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Der Fall CaaStle: Wie ein Mode-Startup zur Bühne eines der größten Betrugsprozesse wurde

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Unraveling of CaaStle: Lawsuits Detail "One of the Largest Frauds in History

Der dramatische Niedergang von CaaStle enthüllt rechtliche Auseinandersetzungen über massive Betrugsvorwürfe und erklärt, wie ein vielversprechendes Modeunternehmen mit bahnbrechender Technologie zur Belastung für Investoren und Partner wurde.

CaaStle galt einst als zukunftsweisendes Modeunternehmen, das die Branche revolutionieren sollte. Die Idee war einfach und überzeugend zugleich: Kleidung als Dienstleistung - eine Plattform, die es Fashion-Marken erlaubte, ihre Kollektionen flexibel an wechselnde Konsumenten zu vermieten. Das Geschäftsmodell versprühte Innovationsgeist und zielte darauf ab, den milliardenschweren Bekleidungsmarkt mit einer flexiblen, technikgetriebenen Lösung aufzubrechen. Die Gründerin und langjährige CEO Christine Hunsicker stand im Rampenlicht, schien mit Vision, Charisma und einem Netzwerk renommierter Partner für das disruptive Geschäftsmodell zu stehen. Doch hinter der Fassade verbarg sich eine vollumfängliche Katastrophe, die mit Aufdeckung diverser Betrugsvorwürfe den Fall zu einem der größten Finanzskandale der Mode- und Technologiegeschichte machte.

Der Aufstieg von CaaStle war durch hohe Erwartungen und markante Prognosen geprägt. Das Unternehmen präsentierte sich als hochskalierbar und behauptete, mit Hunderttausenden Abonnenten und Umsätzen im dreistelligen Millionenbereich bereits tief in den Markt eingetaucht zu sein. Für die Jahre 2024 und 2025 wurden Umsätze von fast einer Milliarde US-Dollar vorhergesagt. Das Unternehmen sicherte sich bereits mehr als eine halbe Milliarde Dollar Risikokapital und schien auf dem besten Weg, der Star der „Clothing as a Service“-Bewegung zu werden. Trotz dieser öffentlichen Erfolge begann sich die finanzielle Realität hinter den Kulissen dramatisch abzuzeichnen.

CaaStle sah sich im Jahr 2025 plötzlich mit Liquiditätsengpässen konfrontiert. Das Geld, das für zukünftige Expansionen und Technologieentwicklung vorgesehen war, schwand rapide. Um die kurzfristige Zahlungsfähigkeit zu sichern, wurde eine Brückenfinanzierung von knapp drei Millionen US-Dollar aufgenommen. Parallel dazu trat die Unternehmensführung in schwere Turbulenzen. Christine Hunsicker trat am 1.

April 2025 von ihrer Rolle als CEO zurück, nachdem der Aufsichtsrat Missmanagement und falsche Darstellungen gegenüber Investoren aufdeckte. Zwei Klagen, die Oberflächlichkeit und Täuschung aufdeckten, brachten CaaStle ins Zentrum eines juristischen Erdbebens. Die erste Klage, eingereicht vom New Yorker Modefinanzierer P180, beschreibt CaaStle als „eines der größten Betrugsfälle in der Geschichte“. P180 stellte heraus, dass CaaStle bewusst falsche Angaben zu den Abonnentenzahlen, den finanziellen Angaben und der Funktionsfähigkeit der Technologie gemacht hatte, um Investoren und Partner zu täuschen. Statt Hunderttausender Kunden verfügte CaaStle laut der Klage nur über wenige hundert Nutzer.

Die Umsätze bewegten sich im einstelligen Millionenbereich und nicht etwa in der prognostizierten Millionenhöhe. Auch die Technologie, die als hochskalierbar angepriesen wurde, erwies sich als unzureichend und nicht marktfähig. Diese Anschuldigungen wiegen besonders schwer, da P180 mit CaaStle eng zusammenarbeitete und eigens gegründet wurde, um durch Nutzung von CaaStles Technologie in der Bekleidungsbranche zu investieren und zu expandieren. Der Geschäftsführer von P180, Brendan Hoffman, eröffnete das Unternehmen in enger Abstimmung mit CaaStle und wurde von den angeblichen Vorteilen der Plattform überzeugt. Die Klage wirft Hunsicker und weiteren Vorständen vor, im Wissen um die wahren Unternehmensumstände die Partner bewusst in die Irre geführt zu haben.

Das Management habe aktiv falsche Zahlen verbreitet, wichtige Informationen verschwiegen und Entscheidungen zum Nachteil von P180 getroffen, um den Zahlungsfluss für CaaStle aufrechtzuerhalten und entstehende Probleme zu kaschieren. Die rechtlichen Ansprüche von P180 umfassen Vorwürfe der betrügerischen Täuschung, irreführender Angaben sowie der Veruntreuung von Geldern. Man wirft CaaStle vor, das Vertrauen und die Vereinbarungen mit finanziellen Partnern durch bewusst falsche Präsentationen missbraucht zu haben. Die Klage stellt außerdem Verstöße gegen Treuepflichten fest, da einige CaaStle-Führungskräfte zugleich in leitender Funktion bei P180 saßen und ihre Positionen unrechtmäßig ausgenutzt haben sollen. Parallel zur Auseinandersetzung mit P180 führt das Bekleidungsunternehmen EXP Topco, Eigentümer der Marke EXPRESS, einen weiteren Rechtsstreit gegen CaaStle und Hunsicker.

