Salesforce hat angekündigt, dass es Drittanbietern von künstlicher Intelligenz künftig nicht mehr erlaubt sein wird, auf durch Slack generierte Daten dauerhaft zuzugreifen. Slack, die beliebte Arbeitsplatz-Messaging-App, die seit 2021 zu Salesforce gehört, hatte bisher eine offene API-Struktur, die es externen Softwareanbietern ermöglichte, Nachrichten und Daten zu durchsuchen, zu speichern und in eigene Anwendungen zu integrieren. Mit der jüngsten Änderung der Nutzungsbedingungen schränkt Salesforce nun diesen Zugang ein – zugunsten eines strengeren Datenschutzes und einer verbesserten Kontrolle über sensible Informationen. Der entscheidende Punkt ist die zugehörige Schnittstelle, die sogenannte API, über die Anwendungen miteinander kommunizieren können. Salesforce erklärt, dass diese Veränderungen dazu dienen, den Umgang mit Kundendaten transparenter und sicherer zu gestalten.
Im Mai 2025 veröffentlichte das Unternehmen eine offizielle Stellungnahme, in der es hieß, dass die neuen Richtlinien den Schutz und die Nutzung von Daten, die über die Slack-API zugänglich sind, neu regeln, um die Datensicherheit zu gewährleisten. Diese Maßnahmen reflektieren eine zunehmende Sensibilität im Umgang mit personenbezogenen und geschäftlichen Daten im Kontext von KI-Anwendungen. Gerade KI-Anbieter stehen immer wieder in der Kritik, wie sie mit den Daten umgehen, die sie für Trainingszwecke oder Funktionen verwenden. Salesforce will mit der Änderung sicherstellen, dass seine Kunden die volle Kontrolle darüber behalten, wie ihre Daten verwendet und gespeichert werden. Ein unmittelbarer Effekt dieser Richtlinie ist, dass Dienste wie Glean, ein Unternehmen, das KI-basierte Such- und Wissensmanagementlösungen bietet, nun keinen langfristigen Zugriff mehr auf Slack-Daten haben.
Das bedeutet für viele Firmen, die ihre Slack-Kommunikation in anderen KI-Plattformen nutzbar machen wollten, erhebliche Einschränkungen. Ohne die Möglichkeit, Slack-Daten zu indexieren oder in Wissensgraphen einzubinden, verliert die Integration an Effektivität und Mehrwert. Die Reaktion der KI-Community zeigt, wie bedeutend solche Daten für die Entwicklung und Verbesserung von Technologien im Unternehmensumfeld sind. Daten aus Messaging-Anwendungen sind besonders wertvoll, weil sie oft kontextreiche, aktuelle und relevante Informationen enthalten. Sie unterstützen Bildungsprozesse, Projektmanagement und die interne Kommunikation.
Die Einschränkung greift somit direkt in den Workflow von Unternehmen ein, die auf intelligente Datenanalyse und Automatisierung setzen. Unternehmen stehen gleichzeitig vor der Herausforderung, zwischen Datenschutzanforderungen und Innovationsdruck abzuwägen. Die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und andere internationale Vorgaben setzen den Rahmen für den Umgang mit personenbezogenen Daten. Salesforce reagiert auf diese regulatorischen Rahmenbedingungen und auf die wachsenden Bedenken hinsichtlich der Transparenz bei der Datenverarbeitung im KI-Bereich. Für Salesforce ist der Schritt auch strategisch: Das Unternehmen möchte seine Position als vertrauenswürdiger Anbieter für Cloud-CRM-Lösungen festigen.
Indem es die Nutzung von Slack-Daten strenger kontrolliert, signalisiert Salesforce, dass es Datenschutz ernst nimmt und sich zum Schutz der Interessen seiner Kunden verpflichtet fühlt. Gleichzeitig kontrolliert Salesforce vermehrt den Zugang zu einer wertvollen Datenquelle, was dem Konzern einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen KI-Anbietern verschafft. Kritiker bemängeln allerdings, dass Salesforce mit dieser Entscheidung den Markt für KI-Entwicklungen verengen könnte. Weniger offene Zugänge zu Daten bedeuten für einige Entwickler und Unternehmen eine stärkere Abhängigkeit von den Plattformen großer Anbieter. Dies könnte Innovation hemmen und den Wettbewerb im Bereich der KI-Integration in Unternehmen beeinträchtigen.
Die Debatte ist Teil eines größeren Trends in der IT-Branche, bei dem Datenschutz und Sicherheit eine immer zentralere Rolle spielen. Unternehmen unterliegen einem steigenden Druck, ihre Datenflüsse transparent zu machen und Missbrauch vorzubeugen. Gleichzeitig wollen sie cleverere Technologien einsetzen, um Prozesse effizienter zu gestalten. Die Balance zwischen Innovation und Datenschutz stellt eine der größten Herausforderungen der digitalen Transformation dar. Interessant ist auch die Tatsache, dass diese neue Regelung nicht nur für Slack relevant ist, sondern ein Signal an andere Cloud- und Kommunikationsplattformen sendet.
Sie zeigt auf, wie Plattformanbieter ihr Ökosystem schützen und gleichzeitig auf steigende Bedenken bei der Datenverarbeitung reagieren. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Daten kann nicht nur dem Schutz der Nutzer dienen, sondern auch das Vertrauen in digitalisierte Arbeitswelten stärken. Für Unternehmen bedeutet die Änderung, ihre KI-Strategien gegebenenfalls zu überdenken. Die Integration von Slack-Daten in externe KI-Tools ist jetzt eingeschränkt, was Auswirkungen auf den Informationsfluss und die Wissensverwaltung hat. Organisationen sollten prüfen, wie sie ihre Datenhoheit stärken und sich gleichzeitig flexibel und innovativ aufstellen können – etwa über interne Lösungen oder Plattformen, die volle Compliance garantieren.