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Eine Bibliothek in Neuseeland ersetzt das Dewey-System durch ein von der Māori-Tradition inspiriertes Klassifikationssystem

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A Library in New Zealand Replaces Dewey with System Rooted in Māori Tradition

Die Te Awe Bibliothek in Wellington entwickelt ein innovatives Klassifikationssystem für Bibliotheksbestände, das sich an der reichen kulturellen Tradition der Māori orientiert und damit die herkömmlichen Dewey Dezimalsysteme herausfordert. Diese neue Methode führt nicht nur zu einer besseren kulturellen Repräsentation, sondern eröffnet auch neue Zugänge zu Wissen und Literatur für alle Nutzer.

In der modernen Welt, in der kulturelle Vielfalt zunehmend wichtiger wird, stehen Bibliotheken vor der Herausforderung, ihre Katalogisierungssysteme so zu gestalten, dass sie den vielfältigen Bedürfnissen und Hintergründen gerecht werden. In Neuseeland hat die Te Awe Bibliothek in Wellington einen mutigen Schritt unternommen, indem sie das seit Jahrzehnten etablierte Dewey-Dezimalsystem durch ein Klassifikationssystem ersetzt, das tief in der Māori-Tradition verwurzelt ist. Dieser Wandel geht weit über eine einfache Neuordnung von Büchern hinaus: Er ist ein entscheidender Beitrag zur Bewahrung, Wertschätzung und besseren Zugänglichkeit der indigenen Kultur und des Wissens der Māori-Volksgruppe. Das bisher in vielen Bibliotheken weltweit genutzte Dewey-System wurde im 19. Jahrhundert in den Vereinigten Staaten entwickelt und orientierte sich größtenteils an westlichen Wissenskategorien.

Ursprünglich bot es eine einfache Struktur, um Bücher thematisch zu ordnen. Doch mit der Zeit wurde deutlich, dass die Klassifikation nicht alle kulturellen und inhaltlichen Nuancen sachgerecht widergeben kann. Für indigene Kulturen und deren spezifische Wissensformen ist das Dewey-System häufig ungeeignet, da es oftmals den Zugang zu diesen Themen erschwert oder ihre Zusammenhänge fragmentiert darstellt. Die Entscheidung der Te Awe Bibliothek, ein neues System einzuführen, wurde von Bridget Jennings, Senior Cataloguing Specialist bei den Wellington City Libraries, maßgeblich vorangetrieben. Dabei geht es nicht nur um die praktische Verbessrung in der Buchordnung, sondern um eine umfassendere Anerkennung und Darstellung der Māori-Weltanschauung, die sich von westlichen Denkmustern grundlegend unterscheidet.

Das von Te Awe entwickelte System orientiert sich an der traditionellen Ordnung des Māori-Wissens, die auf den sogenannten atua – den Göttern oder Geistwesen der Māori – basiert. Dabei bilden diese spirituellen Figuren und die mit ihnen verbundenen Bereiche der Welt, der Kultur und des Lebens die Grundlage für die Gruppenbildung von Büchern und anderen Materialien. Jedes atua symbolisiert dabei bestimmte Wissens- und Lebensbereiche, die sich in einer ganzheitlichen, tief miteinander verbundenen Perspektive widerspiegeln. So umfasst der Bereich Tangaroa nicht nur traditionelle Handwerkskunst wie Holzschnitzerei, sondern auch alles, was mit natürlichen Gewässern, wie Flüssen, Seen und dem Ozean, sowie mit Fischen und aquatischen Lebewesen zu tun hat. Eine so gestaltete Zusammenführung von Themen macht die enge Verbindung dieser naturbezogenen und künstlerischen Wissensgebiete klar und sichtbar, was durch westliche Klassifikationssysteme verloren gehen kann.

Ebenso impliziert der Bereich Rongomatāne sowohl die Landwirtschaft und den Anbau von Nutzpflanzen als auch die Philosophie von Frieden und innerer Harmonie. Bücher, die sich mit Gartenbau, Kochen, friedliebenden Umgangsformen oder Konfliktlösung beschäftigen, finden durch diese Zuordnung zusammen, was die kulturellen Zusammenhänge und den ganzheitlichen Ansatz der Māori-Gesellschaft verdeutlicht. Diese Form der Ordnung spiegelt nicht nur historische und kulturelle Realitäten wider, sondern fördert auch ein Lernen, das über das bloße Auffinden eines Buches hinausgeht. Für Nutzer, die mit der Māori-Kultur nicht vertraut sind, bietet das System eine wertvolle Gelegenheit, sich mit der indigenen Sichtweise und den tief verwurzelten Verbindungen zwischen Natur, Kultur, Gesellschaft und Spiritualität vertraut zu machen. Die Zusammenarbeit bei der Entwicklung dieses Klassifikationssystems erfolgte in enger Abstimmung mit Māori-Bibliothekaren und Experten auf dem Gebiet der kulturellen und literarischen Geschichte der Māori.

