnt neue Standards setzen werden. Fazit Der erste Hochspannungsschalter mit suprakritischem CO2 stellt einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung nachhaltiger elektrischer Netztechnik dar. Durch die Kombination aus Umweltfreundlichkeit, hoher technischer Leistung und verbesserter Sicherheit bietet diese Technologie entscheidende Vorteile gegenüber traditionellen SF6-Schaltern.

Wird der Prototyp erfolgreich getestet und in die Praxis überführt, könnte dies den Weg für eine klimaschonendere Stromversorgung öffnen und weltweit erhebliche Treibhausgasemissionen einsparen. Die Forschung am Georgia Institute of Technology zeigt eindrucksvoll, wie Innovation und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können, um drängende ökologische Herausforderungen zu meistern und gleichzeitig zuverlässige Energieinfrastrukturen der Zukunft zu schaffen. Während der Weg zur Kommerzialisierung noch einige Hürden bereithält, ist die Aussicht auf eine SF6-freie, grüne Schalttechnik ein bedeutender Schritt für den Fortschritt der Energiewende.

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