Die bevorstehende Debatte zwischen Donald Trump und Kamala Harris, die am Dienstagabend stattfinden wird, sorgt für Aufregung und Erwartungen auf verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Ebenen. Ein besonders interessantes Thema, das in den letzten Tagen diskutiert wurde, ist die Möglichkeit, dass Kryptowährungen, insbesondere Bitcoin, während der Debatte erwähnt werden könnten. Laut Berichten des Marktplatzes Polymarket gibt es jedoch nur geringe Chancen, dass eines der beiden Debattenteilnehmer dieses Thema ansprechen wird. Polymarket fungiert als Vorhersagemarkt, auf dem die Nutzer Wetten auf zukünftige Ereignisse abschließen können. Trader können auf verschiedene Ergebnisse setzen – von politischen Ereignissen über Sportergebnisse bis hin zu gesellschaftlichen Trends.
Diese besonderen Märkte bieten nicht nur eine Form des Spektakels, sondern beruhen auch auf fundierten Einschätzungen der Teilnehmer, die bereit sind, echtes Geld auf ihre Vorhersagen zu setzen. Laut den letzten Daten von Polymarket betrugen die Chancen, dass Trump „Krypto“ oder „Bitcoin“ während der Debatte erwähnt, gerade einmal 17 Prozent. Dies bedeutet, dass Trader davon ausgehen, dass es unwahrscheinlich ist, dass Trump solche Begriffe in seinen Ausführungen verwenden wird. Viel wahrscheinlicher ist es, dass er über Themen spricht, die ihm politisch näherstehen oder die bei seiner Anhängerschaft populär sind. Der Markt zeigt beispielsweise eine Wahrscheinlichkeit von 83 Prozent, dass Trump das Thema „Abtreibung“ anschneiden wird.
Dies ist nicht verwunderlich, bedenkt man die aktuellen politischen Diskussionen und die starke Mobilisierung seiner Basis in Bezug auf dieses Thema. Für Kamala Harris sieht die Lage noch düsterer aus. Die Wetten für eine Erwähnung von Bitcoin oder Krypto liegen bei nur 13 Prozent. Wie bei Trump steht auch bei Harris das Thema „Abtreibung“ mit einer Wahrscheinlichkeit von 87 Prozent ganz oben auf der Agenda. Die Politikwissenschaftlerin und Analysten gehen davon aus, dass Harris Trump vermutlich als „verurteilten Verbrecher“ bezeichnen wird, was eine 58-prozentige Wahrscheinlichkeit hat.
Die Tatsache, dass das Thema Kryptowährungen in einer Debatte zwischen zwei hochrangigen politischen Führern der USA so niedrige Wettquoten aufweist, ist zugleich faszinierend und frustrierend für viele Krypto-Enthusiasten. Kryptowährungen haben in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen und sind mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil der globalen Finanzlandschaft geworden. Dennoch scheint es, als ob sie in der politischen Debatte nach wie vor nicht die Beachtung finden, die ihre Relevanz eigentlich rechtfertigen würde. Donald Trump hat in den letzten Monaten aktiv um die Unterstützung der Krypto-Community geworben und eine Reihe von Veranstaltungen besucht, um Spenden von Krypto-Anhängern zu sammeln. Sein Interesse ist aber nicht nur auf finanzielle Unterstützung beschränkt.
Er hat mehrfach betont, wie wichtig er das Thema Kryptowährungen für die wirtschaftliche Entwicklung der USA hält. Im Gegensatz dazu hat Kamala Harris, die Vizepräsidentin, während ihrer bisherigen Amtszeit in einer Verwaltung geantwortet, die als eher feindlich gegenüber der Krypto-Industrie wahrgenommen wird. Diese unterschiedliche Haltung zu Kryptowährungen könnte erklären, warum beide in ihren Debatten wenig darüber sprechen möchten. In der Welt der Vorhersagemärkte gibt es viele Meinungen über deren Validität im Vergleich zu herkömmlichen Umfragen. Skeptiker argumentieren, dass solche Märkte oft als Glücksspiel betrachtet werden können, während Befürworter die Ansicht vertreten, dass sie eine tiefere Einsicht in die öffentliche Meinung bieten, da die Teilnehmer Geld auf ihre Vorhersagen setzen.
In einer Zeit, in der die Abstimmungsergebnisse oftmals von Umfragen dominiert werden, bietet der Vorhersagemarkt eine alternative Perspektive und zeigt präzise, wie die Bürger bestimmte Themen wahrnehmen. Polymarket hat in diesem Jahr einen beispiellosen Anstieg bei Wetten verzeichnet, trotz regulatorischer Herausforderungen, die das Unternehmen dazu gezwungen haben, Nutzer aus den USA zu blockieren. Einige Nutzer könnten allerdings möglicherweise virtuelle private Netzwerke (VPNs) nutzen, um ihre Standorte zu verschleiern und weiterhin an den Märkten teilzunehmen. Der letzte Freitag stellte einen Rekordtag für die Plattform dar, mit einem Handelsvolumen von 34 Millionen US-Dollar, laut Daten von Dune Analytics. Ein weiterer interessanter Aspekt ist, wie andere Vorhersagemärkte das Thema Kryptowährungen wahrnehmen.
Auf dem Markt Manifold, der als „Spielgeld“-Vorhersagemarkt bekannt ist, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass „Bitcoin“ während der Debatte erwähnt wird, bei lediglich 12 Prozent – das ist noch geringer als die Wahrscheinlichkeiten für eher skurrile Begriffe wie „unburdened“ (8 Prozent) oder „coconut“ (6 Prozent). Dies lässt darauf schließen, dass das Thema Bitcoin nicht nur von den politischen Akteuren, sondern auch von der breiteren Öffentlichkeit als weniger relevant eingestuft wird, zumindest im Kontext dieser bevorstehenden Debatte. Die geringe Wahrscheinlichkeit, dass Kryptowährungen in der Debatte erwähnt werden, könnte auch die zugrunde liegenden Themen widerspiegeln, die derzeit die politischen Diskurse prägen. Fragen des öffentlichen Gesundheitswesens, der sozialen Gerechtigkeit und der nationalen Sicherheit haben in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Krypto-Enthusiasten und Investorinnen müssen sich möglicherweise damit abfinden, dass das Thema in der politischen Arena hinter anderen wichtigen Themen zurückbleibt – zumal die Wahlkampfstrategien von Donald Trump und Kamala Harris durch solche zentralen Punkte geprägt werden.