Das PY-3 Offshore-Ölfeld, gelegen im Cauvery-Becken vor der Ostküste Indiens, hat nach einer Produktionspause von 13 Jahren seinen Betrieb wieder aufgenommen. Diese bedeutende Entwicklung wurde von den Joint Venture-Partnern Oil and Natural Gas Corporation (ONGC), Invenire Petrodyne und Hardy Exploration & Production (India) vorangetrieben. Die Wiederinbetriebnahme des Feldes markiert einen wichtigen Schritt sowohl für die beteiligten Unternehmen als auch für die langfristige Energieversorgung Indiens. Ursprünglich wurde das PY-3 Feld 1997 in Betrieb genommen, konnte jedoch seit Juli 2011 nicht mehr produzieren. Die Wiederaufbereitung und Modernisierung des Feldes erfolgten im Rahmen eines überarbeiteten Feldentwicklungsplans (FDP), dessen erste Phase kürzlich erfolgreich abgeschlossen wurde.
Die Phase I des Plans umfasste die Bewertung und erneute Aktivierung des subsea Brunnens PD3SA sowie den Einbau neuer subsea Infrastruktur. Besonders wichtig war hierbei auch die Integration des Feldes mit der schwimmenden Produktionseinheit, dem sogenannten Floating Production, Storage and Offloading (FPSO)-Schiff Svetah Venetia. Dieses Schiff ist speziell dafür ausgelegt, Rohöl, Gas und Wasser vor Ort zu trennen, zu verarbeiten und zu lagern, was eine effiziente und umweltgerechte Förderung ermöglicht. Die Nutzung eines FPSO-Schiffs erlaubt es, das geförderte Öl direkt vor Ort zu lagern und anschließend mit Shuttle-Tankern an die Raffinerien zu transportieren. Dies steigert die Flexibilität und reduziert die Notwendigkeit für feste Pipeline-Infrastrukturen, was für Offshore-Felder entscheidende logistische Vorteile mit sich bringt.
Die erfolgreiche Integration dieser Technologie steht für Innovation und Fortschritt in der Offshore-Ölförderung. Für die nächsten Jahre ist die zweite Phase des FDP geplant, die das Bohren neuer Förderbrunnen und den Einsatz von Methoden zur verbesserten Ölgewinnung (Enhanced Oil Recovery, EOR) beinhaltet. Diese Technologien ermöglichen eine effizientere Ausbeute der vorhandenen Reserven und tragen dazu bei, die Gesamtproduktion des Feldes nachhaltig zu steigern. Das PY-3 Feld ist bekannt für die Förderung von leichtem, süßem Rohöl, das besonders gefragt ist, da es sich durch geringe Schwefelanteile und damit durch eine einfachere Weiterverarbeitung auszeichnet. Die Partnerschaft zwischen ONGC, Hardy Exploration und Invenire Petrodyne ist ein Beispiel für erfolgreiche Kooperation im Energiesektor.
ONGC hält mit 50,63 Prozent die größte Beteiligung am Joint Venture, während Hardy Exploration 22,79 Prozent und Invenire Petrodyne 26,58 Prozent einbringen. Hardy Exploration & Production (India), ein Teil der Invenire Energy Group, fungiert dabei als Betreiber des PY-3 Blocks. Diese Zusammensetzung stärkt die Fähigkeiten aller Partner, indem technisches Know-how, Managementkompetenz und finanzielle Ressourcen kombiniert werden. Die Wiederinbetriebnahme des PY-3 Feldes kommt zu einem strategisch wichtigen Zeitpunkt. Indien steht vor steigender Energie-Nachfrage, da die Wirtschaft kontinuierlich wächst und der Ausbau der Infrastruktur an Fahrt aufnimmt.
Angesichts der globalen Unsicherheiten auf dem Ölmarkt und der geopolitischen Herausforderungen ist die Erhöhung der heimischen Ölproduktion ein bedeutender Beitrag zur Stärkung der Energiesouveränität des Landes. Darüber hinaus hat ONGC zuletzt eine strategische Partnerschaft mit dem globalen Energieriesen BP geschlossen, um gemeinsam die Produktion auf dem bekannten Mumbai High Ölfeld zu erhöhen. Dieses Engagement unterstreicht die Ambitionen Indiens und seiner Unternehmen, die Produktion in verschiedenen Offshore-Feldern zu optimieren und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die technische Umsetzung und der reibungslose Ablauf bei der Wiederaufnahme der Produktion im PY-3 Feld spiegeln den Fortschritt wider, der in den letzten Jahren im Bereich der Offshore-Ölindustrie erzielt wurde. Fortschritte in der Bohrtechnologie, unterseeischer Infrastruktur und in den Verarbeitungssystemen tragen dazu bei, dass ehemals unrentable oder stillgelegte Felder nun wirtschaftlich betrieben werden können.
Des Weiteren setzt das Joint Venture beim PY-3 Feld auf moderne, umweltbewusste Fördermethoden. Dies ist besonders relevant, da Umweltaspekte und Nachhaltigkeit im Energiesektor zunehmend an Bedeutung gewinnen. Effiziente Trennungsverfahren auf dem FPSO und der Einsatz von Technologien zur Reduzierung von Emissionen sind Teil des nachhaltigen Kompetenzprofils der beteiligten Unternehmen. Die erfolgreiche Umsetzung der Feldentwicklungspläne erfordert umfangreiche Expertise, Erfahrung und eine gründliche Ressourcenplanung. Dazu gehört nicht nur die technische Vorbereitung sondern auch eine enge Zusammenarbeit mit Behörden und Stakeholdern, um Genehmigungen, Umweltschutzauflagen und gesetzliche Anforderungen zu erfüllen.
Die beteiligten Unternehmen haben bewiesen, dass sie diese Herausforderungen meistern können, was sich positiv auf die Reputation und die zukünftigen Projekte auswirkt. Eine weitere interessante Facette dieses Projekts ist auch die regionale Bedeutung für Arbeitsplätze und wirtschaftliche Impulse. Die Wiederbelebung des PY-3 Feldes schafft Chancen für lokale Zulieferer, Ingenieure und Fachkräfte im Offshore-Sektor. Die damit verbundenen Investitionen fördern darüber hinaus die Entwicklung von Technologien und die Ausbildung von Spezialisten in der indischen Öl- und Gasbranche. Insgesamt zeigt das PY-3 Projekt, wie durch gezielte Modernisierung und innovative Techniken alte Offshore-Felder neues Potenzial entfalten können.