Bitcoin, die bekannteste und zugleich umstrittenste Kryptowährung der Welt, steht auch im Jahr 2025 wieder im Mittelpunkt intensiver Diskussionen. Trotz der Tatsache, dass Bitcoin im ersten Halbjahr 2025 neue Höchststände erreichte und zeitweise die Marke von über 100.000 US-Dollar überschritt, haben Kritiker die digitale Währung vielfach für „tot“ erklärt. Tatsächlich wurde Bitcoin allein in den ersten fünf Monaten von 2025 elfmal für tot erklärt – mehr als im gesamten Jahr 2024 zusammen. Dieses Phänomen scheint auf den ersten Blick paradox: Wie kann eine Währung, die neue Höchstwerte erreicht, gleichzeitig in den Medien und von Experten für tot erklärt werden? Eine tiefere Analyse bringt wichtige Erkenntnisse zum Vorschein.
Die „Todserklärungen“ für Bitcoin sind keine neue Erscheinung. Seit der Einführung der Kryptowährung im Jahr 2009 wurden bereits über 430 öffentliche Prognosen oder Kommentare registriert, die das Ende von Bitcoin voraussagen. Solche „Bitcoin-Obituaries“ treten vor allem in Zeiten hoher Volatilität auf, wenn die Unsicherheit über den zukünftigen Kurs und die Nachhaltigkeit der Technologie besonders groß ist. Interessanterweise sind gerade Phasen der starken Kurssteigerung häufig von pessimistischen Aussagen begleitet, was auf eine kritische öffentliche Wahrnehmung hinweist, die nicht nur durch Zahlen-, sondern auch durch emotionale Faktoren geprägt ist. Das Jahr 2025 ist in mehreren Aspekten besonders bemerkenswert.
Mit elf Todesprognosen zu Beginn des Jahres hat sich die Zahl der negativen Stimmen im Vergleich zu 2024 erhöht, als zehn solcher Deklarationen verzeichnet wurden. Zu den prominenten Kritikern zählen unter anderem der Ökonom und Nobelpreisträger Eugene Fama, der die fehlende stabiles Wertbasis von Bitcoin betonte und einen baldigen Zusammenbruch der Kryptowährung prognostizierte. Auch Peter Schiff, ein langjähriger Bitcoin-Kritiker, äußerte sich mehrfach kritisch, insbesondere in Bezug auf den energieintensiven Proof-of-Work-Konsensmechanismus, der Bitcoin antreibt. Solche Aussagen entfachen weitere Diskussionen rund um Nachhaltigkeit, Umweltverträglichkeit und wirtschaftliche Sinnhaftigkeit der Kryptowährung. Ein weiterer bekannter Skeptiker im Jahr 2025 ist Anatoly Yakovenko, Mitbegründer von Solana, einer konkurrierenden Blockchain-Plattform.
Er bezeichnete Bitcoin als wertlos und prognostizierte, dass sie durch eine globale Supermacht ersetzt werden könnte. Für ihn steht nicht nur der ökologische Fußabdruck, sondern auch die technologische Überlegenheit neuerer Blockchain-Lösungen im Mittelpunkt der Kritik. Diese Einschätzungen spiegeln eine dynamische Konkurrenzsituation auf dem Kryptomarkt wider, bei dem Technologien und Narrativen einem steten Wandel unterliegen. Neben den technologischen und ökologischen Aspekten spielt auch die Rolle von Bitcoin als „digitales Gold“ eine wichtige Rolle in den Debatten. Während viele Anleger Bitcoin heute noch als Wertaufbewahrungsmittel oder Inflationsschutz nutzen, gibt es Stimmen wie die des kanadischen Milliardärs Frank Giustra, der im April 2025 erklärte, dass das „digital Gold“-Narrativ schwinde.
Solche Aussagen beeinflussen die Wahrnehmung von Bitcoin als sicheren Hafen, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten. Trotz aller skeptischen Prognosen zeigt der Preis von Bitcoin eine erstaunliche Resilienz. Anfang 2025 erreichte Bitcoin ein Rekordhoch von über 104.000 US-Dollar, und auch später blieb der Kurs mit Werten um die 80.000 bis 100.
000 US-Dollar bemerkenswert stabil. Diese Preisentwicklung deutet darauf hin, dass die Märkte die negativen Äußerungen bisher nicht nachhaltig beeinflussen konnten. Vielmehr scheint sie eine Art von Gegenbewegung oder sogar eine Bestätigung der Widerstandsfähigkeit der Kryptowährung darzustellen. Die Diskrepanz zwischen Preisentwicklung und öffentlichen „Todserklärungen“ wirft ein Licht auf die langfristigen Herausforderungen, vor denen Bitcoin steht. Die Kryptowährung befindet sich in einem Spannungsfeld aus zunehmender Akzeptanz und gleichzeitigem institutionellem und medialem Misstrauen.
Große Investoren und institutionelle Akteure zeigen weiterhin Interesse, während bestimmte einflussreiche Persönlichkeiten und Wirtschaftsexperten nicht müde werden, Bitcoin als überbewerteten oder sogar wertlosen Vermögenswert zu kritisieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die technische Weiterentwicklung von Bitcoin und die Skalierbarkeit des Netzwerks. Während alternative Blockchain-Plattformen mit schnelleren Transaktionszeiten und geringeren Kosten werben, bleibt Bitcoin aufgrund seines etablierten Netzwerks und der Sicherheitsmerkmale unverzichtbar für viele Investoren. Die Diskussion um mögliche technologische Verbesserungen, wie das Lightning Network oder weitere Skalierungsmechanismen, ist daher ein wesentlicher Faktor für zukünftiges Wachstum und Massenakzeptanz. Auf regulatorischer Ebene ist die Lage ebenfalls komplex.
Weltweit bemühen sich Regierungen, einen klaren Rechtsrahmen für Kryptowährungen zu schaffen, der sowohl Investoren schützt als auch Innovationen fördert. Unsicherheiten in der Regulierung und mögliche Einschränkungen könnten die Preisvolatilität in Zukunft verstärken und Anlass zu weiterer Kritik bieten. Umgekehrt könnten klare und positive Regulierungen das Vertrauen in Bitcoin stärken und mehr institutionelle Investitionen anziehen. Darüber hinaus beeinflussen globale Wirtschaftsereignisse die Dynamik rund um Bitcoin. Die Vorhersage von Peter Schiff, dass eine Finanzkrise 2025 Bitcoin „töten“ könnte, unterstreicht, wie sehr wirtschaftliche Rahmenbedingungen und makroökonomische Unsicherheiten in die Bewertung der Kryptowährung einfließen.