Mehr als 140.000 Unternehmen in Deutschland wurden im vergangenen Jahr von führenden Banken vom Bankgeschäft ausgeschlossen, wie Abgeordnete berichten. Die neuesten Daten zeigen, dass die Banken aggressive Maßnahmen ergriffen haben, um die Kriminalität im Finanzsektor einzudämmen und nicht genutzte Konten zu eliminieren. Bei einer Untersuchung des Treasury-Ausschusses wurden Informationen darüber gesammelt, wie viele kleine und mittelständische Unternehmen von einem Ausschluss aus dem Bankensystem bedroht sind. Von rund 5,3 Millionen Konten, die von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) geführt werden, mussten 141.
620 aufgrund von Entscheidungen großer Filialbanken zwangsweise geschlossen werden. Dies entspricht etwa 2,7% des Gesamtbestandes. Laut Aussagen der großen High-Street-Banken wurden verschiedene Gründe für die Schließungen genannt. Einige wie Lloyds und NatWest gaben an, dass Bedenken hinsichtlich Finanzkriminalität und Betrug hauptsächlich hinter den meisten Schließungen steckten. Die HSBC UK erklärte wiederum, dass bei rund zwei Dritteln der über 26.
000 im letzten Jahr geschlossenen Konten die finanzielle Tragfähigkeit der Kunden oder die Inaktivität der Konten ausschlaggebend waren. Der Ausschuss äußerte Bedenken darüber, dass Banken aus verschiedenen Gründen die Konten von Unternehmen ohne Vorwarnung schließen. Es ist ersichtlich, dass Tausende von kleinen Unternehmen in den Ruch geraten, nicht den Risikovorgaben ihrer Bank zu entsprechen und dadurch den Zugang zu einem Bankkonto verlieren. Die Vorsitzende des Treasury-Ausschusses, Harriett Baldwin, betonte, dass nur drei Banken "Risikobereitschaft" als Grund für erzwungene Schließungen nannten, was darauf hindeuten könnte, dass Entscheidungen über Ausschlüsse von bestimmten Geschäften, die von den Banken als zu riskant erachtet werden, "informell" getroffen werden. Sie hob hervor, dass dies eine Vielzahl von Fragen aufwirft, darunter die Möglichkeit, dass diese Entscheidungen nicht systematisch erfasst werden.
Baldwin äußerte die Hoffnung, dass die Veröffentlichung dieser Daten dazu beitragen könne, die Entscheidungen der Banken zu überprüfen und sicherzustellen, dass legitime Unternehmen nicht unfair behandelt werden. Der Treasury-Ausschuss ist darauf ausgerichtet, am Mittwoch den Wirtschaftssekretär des Schatzamts, Bim Afolami, zu befragen, ob er der Ansicht ist, dass kleine Unternehmen in Großbritannien von den Banken fair behandelt werden. Barclays, HSBC, TSB, Lloyds, Santander, NatWest, Metro Bank und Handelsbanken lieferten Informationen für die Anfrage des Ausschusses.