So wurde sichergestellt, dass das neue Ordnungssystem sowohl authentisch als auch userfreundlich gestaltet ist. Die vielfach über Jahrhunderte überlieferten Strukturen wurden modern übersetzt und der neuen Bibliotheksrealität angepasst. Die Idee, Wissensbereiche nach dem Wirken von atua zu ordnen, ist nicht neu und wurde bereits im Rahmen des Ngā Upoko Tukutuku Projekts verfolgt. Das Te Awe Team hat diese Initiative als Grundlage genutzt und weiterentwickelt, um den spezifischen Bedürfnissen der eigenen Sammlung und Nutzung gerecht zu werden. Von Bedeutung ist auch der größere gesellschaftliche Kontext, in dem sich dieses Vorhaben vollzieht.

In Zuge von Bemühungen zur kulturellen Revitalisierung und Anerkennung indigener Rechte gewinnt die Einbeziehung traditioneller Wissenssysteme eine immer wichtigere Rolle. Bibliotheken sind dabei nicht nur passive Aufbewahrungsorte von Büchern, sondern aktive Orte des interkulturellen Austauschs, des Lernens und der Teilhabe. Durch die Einführung eines Klassifikationssystems, das die kulturelle Identität der Māori widerspiegelt, stärkt die Te Awe Bibliothek gleichzeitig die Selbstwahrnehmung einer Gemeinschaft, die ihre Geschichte und Traditionen lebendig erhalten will. Ein weiterer Aspekt des neuen Systems liegt in seiner Funktion als Brücke zwischen Kulturen. Indem die Struktur transparent und für alle Besucherinnen und Besucher geöffnet wird, lädt sie dazu ein, sich auf die Kultur der Māori einzulassen und deren komplexe Wissenswelt zu entdecken.

Auf diese Weise wird das Bibliothekserlebnis bereichert und es entsteht ein tieferes Verständnis für die Art und Weise, wie indigene Menschen ihre Umwelt und Gesellschaft wahr- und gestalten. Die Hoffnung des Teams um Bridget Jennings ist, dass diese innovative Klassifikation nicht nur zu einem festen Bestandteil der Te Awe Bibliothek wird, sondern auch in anderen Bibliotheken Wellington und Neuseelands Anwendung findet. Eine solche Verbreitung würde dazu beitragen, dass die Māori-Kultur und ihr einzigartiges Wissen in der breiten Gesellschaft sichtbarer und zugänglicher werden. In einer globalisierten Welt, in der viele Kulturen miteinander in Kontakt treten, sind solcherlei Ansätze von hoher Bedeutung, um kulturelle Vielfalt zu bewahren und zu feiern. Auch aus bibliothekarischer Sicht ist diese Entwicklung ein wichtiger Schritt hin zu mehr Diversität und Inklusion.

Klassifikationssysteme müssen sich an den Werken, ihrer Herkunft und ihrem Bezugsrahmen messen lassen. Nur so können sie Nutzenden wirklich bei der Orientierung helfen und die Entdeckung wertvoller Inhalte erleichtern. Die Erprobung eines kulturell verwurzelten Systems zeigt exemplarisch, wie bibliothekarische Praktiken sich weiterentwickeln und an neue Erfordernisse anpassen können. Mit der Integration von Mātauranga Māori – dem traditionellem Wissen der Māori – in die strukturierte Klassifikation wird Wissen nicht nur verwaltet, sondern lebendig gehalten und aktiv vermittelt. Für die Bibliotheksbesucher bedeutet dies ein Erlebnis, das über das reine Finden eines Buches hinausgeht.

Es wird zum Dialog mit einer Welt, die viel zu erzählen hat und deren Zusammenhänge ein ganzheitliches Denken fördern. Die Arbeit der Te Awe Bibliothek ist somit mehr als ein technisches Projekt, sie ist ein kulturelles Signal für Respekt, Bewahrung und Gestaltung von Wissen in einem modernen gesellschaftlichen Kontext. Gerade in Zeiten, in denen viele traditionelle Wissensformen vom Vergessen bedroht sind, stellt die Verbindung von Technologie und indigener Weisheit ein kraftvolles Modell für die Zukunft dar. Damit setzt die Te Awe Bibliothek einen wichtigen Meilenstein und zeigt beispielhaft, wie durch kulturell sensitive und innovative Ansätze Bibliotheken zu lebendigen Orten für alle Gemeinschaften werden können.

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