Krypto-Startups und Risikokapital

Bundesweite Krypto-Regulierung in den USA: Ein Blick durch die New Yorker Brille

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 Federal crypto legislation could come with a ‘New York State of Mind’

Die Gestaltung der bundesweiten Kryptowährungsgesetze in den USA könnte stark von den bisherigen Erfahrungen und Regularien des Bundesstaates New York geprägt sein. Dieser Artikel beleuchtet, wie New York mit seinem BitLicense-Framework als Vorbild für zukünftige gesetzliche Entwicklungen im Bereich Krypto dient und welche Auswirkungen das auf die Branche haben könnte.

Die Regulierung von Kryptowährungen und digitalen Vermögenswerten steht in den Vereinigten Staaten seit Jahren im Fokus von Politik, Aufsichtsbehörden und der Finanzindustrie. Mit zunehmendem Interesse von traditionellen Finanzinstituten und wachsender Akzeptanz von Krypto-Technologien steigt auch der Druck auf Bundesebene, klare Rahmenbedingungen zu schaffen. Dabei könnte der Bundesstaat New York einmal mehr als Musterbeispiel für regulative Ansätze fungieren und somit einen prägenden Einfluss auf die bundesweite Gesetzgebung ausüben. New York gilt seit über einem Jahrzehnt als einer der Vorreiter bei der Schaffung eines regulatorischen Rahmens für Kryptowährungen. Bereits 2015 führte das New York Department of Financial Services (NYDFS) die sogenannte BitLicense ein – die erste umfassende Lizenzierung, die Firmen erlaubt, digitalbasierte Finanzdienstleistungen in dem Bundesstaat anzubieten.

Die BitLicense war richtungsweisend, da sie nicht nur den bloßen Handel mit digitalen Währungen ins Auge fasste, sondern auch strenge Vorgaben im Bereich Verbraucherschutz, Geldwäschebekämpfung und Cybersecurity enthielt. Unter den ersten Lizenznehmern befanden sich bekannte Unternehmen wie Circle Internet Financial und Ripple Markets, die maßgeblich zum Wachstum der globalen Krypto- und Stablecoin-Industrie beitrugen. Heute reguliert die NYDFS eine der größten Gruppen von Kryptowährungsfirmen weltweit und wird vielfach als Goldstandard für Krypto-Regulierung in den USA betrachtet. Ein Blick auf die Haltung von Ken Coghill, dem stellvertretenden Superintendenten der NYDFS für virtuelle Währungen, verdeutlicht die Philosophie hinter New Yorks Regulierungsansatz. Er beschreibt die Rolle der Regulierungsbehörde als Hüter der sogenannten „Guardrails“ – also Leitplanken, die den Geschäftsverkehr absichern und das Risiko für Kunden und Verbraucher minimieren sollen.

Dabei handelt es sich nicht darum, Innovation zu unterbinden, sondern Rahmenbedingen zu schaffen, innerhalb derer Innovation sicher und verantwortungsbewusst stattfinden kann. Eine Herausforderung für Regulatoren wie die NYDFS besteht darin, die Besonderheiten der Kryptowelt zu verstehen, insbesondere da viele Unternehmen aus dem Krypto-Sektor neu in der Finanzwelt sind und möglicherweise nicht vollständig erfassen, dass sie letztlich Vermögenswerte anderer Menschen verwalten. Dieses Bewusstsein sei zentral, um Risiken für Konsumenten zu minimieren und die Stabilität des Marktes zu gewährleisten. Interessanterweise zeigt sich, dass sich in New York zunehmend auch traditionelle Finanzinstitute für Kryptowährungen interessieren. Banken bieten inzwischen Verwahrdienste für Krypto-Assets an oder unterstützen Settlement-Vorgänge.

Dieser Schritt hin zu einer Integration von „traditionellem“ Finanzwesen und Krypto zeigt auch, wie aus Sicht der Regulatoren Vertrauen geschaffen wird. Das Konservativere Bankenmodell macht viele Marktteilnehmer handhabbarer und gibt ihnen ein Gefühl von Sicherheit. Trotz seines strikten Regimes hat New York mit der BitLicense jedoch nicht nur Befürworter in der Branche gewonnen. Viele kleine Firmen und innovative Startups kritisieren die hohen Hürden bei der Beantragung der Lizenz, insbesondere die Gebühren, Prüfungsverfahren und umfangreichen Anti-Geldwäsche-Anforderungen, die oft eine große finanzielle und administrative Belastung darstellen. Das führte dazu, dass Unternehmen wie die Krypto-Börse Kraken den Markt in New York verlassen haben.

Dennoch gilt die Strategie als Vorbild für andere Bundesstaaten, die ähnliche Standards entwickeln, wie etwa Kalifornien mit seinem im September 2024 verabschiedeten Gesetz zur Kryptoreform. Im Vergleich zu früheren Jahren, in denen Regulierungen teils als zu restriktiv galten, erlebt die Branche nun einen Wechsel im regulatorischen Pendel. Coghill beschreibt diesen Wandel hin zu ausgewogeneren Regeln, die einen Kompromiss zwischen Freiheit und Sicherheit suchen. Er betont, dass gutes Regulierungsdesign nicht darin besteht, jegliche Risiken zu eliminieren – da dies Innovation im Keim ersticken würde – sondern darin, Risiken handhabbar zu machen und die Marktplatzteilnehmer effektiv zu schützen. Ein wesentliches Thema bleibt außerdem die Behandlung dezentraler Protokolle.

Für die NYDFS ist entscheidend, den Zweck, die Zielgruppe und die Auswirkungen eines Produkts genau zu analysieren. Nicht jede Innovation sei per se positiv oder effizient. Regulierer sind angehalten, kritisch zu hinterfragen, ob ein Produkt einen Mehrwert bietet oder lediglich auf Profitmaximierung zu Lasten der Kunden abzielt. Dies ist in der Welt der Kryptowährungen besonders relevant, da viele Projekte sehr verschiedenartig sind und von zentralisierten Institutionen bis hin zu vollständig dezentral organisierten Plattformen reichen. Was bedeutet das für die Zukunft der bundesweiten Krypto-Gesetzgebung in den USA? Angesichts der jüngsten Entwicklungen in Washington, DC, sowie der intensiven Debatten über Stablecoins und digitale Vermögenswerte scheint es plausibel, dass föderale Regulierungsvorhaben stark von erfolgreichen, bereits bestehenden Modellregulierungen wie der NYDFS BitLicense inspiriert sein werden.

Ken Coghill hebt hervor, dass New York regelmäßig mit Bundespolitikern im Dialog steht und aktiv an der Gestaltung von Gesetzesentwürfen mitwirkt. Das eröffnet die Möglichkeit, dass bewährte Standards aus New York in einer Art „Pipeline“ auf Bundesebene Eingang finden. Die bundesweite Regulierung von Kryptowährungen dürfte daher Elemente enthalten, die eng an New Yorks strengem, aber innovationsfreundlichem Ansatz orientiert sind. Dies umfasst insbesondere Verbraucher- und Anlegerschutz, Anforderungen an Geldwäscheprävention und strenge Sicherheitsvorgaben. Zugleich könnte die Bundesregierung von den kritischen Erfahrungen mit BitLicense lernen, um bürokratische Hürden zu verringern und die Balance zwischen Aufsicht und Marktentwicklung besser zu gestalten.

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