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Freiheit als Unabhängigkeit: Die Entstehung und Auflösung eines politischen Ideals

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Liberty as Independence: The Making and Unmaking of a Political Ideal

Die Entwicklung des Freiheitsbegriffs von der römischen Republik bis zur modernen liberalen Demokratie zeigt eine tiefgreifende Verschiebung von Unabhängigkeit hin zu Nicht-Interferenz. Der Wandel dieses politischen Ideals prägt bis heute das Verständnis von Freiheit und dessen Bedeutung für Demokratie und Gesellschaft.

Die Geschichte des Freiheitsbegriffs ist eine Geschichte großer Transformationen, die das Verständnis von politischer Freiheit und individueller Unabhängigkeit wesentlich geprägt hat. Freiheit wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder neu definiert, reflektiert und politisch instrumentalisiert. Ein besonders prägender Gegensatz besteht zwischen der klassischen, insbesondere römischen, Vorstellung von Freiheit als Unabhängigkeit und der modernen liberalen Lesart, welche Freiheit vor allem als Abwesenheit von staatlicher Einmischung interpretiert. Diese Verschiebung hat weitreichende Konsequenzen für politische Theorien und die Praxis demokratischer Gesellschaften, die bis in die heutige Zeit spürbar sind.Die traditionelle, sogenannte „neo-römische“ Konzeption von Freiheit basiert auf dem Ideal der Unabhängigkeit – das heißt die Abwesenheit von der Willkürherrschaft oder der Unterordnung unter die Macht anderer.

Dieser Freiheitsbegriff wurde in der römischen Antike besonders von Historikern wie Livy, Sallust und Tacitus formuliert und später von englischen politischen Denkern wie John Locke und Algernon Sidney im 17. und 18. Jahrhundert wiederbelebt. Für sie war Freiheit untrennbar mit dem Status als freier Bürger verbunden, der nicht von der Kontrolle eines anderen abhängig war. Diese Unabhängigkeit wurde als ein soziales und politisches Gut verstanden, das nicht nur rechtliche Aspekte umfasste, sondern auch den gesellschaftlichen und persönlichen Stand des Individuums definierte.

In England entwickelten die Whig-Politiker und Intellektuellen des 18. Jahrhunderts eine besonders starke Verbindung zur neo-römischen Idee. Die Glorreiche Revolution von 1688 wurde unter anderem mit dem Argument gerechtfertigt, dass die Bevölkerung das Recht habe, einen Tyrannen abzusetzen, der sie in Abhängigkeit und somit in Sklaverei versetzt. Algernon Sidney etwa definierte Sklaverei als „Abhängigkeit vom Willen eines anderen“, unabhängig davon, ob dieser seine Macht tatsächlich missbrauchte. Diese Argumentation war tief anti-monarchisch geprägt, weil sie die Freiheit als das Fehlen von Fremdbestimmung verstand – eine Auffassung, die sich klar von der Idee unterschied, Freiheit als bloße Freiheit von staatlichen Zwängen zu begreifen.

Die neo-römische Idee geriet jedoch bereits im späten 18. Jahrhundert zunehmend unter Druck durch eine andere Sichtweise: die liberale Konzeption von Freiheit als Nicht-Interferenz. Diese Interpretation stellt weniger den Status der Abhängigkeit in den Vordergrund, sondern beschreibt Freiheit vor allem als den Bereich, in dem der Einzelne ohne staatliche Einschränkungen handeln kann. Diese Perspektive wurde maßgeblich von naturaljuristischen Denkern wie Thomas Hobbes, Samuel Pufendorf, Jean Barbeyrac und später von Jeremy Bentham geprägt. Hobbes etwa betonte in seinem Werk Leviathan die Notwendigkeit einer starken souveränen Macht, die durch Unterordnung des Individuums Sicherheit und Ordnung garantiert.

Freiheit sei danach in einem zivilisierten Staatswesen der Zustand, in dem niemand von der Macht kontrolliert werde, soweit das Recht es nicht erlaube. Als Folge entstanden Vorstellungen, die Freiheit weniger als Unabhängigkeit sondern vor allem als „Zonen der Nicht-Einmischung“ definieren, was gerade in Zeiten der aufkommenden Marktwirtschaft und liberaler Reformen signifikante Bedeutung gewann.Der Wandel von Freiheit als Unabhängigkeit hin zur Freiheit als Nicht-Interferenz war jedoch keineswegs ein natürlicher oder linearer Fortschritt. Vielmehr fungierte der liberale Freiheitsbegriff im England des späten 18. Jahrhunderts als ideologisches Mittel zur Abwehr radikaler republikanischer und demokratischer Bewegungen, die an die ältere neo-römische Tradition anknüpften.

