Die kommende Ubuntu-Version 25.10 steht vor einer bedeutenden Neuerung, die das Sicherheits- und Stabilitätsniveau des Betriebssystems erheblich verbessern kann. Canonical plant voraussichtlich, sudo-rs als Standardprogramm für die sudo-Funktionalität zu integrieren. Diese Entscheidung hebt sudo-rs, eine vollständig in Rust geschriebene, speichersichere Alternative zum klassischen sudo, in den Mittelpunkt und setzt gleichzeitig ein deutliches Zeichen für den Einsatz moderner, sicherheitsorientierter Programmiersprachen in kritischen Systemkomponenten. Im Kern steht der Wunsch, die Angriffsfläche von sudo zu minimieren, das System robuster zu machen und Sicherheitslücken, die durch Speicherunsicherheiten in Programmen auf C-Basis entstehen, systematisch auszuschließen.
Der Weg hin zu sudo-rs ist Teil eines umfassenden Trends, traditionelle Linux-Komponenten sukzessive durch moderneres und sichereres Rust-basiertes Softwareersatz zu ersetzen, wie es auch schon bei den Rust-Coreutils unter dem Namen "uutils" verfolgt wird. Die Entscheidung für sudo-rs fußt auf ergiebigen Entwicklungsarbeiten, die sich bereits über mehrere Jahre erstrecken. Die sudo-rs-Implementierung wurde von der gemeinnützigen Trifecta Tech Foundation maßgeblich vorangetrieben und bietet ein äußerst robustes Framework, das sich laut Entwicklern problemlos in bestehende Systeme als Lücken schließender Ersatz integrieren lässt. Das Projekt zeichnet sich insbesondere durch sein Fokus auf Speicher- und Typsicherheit aus, was zu einem deutlichen Rückgang von Abstürzen durch Speicherfehler oder unsachgemäße Speicherzugriffe führt. Canonical hat mitgeteilt, dass sudo-rs in Ubuntu 25.
10 standardmäßig aktiviert wird, um ausreichend Zeit für ausgiebige Akzeptanztests durch die Nutzer zu bieten. Gleichzeitig dienen diese umfangreichen Tests dazu, die Anwendung in realen Szenarien zu festigen, bevor sie als unverzichtbarer Bestandteil in der Ubuntu 26.04 LTS Version, einer langfristig unterstützten Ausgabe mit mindestens 12 Jahren Support, übernommen wird. Die Entwickler von sudo-rs arbeiten derzeit weiter an mehreren Verbesserungen, die für den produktiven Einsatz von größter Bedeutung sind. Dazu gehören der Ausbau der „NOEXEC“-Funktion, mit der das Ausführen von Shell-Befehlen innerhalb von sudo-Kommandos unterbunden wird, eine elegante Steuerung von AppArmor-Profilen, die Integration von sudoedit-Support für sicheres Bearbeiten von Dateien sowie die Kompatibilität mit älteren Versionen des Linux-Kernels.
Diese Erweiterungen tragen dazu bei, sudo-rs nicht nur sicherer, sondern auch funktional umfassend und kompatibel mit den vielfältigen Anwendungsfällen im Linux-Ökosystem zu gestalten. Der Schritt zur Verwendung von Rust für zentrale Systemwerkzeuge wie sudo ist Teil einer übergeordneten Strategie, die insbesondere von Canonical konsequent verfolgt wird. Rust hat sich durch seine Eigenschaften wie Speichersicherheit, hohe Performance und moderne Programmierparadigmen als ideale Sprache für sicherheitskritische Softwarekomponenten etabliert. Vor diesem Hintergrund ist Ubuntu 25.10 nicht nur das erste Ubuntu-Release, das sudo-rs als Standard einsetzt, sondern auch ein Vorreiter für die breitere Akzeptanz von Rust in der Linux-Welt.
Dies kann nachhaltige Auswirkungen auf den gesamten Open-Source-Bereich haben. Ein weiterer Vorteil von sudo-rs liegt in seiner Fähigkeit, typische Sicherheitslücken zu vermeiden, die bei klassischen in C geschriebene sudo-Versionen durch Pufferüberläufe oder andere Speicherfehler entstehen können. Unter Nutzung von Rust’s Compiler-Prüfungen herrscht eine deutlich geringere Wahrscheinlichkeit von kritischen Fehlern, die das System kompromittieren oder instabil machen können. Aus der Perspektive von Sicherheitsexperten und Systemadministratoren öffnet sudo-rs neue Möglichkeiten für ein robusteres Management von Benutzerrechten und Systemfunktionen bei gleichzeitig vereinfachter Wartung des Codes. Die langfristige Perspektive, sudo-rs schon in einer LTS-Version aufzunehmen, zeigt Canonicals überzeugtes Vertrauen in die Stabilität der Lösung und den Willen, wegweisende Technologien in Mainstream-Produkte zu bringen.
Neben sudo-rs plant Canonical ebenfalls verstärkte Integration von weiteren Rust-basierten Systemkomponenten in Ubuntu 25.10. Besonders im Fokus stehen die Rust Coreutils „uutils“, die als Ersatz für die traditionellen GNU Coreutils eingesetzt werden sollen, um bestehende Tools moderner, effizienter und sicherer zu gestalten. Zusammen mit sudo-rs unterstützt dies die Vision einer zukunftsfähigen, robusten und hochperformanten Linux-Distribution, die sich auch auf einem technologisch anspruchsvollen und sicherheitskritischen Niveau positioniert. Die erfolgreiche Umsetzung von sudo-rs als Default sudo Werkzeug könnte als ein Modell für andere Distributionen dienen, womit der Einfluss von Rust-basierten Systemlösungen deutlich an Bedeutung gewinnt.
Die Implementierung wird Altsysteme nicht sofort ablösen, sondern durch sorgfältige Integration und Testphasen begleitet, um eine reibungslose Migration zu gewährleisten. Dabei zeigt die Community großes Interesse und trägt aktiv zu Verbesserungen bei – ein Aspekt, den sowohl Canonical als auch die Entwickler von sudo-rs ausdrücklich begrüßen. Zusammenfassend steht die Einführung von sudo-rs in Ubuntu 25.10 für einen Meilenstein hinsichtlich moderner Sicherheit in Linux-Distributionen. Indem Canonical Rust-basierte Technologien für Systemkomponenten adaptiert, wird nicht nur die Stabilität erhöht, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Softwareentwicklung gesetzt, der langfristig viele Vorteile für die Nutzer bietet.
Es wird spannend zu beobachten sein, wie sudo-rs sich in der Praxis bewährt und wie andere Projekte die Entwicklung moderner, speichersicherer Linux-Komponenten weiter vorantreiben werden. Ubuntu 25.10 könnte somit zum Wegbereiter für eine neue Generation sicherer und effizienter Systemwerkzeuge werden – ganz im Zeichen der Rust-Revolution.