Die Klage fokussiert sich auf eine Lizenzvereinbarung bezüglich einer Mietplattform für EXPRESS-Kleidung, die CaaStle 2019 unter dem Namen „Express Style Trial“ gestartet hatte. EXP wirft CaaStle vor, namens- und markenrechtlich unrechtmäßig gehandelt zu haben, da die Nutzung der Marke EXPRESS ohne gültigen Vertrag erfolgte. Nach langwierigen Verhandlungen kam es im Dezember 2024 beinahe zu einer Lizenzvereinbarung, welche es CaaStle erlaubt hätte, den Dienst gegen Zahlung garantierter Mindestkonditionen weiterzuführen. Doch CaaStle stieg kurz vor der Unterzeichnung aus dem Deal aus – offenbar, da interne Prüfungen gravierende finanzielle Probleme offenbarten. Im März 2025 einigten sich die Parteien schließlich auf eine Zahlung durch CaaStle, verbunden mit der Schließung der EXPRESS-Partnerplattform.

Doch eine Woche nach der Einigung verweigerte CaaStle die Zahlung mit Verweis auf fehlende Liquidität. EXP beklagt, dass CaaStle den Betrieb der Webseite weiterhin fortsetzte und gegen seine Markenrechte verstieß, trotz mehrfacher Aufforderungen einzustellen. Die Klage baut daher auf Vertragsbruch, Markenverletzung und ungerechtfertigter Bereicherung auf, mit Forderungen nach Schadensersatz, Unterlassung und Rückerstattung. Diese juristischen Herausforderungen könnten nur die Spitze des Eisbergs sein. CaaStle hatte eine Vielzahl von weiteren Partnerschaften mit namhaften Modemarken wie Ralph Lauren, Ba&sh, Maje, Ann Taylor, Banana Republic und Vince aufgebaut, die auf CaaStles Technologie für Miet-, Bestandsmanagement- und Logistikfunktionen vertrauen.

Ob und wie diese Partner von den Entwicklungen betroffen sind, ist noch unklar. Auch die an P180 beteiligten Unternehmen, etwa die Beteiligungen an Altuzarra und Vince, könnten in zukünftige Streitigkeiten hineingezogen werden. In der Öffentlichkeit sorgt der Fall CaaStle für eine breite Diskussion über die Risiken von Mode-Tech-Startups, die mit ambitionierten Versprechungen Investoren anzulocken versuchen. Experten warnen vor einer zu optimistischen Einschätzung jung gegründeter Unternehmen und betonen die Notwendigkeit transparenter Prüfungskriterien und verlässlicher Berichterstattung. Die Parallelen zu Skandalen wie Theranos, Enron oder Madoff verstärken die ernste Stimmung und werfen Fragen über Kontrollmechanismen in innovativen Branchen auf.

Die Nachwirkungen für die Mitarbeitenden bei CaaStle sind schwerwiegend. Das Unternehmen bestätigte umfangreiche Kurzarbeit als kurzfristige Maßnahme zur Kostensenkung. Gleichzeitig verfolgt man das Ziel, die technologische Basis und den operativen Kern zu erhalten, um das Unternehmen langfristig wieder auf Kurs zu bringen. Dennoch ist ungewiss, wie viel von der einstigen Vision der „Kleidung als Dienstleistung“ und der disruptiven Plattform in der Öffentlichkeit vertrauenswürdig bleibt oder auf Dauer erhalten werden kann. Der Fall CaaStle illustriert, wie gefährlich es sein kann, wenn die Kluft zwischen Vermarktung und Realität in der Startup-Welt zu groß wird.

Was als revolutionäres Geschäftsmodell begann, endete in einem rechtlichen Fiasko mit weitreichenden Konsequenzen für Investoren, Geschäftspartner und die Mitarbeitenden. Für die Modebranche ist der Skandal eine Warnung, digitale Innovation mit Verantwortlichkeit zu verbinden und due diligence nicht als lästige Formalität, sondern als wesentlichen Bestandteil strategischer Partnerschaften zu begreifen. Die juristischen Verfahren gegen CaaStle und Hunsicker laufen weiterhin, während die Öffentlichkeit gespannt beobachtet, wie sich einer der spektakulärsten Betrugsfälle in der Mode- und Technologiebranche entwickeln wird. Klar ist: Der Fall wird Lehren über Transparenz, Verantwortung und die Risiken hoher Erwartungen hinterlassen – sowohl für Mode-Tech-Unternehmen, Investoren als auch Konsumenten.

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