Als Donald Trump als 47. Präsident der Vereinigten Staaten für seine zweite Amtszeit vereidigt wurde, proklamierte er voller Zuversicht den Beginn eines „Goldenen Zeitalters“ für die US-Wirtschaft. Seine Ankündigungen wurden von vielen Investoren als Signal für einen wirtschaftlichen Aufschwung verstanden, der vor allem in den Bereichen Aktienmarkt und Dollarkurs neue Höhen erreichen sollte. Doch die Realität gestaltete sich deutlich komplexer und enttäuschender als erwartet. Anders als erwartet, zeigte sich das Umfeld in den ersten 100 Tagen seiner zweiten Amtszeit durch eine hohe Volatilität gekennzeichnet, die sowohl Aktien, den US-Dollar als auch Anleihen schwer belastete.
Statt der prognostizierten Boomphase und Marktstabilität führten aggressive Handelspolitiken und geopolitische Unsicherheiten zur Turbulenz an den Finanzmärkten. Aktienmarkt erlebt dramatischen Einbruch Die Aktienmärkte, welche zu Beginn von Trumps zweiter Amtszeit nahe der Rekordstände lagen, befinden sich seitdem in einem Rückgang, der an frühere Finanzkrisen erinnert. Der S&P 500, einer der wichtigsten Börsenindizes der USA, verzeichnete innerhalb der ersten 100 Tage einen Rückgang von etwa acht Prozent. Das entspricht dem schlechtesten Verlauf für einen Präsidenten in den ersten 100 Tagen seit Gerald Ford im Jahr 1974. Die Erwartungen auf umfangreiche Steuererleichterungen und Deregulierungen, die den Unternehmen zugutekommen sollten, wurden durch eine Reihe von harschen Zöllen und Handelskonflikten teilweise zunichtegemacht.
Trump setzte Zölle auf wichtige Handelsländer durch und sorgte damit für Unsicherheit und Verunsicherung in allen Branchen, vor allem in jenen, die stark von globalen Lieferketten abhängig sind. Besonders der Handelskonflikt mit China löste erhebliche Marktreaktionen aus und trieb die Schwankungen an den Börsen in ungeahnte Höhen. Der kurzzeitige Auftrieb, der durch Hoffnungen auf eine wachstumsfördernde Politik ausgelöst wurde, verflüchtigte sich rasch. Zudem trugen politische Maßnahmen wie die aggressive Ausweisung von undokumentierten Arbeitskräften und Entlassungen auf Bundesebene zusätzlich zur Unsicherheit bei, was Investoren veranlasste, vorsichtiger zu agieren. Unvorhergesehene Turbulenzen auch bei US-Dollar und US-Staatsanleihen Neben den Aktienmärkten zeigte sich auch der US-Dollar schwächer als erwartet.
Der Dollar verbuchte die größte Schwäche seit den 1970er-Jahren, als die USA vom Goldstandard absahen. Dies ist bemerkenswert, da normalerweise ein Amtsantritt eines US-Präsidenten mit positiven Erwartungen an die US-Währung einhergeht. Die Auswirkungen der Handelskonflikte, gepaart mit wachsender geopolitischer Unsicherheit, schmälern das Vertrauen in den Dollar als „sicheren Hafen“. Auch US-Staatsanleihen, traditionell als sicherer Hafen in Krisenzeiten begriffen, haben angesichts der Unsicherheiten und politischer Spannungen an Vertrauen eingebüßt. Die Frage nach der Zukunft der sogenannten „Haven Status“ von US-Schuldtiteln wird jetzt lebhaft diskutiert.
Gold und Bitcoin als Gewinner der Marktverwerfungen Während Aktien und der Dollar Verluste hinnehmen mussten, konnten Edelmetalle wie Gold von der Unsicherheit profitieren und neue Rekordstände erreichen. Gold gilt seit jeher als ultimative Wertanlage in wirtschaftlich turbulenten Zeiten und hat seine Rolle als Krisenwährung eindrucksvoll bestätigt. Auch Kryptowährungen wie Bitcoin halten trotz eines Rückgangs im laufenden Jahr weitgehend ihre Gewinne aus der Zeit nach der Wahl. Optimismus über eine krypto-freundlichere Politik unter Trump beflügelt weiterhin Teile des Kryptomarkts, was die Rolle digitaler Währungen als neue, alternative Anlageklasse in unsicheren Zeiten unterstreicht. Herausforderungen und Perspektiven für die US-Wirtschaft Trumps zweite Amtszeit begann mit einer komplexen Gemengelage aus Hoffnungen und Herausforderungen.
Statt der erhofften Wachstumswelle schwappt eine Welle von Handelsstreitigkeiten und politischen Turbulenzen über die Märkte. Diese Entwicklungen fordern besonders Unternehmen heraus, die global agieren und deren Geschäftsmodelle auf globalen Lieferketten basieren. Die unvorhersehbaren Zölle und politischen Entscheidungen erschweren langfristige Planungen und Investitionen, was wiederum in einem negativen Feedback auf das Marktvertrauen durchschlägt. Experten sprechen von einem „extremen systematischen Risiko“, das sich ungewöhnlich breit und schnell über verschiedene Sektoren hinweg ausgebreitet hat. Die Volatilität an den Märkten ist ungewohnt hoch und wird durch stetig wechselnde politische Ansagen zusätzlich genährt.
Investoren agieren vorsichtiger und diversifizieren verstärkt, um Risiken zu streuen. Trotz der aktuellen Turbulenzen gibt es auch positive Aspekte und Chancen. Der starke Nachfrageanstieg nach sicheren Anlagen wie Gold und die anhaltende Dynamik im Bereich der Kryptowährungen zeigen, dass neue Mechanismen entstanden sind, um Kapital in volatilen Zeiten zu schützen oder zu vermehren. Für die US-Wirtschaft insgesamt wird entscheidend sein, wie schnell es gelingt, Klarheit über Handelspolitik und regulatorisches Umfeld zu schaffen. Ein stabiles, transparentes und verlässliches politisches Klima ist Grundvoraussetzung für nachhaltiges Wachstum und Vertrauen der Investoren.
Fazit Trumps proklamiertes „Goldenes Zeitalter“ hat sich in den ersten 100 Tagen seiner zweiten Präsidentschaft deutlich anders entwickelt als viele Prognosen es vorhersagten. Anstatt einer wirtschaftlichen Blüte schlug die Realität mit heftigen Marktreaktionen, stark schwankenden Aktienkursen und einem geschwächten US-Dollar zu. Handelspolitische Maßnahmen haben erheblichen Einfluss auf globale Märkte genommen und fordern von Investoren erhöhte Aufmerksamkeit und Flexibilität. Während Aktien und Anleihen unter Druck stehen, profitieren Gold und digitale Währungen von ihrer Rolle als zuverlässige Krisenwerte. Der weitere Verlauf von Trumps zweiter Amtszeit wird maßgeblich davon abhängen, inwieweit es gelingt, politische Unsicherheiten abzubauen und eine glaubwürdige Wachstumsagenda auf den Weg zu bringen.
Bis dahin werden die Finanzmärkte von einer Phase hoher Volatilität, Risiken und Umbrüche geprägt sein — eine herausfordernde Zeit für Investoren, Unternehmen und die gesamte US-Wirtschaft. Die Entwicklung gibt somit Aufschluss darüber, wie empfindlich globale Finanzmärkte auf politische Veränderungen reagieren und zeigt, dass das „Goldene Zeitalter“ unter Trump zumindest aktuell eher ein steiniger Pfad mit vielen Stolpersteinen ist.