Die Amerikanische Revolution und ihre politischen Ideale hatten eine Welle der Befürchtung ausgelöst, wonach die demokratischen und republikanischen Impulse, die in der früheren Freiheitsvorstellung tief verwurzelt waren, als Bedrohung für die bestehende Ordnung angesehen wurden. Konservative Kräfte griffen deshalb zu einer strategischen Umschreibung des Freiheitsbegriffs, indem sie ihn als Freiheit von staatlicher Einmischung und als Schutz gegen unkontrollierte „Tyrannei der Mehrheit“ darstellten.Eine zentraler Akteur in diesem ideologischen Wandel war die konservative Intelligenz in Großbritannien, die von Juristen, Predigern und politischen Autoren gebildet wurde. Sie wandte sich vermehrt gegen die revolutionären und republikanischen Strömungen, indem sie Freiheit auf den Schutz vor Eingriffen reduzierte und damit potenzielle Forderungen nach sozialer Gleichheit und politischer Mitbestimmung diskreditierte. Richard Price, ein prominenter Presbyterianscher Geistlicher und Unterstützer der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung, vertrat noch die breitere, neo-römische Idee der Freiheit als Selbstbestimmung und Unabhängigkeit.

Dagegen setzten Vertreter wie John Gray oder William Paley die Freiheit als Abwesenheit von staatlicher Einschränkung und betonten die Notwendigkeit der Unterordnung unter die bestehende politische Ordnung im Interesse der sozialen Stabilität.Die politische Theologie des späten 18. Jahrhunderts entwickelte zudem eine enge Verbindung zwischen Freiheit und göttlicher Ordnung, die Gehorsam gegenüber weltlichen Autoritäten als Ausdruck tatsächlich „wahrer Freiheit“ interpretierte. Die Freiheit war demnach keine Befreiung vom Joch eines anderen Menschen, sondern das Einhalten von durch Gesetze garantierten Pflichten, die dem Gemeinwohl dienten. In dieser Auffassung wurde Freiheit zunehmend zu einem idealen Zustand, der gerade durch Begrenzungen und staatliche Kontrolle bestehe.

Die Ursprünge dieser Denkweise reichen bis zu Thomas Hobbes und seinen Nachfolgern zurück und fanden weiterhin Resonanz bei konservativen politischen Akteuren bis ins 19. Jahrhundert.Die komplexe Beziehung zwischen Freiheit und Sklaverei war ein weiteres Thema, das die Debatten jener Zeit bestimmte. Die Diffamierung moderner Freiheitskonzepte als „Sklaverei“ – etwa weil Bürger ohne Mitbestimmung besteuert wurden – wurde scharf kritisiert. Die Gefahr bestand nach Ansicht Konservativer darin, dass die neue Definition von Freiheit als bloße Nicht-Interferenz das soziale Gefüge unterminierte, indem sie Abhängigkeit zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen außer Acht ließ.

Selbst der anglikanische Erzbischof von York definierte Bürgerrechte als Freiheit innerhalb der Grenzen gesetzlicher Zwänge und widersprach damit der radikalen Vorstellung, dass Freiheit die Abwesenheit jedweder Fremdbestimmung sein müsse. Trotz dieser Kontroversen etablierte sich das liberale Konzept von Freiheit als privilegiertes politisches Leitbild und verdrängte die neo-römische Tradition in den politischen Mainstream.Die langfristigen Folgen dieses Wandels waren weitreichend. Die Vorstellung von Freiheit als Unabhängigkeit blieb zwar in linken, insbesondere sozialistischen, politischen Strömungen erhalten, verlor aber zugunsten eines liberalen Freiheitsbildes an Bedeutung, das stärker auf individuelle Handlungsfreiheit ohne staatliche Einmischung fokussiert war. Diese Entwicklung begünstigte die Herausbildung moderner demokratischer Rechtsstaaten, jedoch wird die potentielle Kluft zwischen Freiheit und demokratischer Herrschaft zunehmend diskutiert.

Während politische Theoretiker wie Isaiah Berlin in der Mitte des 20. Jahrhunderts dargelegt haben, dass zwischen demokratischer Selbstbestimmung und individueller Freiheit kein automatischer Zusammenhang besteht, plädiert Quentin Skinner dafür, dass echte Freiheit als Unabhängigkeit nur durch repräsentative Demokratie gewährleistet werden kann. Seine Interpretation stellt somit einen Versuch dar, die verlorene Verbindung zwischen politischem Ideal und demokratischer Praxis wiederzubeleben.Die heutige politische Landschaft ist von dieser Debatte weiterhin tief geprägt. Die Differenzierung zwischen Freiheit als Nicht-Interferenz und Freiheit als Unabhängigkeit bietet wertvolle Perspektiven, um aktuelle politische Herausforderungen zu verstehen.

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